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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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diese Weise würde sie ihren Schlüssel zurückbringen können; und ohne ihn zu tauchen wäre auf jeden Fall einfacher. »Ich tauche bei diesen Temperaturen sowieso lieber nachmittags.«
    »Bringt mir bloß nicht meinen Plan durcheinander«, rief Dave. »Tausch kommt nicht infrage. Einen Tauchplan zu erstellen ist eine Wissenschaft für sich, wisst ihr.«
    Alle tauschten vielsagende Blicke.
    »Das Wissenschaftliche daran ist, dass Dave ein Kontrollfreak ist«, sagte Sam erklärend zu Con.
    Charlotte Gorman saß an einem der beiden Tische in der Messe. Als Lizzie eintrat, blickte sie auf und runzelte besorgt die Stirn. »Alles okay, Lizzie? Du bist ja ganz rot im Gesicht.«
    »Mir geht’s prima, Char.« Lizzie huschte zwischen den beiden Tischen hindurch, um zum Frühstücksbuffet zu gehen, und strich dabei kurz über Charlottes Handrücken. Ein knappes Jahr mit Sam verheiratet, war die Konservatorin diejenige, durch deren Hände sämtliche Funde gingen, ehe sie das Schiff verließen; außerdem war sie so etwas wie Lizzies beste Freundin auf dem Boot. Die Versuchung, sich ihr anzuvertrauen und sie vielleicht sogar um Hilfe zu bitten, war groß; bislang jedoch war Lizzie standhaft geblieben.
    Wenn Charlotte ihr half, Fotos von den geborgenen Schätzen zu machen und sie mit den Skizzen in Dads Buch zu vergleichen, wäre sie eine Komplizin – und Lizzie wollte sie da nicht mit hineinziehen.
    Außerdem kannte sie sie nicht so gut wie Sam. Andererseits, wenn ihr niemand half, würde ihr Plan wahrscheinlich in die Hose gehen. Das konnte jederzeit passieren, bei jedem neuen Tauchgang.
    Aber wem sollte sie vertrauen?
    Ein leichter Atemhauch blies ihr das Haar gegen den Nacken, und sie verschüttete den Kaffee, den sie sich gerade einschenkte.
    »Divemaster Dave sagt, er ist soweit.«
    »Ich hatte noch keinen Kaffee«, erwiderte sie und wandte sich um, nicht ohne sich bewusst gegen seine Nähe und seinen intensiven Blick zu wappnen.
    »Ich habe den Laborschlüssel der rechtmäßigen Besitzerin zurückgebracht.« Seine Stimme war kaum mehr als ein tiefes, erotisch aufgeladenes Grollen. Sie blickte auf Charlotte, doch die war bereits wieder in ihre Tabellen vertieft.
    »Danke, dass du nichts gesagt hast«, sagte sie leise und hob den Kaffeebecher an den Mund. »Wenn du weiter so nett bist, lasse ich dich vielleicht als Ersten eine Goldmünze anfassen.«
    »Als Ersten?« Seine Braue schoss hoch. »Das klingt gut.«
    »Auf geht’s, Leute!« Dave steckte seinen Kopf durch die Tür und blickte Lizzie scharf an. »Wir müssen unseren Zeitplan einhalten.«
    Sie warf einen sehnsüchtigen Blick auf ihren Kaffee und sah dann den Mann an, wegen dem sie ihn so dringend nötig hatte. »Ich hoffe, du weißt, was du da unten zu tun hast, Con. Ich habe keine Zeit, die Babysitterin zu spielen.« Sie sauste an Deck hinaus, wo sie mit einem Blick das Atemgas am Heck überprüfte, ehe sie in ihren Anzug schlüpfte. Con trat zu ihr, schloss seinen Reißverschluss und betrachtete das aufgewühlte, undurchdringliche Wasser unter ihnen.
    »Bist du schon mal mit einem Gebläse unten gewesen?« Kenny Brubakers sonnengebleichte Locken wehten ihm ums Gesicht, während seine Augen hinter der Spiegelbrille verborgen waren, die er sogar an bewölkten Tagen trug.
    »Schon länger nicht mehr«, sagte Con.
    Lizzie warf Kenny einen Blick zu. Na toll, ein Anfänger.
    »Lass mich kurz erklären.« Kenny deutete auf die beiden gebogenen Metallrohre, die am Heck befestigt waren und an der Bootsschraube entlang verliefen. »Die hier blasen etwa eine ein Meter breite Schneise Sand frei. Sie laufen die ganze Zeit, während ihr unten seid. Man taucht direkt darunter und macht sich an die Arbeit, sobald man auf Grund trifft, sprich, auf die harte Schicht aus Muschelkalk, die unter dem Sand ist. Du wirst auch einen Metalldetektor haben, aber halt dich an Lizzie, während du dich unten umsiehst. Wir behalten oben die Luftschläuche im Auge; über sie kannst du dich auch mit uns verständigen.«
    »Wie sind die Signale?«, fragte Con.
    »Einmal ziehen heißt Gebläse ausmachen. Zweimal ziehen heißt Gebläse wieder anmachen, dreimal heißt, du hast was gefunden. Vier bedeutet: größerer Fund.« Kenny grinste. »Das Signal mögen wir am liebsten.«
    Lizzie deutete auf die Atemschläuche, die Dave gerade zurechtzog. »Denk dran, wir befinden uns in fünfzehn Meter Tiefe und haben etwa dreißig Meter Schlauch zur Verfügung – du hast also jede Menge Reichweite. Je weiter

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