Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande
Auch das noch!
Conni meldet sich: »Billi ist noch nicht da!«
Herr Baumann zieht eine Augenbraue hoch. Im selben Augenblick wird die Tür leise von außen geöffnet und Billi huscht mit hochrotem Kopf in den Raum. »Entschuldigung«, murmelt sie verlegen und drückt sich schnell auf ihren Platz. Herr Baumann schüttelt missbilligend den Kopf, sagt aber nichts. Als Conni und Billi die Köpfe zusammenstecken, klatscht er in die Hände. »Ruhe, die Damen! Jetzt wird gearbeitet!«
Connizuckt zurück. Sie wollte Billi doch nur fragen, wo sie so lange gesteckt hat! Murrend zieht sie ihr Geschichtsheft aus dem Rucksack und schlägt es auf, während Herr Baumann schon die Fragen an die Tafel schreibt.
Der einzige Vorteil von einem Test ist, dass die Stunde dadurch schön schnell rum ist, denkt Conni zufrieden, als sie eine Dreiviertelstunde später ihr Heft zuklappt und abgibt. Billi steht hinter ihr und legt ihr Geschichtsheft ebenfalls auf den stetig wachsenden Stapel. »Jemand hat mich in der Toilette eingeschlossen«, flüstert sie Conni zu.
»Was!?« Conni fährt herum.
»Tz, tz, tz«, macht Herr Baumann und runzelt die Stirn.
Conni wartet, bis der Lehrer sich den Heftstapel unter den einen, die braune Aktentasche unter den anderen Arm geklemmt und die Klasse verlassen hat. Dann bestürmt sie Billi: »Was hast du gesagt? Eingeschlossen? Wie das denn?«
Billi macht ein unglückliches Gesicht. »Ich war alleine auf der Toilette, dann hat die Tür geklappt und jemand ist in den Vorraum gekommen. Als ich wieder rauswollte, ging’s nicht. Die Tür war zu.«
»Vielleicht hat sie nur geklemmt«, vermutet Anna, aber Billi schüttelt sofort den Kopf.
»Die war von außen abgeschlossen«, beharrt sie.
Conni runzelt die Stirn. Ob Billi sich da nicht in etwas reinsteigert? Vielleicht hat Anna Recht und die Tür hat wirklich nur geklemmt. Wer sollte Billi in der Toilette einsperren und vor allem: Warum?
Schlagartig fallen ihr eine Menge Leute ein, die in Frage kämen. Tanja zum Beispiel, Janette oder ein anderes Mitglied der Schulhof-Zicken. Sie alle hätten bestimmt einen Mordsspaß daran, Billi in der Toilette einzusperren und ein bisschen zappeln zu lassen.
»Warum hast du nicht um Hilfe gerufen?«, fragt Dina.
»Was glaubst du, was ich die ganze Zeit gemacht hab?«, zischt Billi. »Niemand hat mich gehört! Es hatte doch längst gegongt!«
»Und wie bist du dann rausgekommen?«, erkundigt sich Anna atemlos.
»Ich bin auf die Kloschüssel gestiegen und dann über die Trennwand geklettert«, murmelt Billi kleinlaut. »Zum Glück ist die oben nicht zu.«
Phillip, Paul, Mark und Tim stellen sich zu den Mädchen. Janette schlendert vorbei und tut so, als wäre sie in die Betrachtung ihrer grün schimmernden Fingernägel vertieft. In Wahrheit, da ist sich Conni sicher, spitzt sie die Ohren, damit ihr ja nichts entgeht. Sie wirft ihr einen grimmigen Blick zu. Janette streckt ihr die Zunge raus und geht weiter.
»Das Einsperren war noch nicht alles.« Billi senkt die Stimme zu einem Flüstern und zieht mit zitternden Fingern einen zerknitterten Zettel aus der hinteren Tasche ihrer Jeans. »Hier«, sagt sie und glättet das Papier. »Den hat jemand unter der Tür durchgeschoben.«
Conni und ihre Freunde beugen ihre Köpfe über den kleinen karierten Zettel. Es ist ziemlich offensichtlich, dass er aus einem Schulheft gerissen wurde.
Conni versucht die krakeligen Großbuchstaben zu entziffern, aber Anna kommt ihr zuvor und liest halblaut murmelnd vor:
Alle starren auf den Zettel. Niemand sagt etwas. Billi hat Tränen in den Augen.
»Ach, du Schreck!«, sagt Anna schließlich mit piepsiger Stimme.
»Das ist Erpressung!« Paul zieht die Augenbrauen zusammen.
Mark nimmt Billi den Zettel aus der Hand. »Jetzt haben wir endlich einen Beweis!«
»Stimmt«, sagt Phillip. »Nur leider können wir nicht beweisen, wer den Zettel geschrieben hat.«
Entsetzt schauen die Freunde sich an. Conni schluckt. Die Härchen auf ihren Unterarmen richten sich auf.
»Wir müssen was unternehmen! Und zwar schnell!«, sagt sie.
»Freiheitsberaubung und Erpressung ...«, murmelt Phillip nachdenklich. »Das ist perfekt!«
Conni stutzt. Hat er denn nicht gehört, was sie gerade gesagt hat? »Perfekt?« Ihre Stimme klingt schrill. »Spinnst du? Das ist das Allerletzte!«
»Natürlich ist es das«, erwidert Phillip ruhig. »Aber es passt trotzdem perfekt zu unserem Plan. Verstehst du denn nicht? Billi soll das Geld morgen in
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