Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande
Gesichter der Schwimmschülerinnen und -schüler. Ihre Trainerin, eine sportliche junge Frau in roten Shorts und weißem T-Shirt, steht mit Stoppuhr und Trillerpfeife bewaffnet am Beckenrand. Die Mädchen und Jungen, alle in Connis Alter, hören ihr aufmerksam zu. Plötzlich stutzt Conni. Eines der Mädchen sieht aus wie Ariane aus ihrer Klasse.
»Wär das nicht auch was für dich?« Unbemerkt ist Phillip an ihre Seite geschwommen. »Du schwimmst doch wie ein Fisch. Bestimmt könntest du die alle locker abhängen!«
Conni freut sich über das Kompliment, aber dann schüttelt sie den Kopf. »Ich schwimme lieber zum Spaß als um Medaillen.« Trotzdem wirft sie noch einen letzten Blick auf die Gruppe in dem abgesperrten Bereich und fängt an zu kraulen. Vielleicht würde es tatsächlich Spaß machen, in einer Mannschaft zu trainieren, wer weiß? Sie nimmt sich vor, in Ruhe darüber nachzudenken. Dann erhöht sie das Tempo ihrer Kraulschläge. Phillip taucht prustend ab, um ihr unter Wasser zu folgen. Als der Dreimeterturm geöffnet wird, springt Phillip. Conni begnügt sich mit dem Einmeterbrett. Danach klettern sie aus dem Becken und setzen sich auf eine der beheizten Bänke am Beckenrand. Neben den Bänken stehen Liegestühle und ein paar künstliche Palmen in großen Kübeln.
Die sollen wohl so was wie Urlaubsgefühle vermitteln, denkt Conniund betrachtet die Plastikpflanzen fast mitleidig. Echte Palmen am Strand wären mir lieber.
»Das mit Billi ist wirklich blöd, was?«, unterbricht Phillip ihre Betrachtungen. Seine Stimme klingt nachdenklich.
Conni sieht ihn aufmerksam an. »Meinst du den Stress mit Janette und Tanja?«
Phillip nickt.
»Ich hoffe, das gibt sich bald wieder«, seufzt Conni. »Irgendwann muss es doch schließlich auch den blödesten Ziegen langweilig werden, andere zu ärgern, oder?«
»So sicher bin ich mir da nicht.« Phillip wischt sich eine nasse Locke aus dem Gesicht. »Wenn Mädchen wie Tanja erst mal jemanden aufs Korn genommen haben, lassen die so schnell nicht locker.«
»Das hat meine Mutter auch gesagt«, sagt Conni. »Aber wie können wir Billi helfen und dafür sorgen, dass die Zicken aufhören, sie zu verfolgen? Anna meint, wir sollten ihnen einen Denkzettel verpassen und es ihnen heimzahlen. Aber damit würden wir uns mit denen auf eine Stufe stellen, finde ich.« Phillip stimmt ihr zu. »Uns bleibt wahrscheinlich nur übrig, die Mädels zu beobachten und jedes kleine Vorkommnis sofort zu melden. In einer früheren SV-Versammlung war das schon mal ein Thema. Ein Oberstufenschüler hat erzählt, dass es vor einiger Zeit eine Clique von Zehntklässlern am Lessing-Gymnasium gegeben hat, die den ganzen Schulhof unter Kontrolle hatte. Die Typen haben damals alle terrorisiert, sogar die Lehrer. Herr Albers und ein paar Eltern haben damals dafür gesorgt, dass der Anführer schließlich die Schule verlassen musste.«
»Echt?«, staunt Conni.
»Klar«, erwidert Phillip. »Da hört der Spaß auf. Das ist kein harmloser Schülerstreich.«
»Da hast du allerdings Recht.« Conni zieht fröstelnd die Schultern hoch. Sie denkt an Billi. Was die wohl gerade macht? Hätte sie nicht doch lieber zu ihr fahren sollen, anstatt mit Phillip einen vergnügten Nachmittag zu verbringen?
»Wollen wir wieder rein?«, reißt Phillip sie aus ihren Gedanken. Conni gibt ihm keine Antwort. Sie flitzt zum Beckenrand und macht einen vollendeten Hechtsprung ins Wasser. Phillip bleibt verblüfft sitzen, bevor er aufspringt und ihr folgt.
Als ihre Badezeit abgelaufen ist, verschwindet Conni im Laufschritt in der Umkleidekabine. Wenn sie ihre Haare noch trocken föhnen will, muss sie sich beeilen. Phillip hat gesagt, dass er noch einen heißen Kakao im Schwimmbad-Café ausgeben will. Conni fühlt sich fast, als hätte sie schon Geburtstag.
»Hallo, Conni«, sagt eine Mädchenstimme.
Conni will gerade ihr Shampoo aus dem Rucksack holen. Sie zuckt zusammen und fährt herum. Ihre Hand schwebt in der Luft. Ariane! Ach du Schreck!
»Äh, ja, hallo ...«, murmelt Conni.
Die Mitschülerin steht vor dem Spiegel, ein großes Handtuch um den Körper geschlungen, und ist dabei, sich die Haare zu bürsten.
Conni schluckt. Dann hat sie sich vorhin also doch nicht getäuscht: Ariane ist Mitglied des Schwimmvereins. Schnell beugt sie sich vor und wühlt in ihren Sachen. Wo ist das verflixte Haarshampoo nur?
»Du, Conni ...« Plötzlich steht Ariane neben ihr, die Bürste noch in der Hand.
Conni schaut auf und
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