Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande
runzelt die Stirn. Sie verspürt wirklich keine große Lust, sich mit ihr zu unterhalten, und macht ein abweisendes Gesicht. Ariane bemerkt es sofort.
»Ich weiß, du willst bestimmt nicht mit mir reden«, sagt sie zögernd. »Das kann ich auch total verstehen. Trotzdem ...«, sie umklammert ihre pinkfarbene Bürste mit beiden Händen, als wolle sie sie erwürgen. »Ich wollte dir nur sagen, dass ich das nicht gut finde. Das mit Billi.«
Sie will sich schon wieder umdrehen, aber Conni ist schneller. Sie hält Ariane an einem Zipfel ihres Badetuches fest.
»Was willst du damit sagen?«, hakt sie nach.
»Na, dass Janette und Tanja es auf Billi abgesehen haben«, murmelt Ariane unsicher. »Ich finde das nicht gut.« Sie sieht sich um, als befürchte sie belauscht zu werden. Ihre Augen flackern nervös.
»Willst du mich auf den Arm nehmen?«, fragt Conni empört. Ariane fährt erschrocken zurück.
»Du machst doch bei diesem ganzen bescheuerten Theater mit!«, schnaubt Conni. Ihr Puls ist auf hundertachtzig, mindestens. »Wenn du’s nicht gut findest, warum machst du’s dann?«
»Ich ... ich ...«, stammelt Ariane und wird rot.
Die Tür zum Umkleideraum wird aufgerissen. Drei ältere Damen in wild geblümten Badeanzügen kommen herein. Eine trägt eine leuchtend grüne Badekappe mit lila Rüschen auf dem Kopf. Conni hat noch nie so etwas Scheußliches gesehen und muss trotz der blöden Situation lachen. Schnell hält sie sichdie Hand vor den Mund, aber die Frauen achten überhaupt nicht auf sie und Ariane. Laut plappernd verschwinden sie in den Duschkabinen. Als das Wasser der Duschen rauscht, stehen sich Conni und Ariane immer noch gegenüber und funkeln sich an.
»Wenn du’s nicht gut findest, was Tanja und Janette mit Billi anstellen, sag’s gefälligst ihnen und nicht mir«, sagt Conni. Ihre Stimme ist leise, aber scharf. »Hast du keine eigene Meinung? Traust du dich etwa nicht, ihnen das zu sagen?«
Ariane rauft sich die mühsam gebürsteten Haare. »Aber das geht nicht«, jammert sie. »Du verstehst das nicht.«
Conni spürt ihr Herz pochen. Es fühlt sich an, als würde es jeden Augenblick aus ihrer Brust springen.
»Nein!«, faucht sie Ariane an. »Das versteh ich echt nicht! Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe! Ich hab keine Lust, mich mit dir zu unterhalten, solange du mitmachst Billi zu quälen!« Ariane reißt die Augen auf. Dann macht sie einen großen Schritt rückwärts und dreht sich schließlich um. »Du verstehst es wirklich nicht«, hört Conni sie murmeln.
Connis Hände zittern wie verrückt, als sie endlich das Shampoo findet. Mit gesenktem Kopf, ohne Ariane noch einmal anzusehen, huscht sie unter die Dusche.
***
»Hast du ein Gespenst gesehen?«
Phillip zieht belustigt die Augenbrauen hoch. Er sitzt im Schwimmbad-Café, die feuchten Haare aus dem Gesicht gekämmt. In den Händen hält er noch die Getränkekarte, mit der er Conni zu dem kleinen Tisch am Fenster gewinkt hat. Connilässt sich auf den Stuhl plumpsen, den Phillip ihr zugeschoben hat, und atmet vernehmlich aus.
»Ja, so was Ähnliches«, antwortet sie. Sie erzählt ihm von ihrem Zusammentreffen mit Ariane. Phillip hört gespannt zu. Hin und wieder nickt er grimmig.
»Typischer Fall von Mitläuferin«, schnaubt er verächtlich. »Ariane hat keinen Mumm und wählt den einfachsten Weg. Sie schließt sich den Stärkeren an und macht, was die wollen.«
Die Kellnerin kommt. Die beiden bestellen zwei Becher heiße Schokolade mit Schlagsahne und zwei Blaubeer-Muffins. Conni spürt plötzlich, wie hungrig sie ist.
»Die Muffins spendiere ich, okay?«, sagt sie.
»Danke«, lächelt Phillip. Er legt die Karte zurück, bevor er weiterspricht: »Mitläufer sind echt feige. Fast noch feiger als die Anführer. Die stehen wenigstens zu dem, was sie tun.«
Conni traut ihren Ohren nicht. »Heißt das, du verteidigst Tanja und Janette?«
»Natürlich nicht!«, erwidert Phillip sofort. »Aber bei denen weiß man wenigstens, woran man ist. Mitläufer wechseln ihre Meinung wie die Unterwäsche. Hauptsache, sie haben’s bequem und ihnen passiert nichts. Widerlich ist so was!«
Die Kellnerin, die gerade den Kakao und die Muffins auf den Tisch stellt, macht ein erschrockenes Gesicht. Phillip lächelt ihr zu und versichert ihr, dass er weder sie noch das Gebäck gemeint hat. »Prost«, sagt er und hebt seinen Becher.
Conni löffelt das Sahnehäubchen ab, pustet in ihre Schokolade und nimmt einen vorsichtigen Schluck. »Hmm,
Weitere Kostenlose Bücher