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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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suchen sollte, während sie an Ort und Stelle weitermachte.
    Anders ausgedrückt, geh mir aus den Augen.
    Aber keine Chance. Als er abwehrend den Kopf schüttelte, sah sie ihn nur mit hängenden Schultern wütend an. Dann klopfte sie auf ihre Taucheruhr und streckte in einer frustrierten Geste die Hände aus. Sie wollte ihm zu verstehen geben, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten; wenn heute noch etwas entdeckt werden würde, dann wahrscheinlich vom nächsten Team.
    Widerstrebend nickte er und deutete auf eine Stelle in Sichtweite, zu der er sich begeben würde. Sie zuckte ergeben mit den Schultern und gestikulierte, als wollte sie sagen:
Jetzt mach schon!
Er schwamm los und blickte, während er arbeitete, immer wieder zu seiner Teampartnerin hinüber, die sich abgewandt hatte, sodass er nicht sehen konnte, ob sie etwas mitgehen ließ oder nicht.
    Wie lange hätte es wohl gedauert, bis er auf Lizzie Dare gekommen wäre, wenn er sie nicht im Labor erwischt hätte? Nicht lange. Sie hätte ihn auch so vom ersten Moment an interessiert. Vielleicht hatte sie nicht ganz die Figur eines Dessousmodels wie Alita Holloway, aber sie hatte etwas an sich, das er noch viel attraktiver fand.
    Er sah zu ihr hin, wie sie im Wasser schwebte, völlig unbeeindruckt von einem Schwarm Blaubarsche, die zwischen ihr und ihrem Magnetometer dahinzogen, voll konzentriert auf ihre Suche, wie ein Roboter.
    Ihr Detektor fing leise an zu piepen, und sie reagierte sofort. Er schwamm hinüber, erreichte sie mit zwei kraftvollen Stößen und legte sein Gerät ab, um den Schlamm mit den Händen wegzuschieben.
    Sie streckte den Detektor aus wie einen verlängerten Arm und folgte dem Piepen, das immer schneller und lauter wurde.
    Er schob ein Stück von einer Koralle beiseite, und darunter kam etwas golden Glänzendes zum Vorschein, das aussah wie frisch poliert und eigens angestrahlt.
    Ihre Hände stießen zusammen, so begierig versuchten beide danach zu greifen, doch er war schneller und schloss seine Finger um das Fundstück, um es behutsam vom Untergrund zu lösen. Lizzie stieß einen Laut frustrierter Wut aus.
    Con hielt das Stück hoch, damit sie es ansehen konnte, und wischte losen Sand von seiner Oberfläche, sodass die Form besser erkennbar wurde.
    Einen Moment lang von ihrem Zorn abgelenkt, driftete Lizzie näher heran, angezogen von dem fünf Zentimeter großen, runden Medaillon, auf dem sich um mindestens ein halbes Dutzend Edelsteine ein lila-rötlicher Rand zog, durchbrochen von einer geraden Linie.
    Mit ehrfürchtigen, bedächtigen Bewegungen löste sie noch etwas mehr Koralle ab. Vom Wasser gedämpft, hörte er, wie sie einen ächzenden Laut von sich gab, während ihre Augen sich vor ungläubiger Überraschung weiteten.
    Sie kannte dieses Stück.
    Con schloss seine andere Hand um den Atemschlauch, doch Lizzie streckte ihm die Finger entgegen, um ihn davon abzuhalten, das Signal zu geben, und blickte ihn mit funkelnden Augen an.
    Sie hielt die Hand hoch, als wollte sie sagen:
Warte
.
    Warum sollten sie warten, den anderen oben zu sagen, dass sie einen bedeutenden Fund gemacht hatten?
    Mit flehendem Blick legte sie die Handflächen aneinander und hielt dann einen Finger hoch, als wollte sie ihn bitten, eine Minute zu warten.
    Als sie ihre Hand nach dem Schmuckstück ausstreckte, konnte er in ihren Augen das Begehren lesen, und er wollte ihr diesen einen Moment gönnen. Ein Diebstahl war unter diesen Umständen ja nicht zu befürchten. Und ihm war es herzlich egal, ob er es als Erster entdeckt hatte. Er war hier nicht auf Lob oder Prämien aus.
    Er ließ zu, dass sie die Brosche nahm, und erntete dafür ein Lächeln in ihren goldbraunen Augen.
    Behutsam wischte sie über das von Korallen verkrustete Stück und hielt es in die Sonnenstrahlen, die durch das Wasser zu ihnen hinabdrangen, um es genauer zu inspizieren. Sie drehte es, fuhr mit den Fingern über den Rand und zählte die Edelsteine einschließlich der Kerbe, wo einer fehlte.
    Ihre Hände zitterten vor Ehrfurcht, und ihre Schultern hoben und senkten sich mit raschen, flachen Atemzügen.
    Das Medaillon in der Hand deutete sie zu der Stelle, wo er es entdeckt hatte, als wollte sie vorschlagen, dort noch weiter zu suchen.
    Kam gar nicht in Frage. Sein Job bestand unter anderem darin, die Fundstücke zu schützen, und dieses hier war keine Kleinigkeit. Mit einer lässigen Handbewegung schnappte Con ihr das Medaillon aus der Hand, was ihm einen wütenden Blick hinter ihrer Maske

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