Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande
können wohl davon ausgehen, dass Tanja hinter der Erpressung steckt, oder?«, fragt Phillip in die Runde. Die anderen stimmen ihm zu. »Damit hat sie uns eine perfekte Steilvorlage geliefert. Wir wollten sie auf frischer Tat auf dem Mädchenklo erwischen, und jetzt schlägt sie es selbst zur Geldübergabe vor. Besser geht’s nicht.«
»Klasse!«, grinst Paul.
»Klasse?« Billis Stimme klingt ärgerlich. »Ihr findet es klasse, dass dieses Biest mir in der Mädchentoilette auflauern und mich erpressen will?«
»Wir lassen dich keine Sekunde aus den Augen«, verspricht Conni ihr. »Die Jungs verstecken ihre Handys und nehmen alles auf. Und wir selbst verstecken uns ganz in der Nähe.«
»Hey, das ist genial!« Phillip springt auf und tigert im Zimmer hin und her. »Auf jeder Toilette ist doch so ein kleiner Nebenraum für Putzmittel, da könnten wir doch ...«
»Der ist abgeschlossen«, unterbricht Anna ihn und hebt eine Augenbraue. »Vergiss es, da können wir uns nicht verstecken.«
Phillip bleibt stehen. »Dann müssen wir uns eben einen Schlüssel besorgen.«
Conni runzelt die Stirn. Wie will Phillip an einen Schlüssel für den Putzmittelraum kommen? Sie will die Frage gerade laut stellen, aber dann sieht sie, wie entschlossen Phillip ist. Wenn einer es schafft, den Schlüssel zu organisieren, dann er.
»Und was genau wird Billi tun?«, erkundigt sie sich.
Phillip erklärt, dass Billi zum Schein auf die Erpressung eingehen und zur verabredeten Zeit auf die Toilette gehen soll. »Bis dahin haben wir alles präpariert«, versichert er. »Paul, Mark, Tim und ich aktivieren unsere Handys, verkriechen uns in dem Nebenraum und belauschen alles. Zur Not können wir sofort eingreifen und Billi helfen.«
Billischeint das zu beruhigen. Sie hört auf, ihren kleinen Tiger fast zu erwürgen, und lässt die Hände sinken. Phillip nickt ihr zu.
»Alles, was du tun musst«, sagt er, »ist, ruhig zu bleiben. Du musst unbedingt die Nerven behalten, damit Tanja keinen Verdacht schöpft. Du lässt sie einfach reden und tust alles, was sie verlangt, okay? Wenn sie das Geld von dir haben will, gibst du es ihr. Frag sie auch, ob sie etwas mit deiner zerstörten Tonskulptur und den Tafelschmierereien zu tun hat. So blöd, wie Tanja ist, wird sie bestimmt damit angeben wollen. Dann haben wir endlich die Beweise, die wir brauchen.«
Billi nickt wortlos. Einen Moment lang ist es still in Phillips Zimmer. Conni hat das Gefühl, ihre eigene Anspannung und die der anderen auf der Haut kribbeln zu spüren. Sie wechselt einen langen Blick mit Anna.
Phillip bricht schließlich das Schweigen. Er geht an ein offenes Regal, nimmt etwas heraus und reicht es Billi. »Hier«, sagt er, »das leih ich dir für morgen.«
Vorsichtig nimmt Billi ein schmales, schwarzes Armband entgegen.
»Das ist ja toll!«, ruft sie.
»Das ist ein afrikanisches Glücksarmband aus Elefantenhaar«, erwidert Phillip.
Billi runzelt die Stirn. »Die armen Elefanten! Stehen die nicht unter Artenschutz?«
»Es ist natürlich nicht aus echtem Elefantenhaar«, erklärt Phillip, »sondern aus einer Pflanzenfaser, die so heißt. Man sagt, dass so ein Armband ungeahnte Kräfte freisetzen kann.«
»Genau das Richtige für Billi«, meint Conni.
Billiprobiert das Armband an. Es passt perfekt. »Danke«, strahlt sie. »Nicht nur hierfür, sondern für alles. Dass ihr mir helft und so ...«
»Ist doch selbstverständlich«, meint Mark.
»Wir halten zusammen«, sagt Conni mit fester Stimme. »Dafür sind Freunde schließlich da!«
***
Am Abend hat Conni das Gefühl, vor Nervosität fast zu platzen. Unruhig tapert sie in ihrem Zimmer hin und her, setzt sich aufs Bett, springt wieder auf und wandert weiter. Mau sitzt auf der Fensterbank und beobachtet sie fasziniert.
»Du hast es gut«, sagt Conni zu ihm. »Du hast nur Flöhe. Wir haben ganz andere Probleme!«
Sie schiebt sich ein dickes Kissen in den Rücken und macht es sich auf ihrem Bett gemütlich. Als Mau von der Fensterbank springt und sich an sie kuscheln will, runzelt Conni die Stirn. Ob Katzenflöhe auf Menschen überspringen können? Wie auf Bestellung spürt sie ein leichtes Jucken an der Wade und kratzt sich. Oh Mann, Flöhe ... Das würde gerade noch fehlen!
Gnädig lässt sie zu, dass Mau sich neben ihr zu einem Fellkringel aufrollt und behaglich schnurrend die Augen schließt.
»Jetzt ist es sowieso zu spät«, seufzt sie und krault ihren kleinen Tigerkater. Sie knabbert nachdenklich an ihrem
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