Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande
keinenweiteren Verdacht zu erregen, löffelt sie ihren Nachtisch in Rekordgeschwindigkeit. Der Schokopudding rutscht wesentlich besser als der Blumenkohl, stellt sie fest. Und außerdem macht er irgendwie ein tröstliches Gefühl im Bauch. Plötzlich fällt ihr der Elternbrief ein. Sie springt auf, zieht ihn aus dem Rucksack und reicht ihn ihrer Mutter. Frau Klawitter liest mit gerunzelter Stirn.
»Ach je, Conni ...«, sagt sie und ihre Stimme klingt ein bisschen ärgerlich. »Dass es so schlimm ist, hättest du Papa und mir aber wirklich früher sagen müssen! Ich dachte, die Sache ist längst erledigt. Ist Billi denn immer noch die Zielscheibe dieser schrecklichen Mädchen?«
»Manchmal schon«, gibt Conni zerknirscht zu. »Ich hab Herrn Albers schon alles erzählt. Er hat auch mit Billis Eltern geredet.«
»Das ist gut.« Mama seufzt. »Es ist wichtig, dass die Schulleitung, alle Lehrer und die Eltern informiert sind. Sonst ändert sich nichts. Halte uns bitte auf dem Laufenden, Conni. Sprich mit uns darüber, okay? Auch Billi kann jederzeit zu uns kommen, wenn sie Hilfe braucht.«
Conni nickt. Dass sie und ihre Freunde längst eigene Pläne haben, um Billi zu helfen, behält sie vorsichtshalber für sich. Sie kann sich gut vorstellen, was Mama dazu sagen würde. Begeistert wäre sie garantiert nicht.
»Ihr müsst den Zettel noch unterschreiben.« Sie tippt auf die gestrichelte Linie. »Irgendwann demnächst findet auch noch eine Elternversammlung statt.«
»Ja, ist gut.« Mama legt den Zettel auf den Tisch. »Papa und ich unterschreiben ihn heute Abend. Wie geht es eigentlich FrauLindmann? Es ist wirklich dumm, dass sie ausgerechnet jetzt krank ist, wo ihre Klasse sie so dringend braucht. Wolltet ihr sie nicht mal besuchen?«
Conni erzählt ihr, dass es nach Herrn Gunnarsons Meinung noch zu früh für einen Krankenbesuch ist, aber dass sie, Anna, Billi und Dina den Besuch bei ihrer Lehrerin fest eingeplant haben. Sie will gerade hinauf in ihr Zimmer gehen, als ihrer Mutter noch etwas einfällt: »Du hattest übrigens Recht: Mau hat Flöhe. Kannst du nachher mit ihm zum Tierarzt gehen? Dr. Winter kann ihm ein Flohpulver geben und ihn bei der Gelegenheit auch gleich impfen und entwurmen. Der Termin ist längst überfällig.«
Conni stöhnt innerlich auf. »Muss das ausgerechnet heute sein?«, fragt sie. »Ich bin nachher mit Anna und den anderen bei Phillip verabredet.«
Mama runzelt die Stirn.
»Wir haben eine Gruppenarbeit auf«, erklärt Conni schnell, bevor Mama etwas erwidern kann. »Für Physik!«
»Na, wenn das so ist ...«, meint Mama. »Aber dann halte dir bitte morgen den Nachmittag frei, ja? Ich rufe Dr. Winter nachher an und lasse uns einen Termin geben.«
Puh! Conni atmet auf und flitzt die Treppe rauf. »Morgen ist prima!«, ruft sie. »Danke!«
***
Die anderen sind schon da, als Conni und Paul bei Phillip eintreffen. Conni sieht sich neugierig um. Anders als Paul, Tim und Mark ist sie vorher noch nie in der alten Villa gewesen, in der Phillip mit seinem Vater wohnt.
Phillipführt sie durch einen hellen Flur und eine breite, mit einem dicken Teppich ausgelegte Treppe hinauf in sein Zimmer. Es ist groß und total gemütlich, stellt Conni auf den ersten Blick fest. An den Wänden hängen Poster von Surfern neben Landschafts- und Tieraufnahmen aus Afrika. In einer Ecke steht ein Computertisch aus Glas und Chrom. Von einem Deckenbalken baumelt eine Hängematte. Hohe Fenster bieten einen tollen Blick auf den gepflegten, parkähnlichen Garten, der das Haus umgibt.
»Wahnsinn«, sagt Conni, ehrlich beeindruckt. »Die Hängematte ist echt klasse!«
Phillip freut sich. »Ich dachte mir schon, dass sie dir gefällt. Du darfst sie gerne mal ausprobieren.«
»Vielleicht später.« Conni begrüßt die anderen, die auf dicken Kissen vor einem Bücherregal hocken und sich unterhalten. Anna klopft neben sich auf den Boden und schiebt Conni ein Kissen hin. »Hier ist noch Platz!«
Conni setzt sich neben ihre Freundin. Billi sitzt ihr genau gegenüber und knetet nervös ihren kleinen Stofftiger. Conni lächelt ihr aufmunternd zu.
»Dann wollen wir mal«, meint Phillip und setzt sich im Schneidersitz auf den letzten freien Platz. Mit knappen Worten fasst er seinen Plan zusammen. Conni kann sehen, dass Billi immer kleiner wird. Sie scheint fast zu schrumpfen, als Phillip verkündet, dass sie sich als Lockvogel betätigen und noch einmal auf der Mädchentoilette einschließen lassen soll.
»Wir
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