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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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reglosen Gestalt. Als er direkt davor stand, kam der nächste Schreck. Es war ein Reh, das sich in einer heimtückischen Falle verfangen hatte. Die Schlinge war an dem Baum befestigt und, nachdem der Kopf des Tieres sich darin verfangen hatte, in die Höhe geschnellt. Das Tier hatte sich qualvoll erhängt.
    Erschrocken über den grotesken Anblick, wich Steiner zurück. Erst nach einigen Sekunden wusste er, was zu tun war. Er nahm sein Messer heraus, schnitt das Seil durch und legte das Tier auf der Erde ab. Mit einer Taschenlampe untersuchte er den Kadaver. Das Reh war schon lange tot, also keine Notwendigkeit, es auszuweiden und in die Wildkammer zu befördern. Also lud er es in seinen Wagen und beschloss, am nächsten Morgen Jürgen Schnur den Kadaver zu zeigen.

Kapitel 7
    Der neue Morgen begann mit einem Geräusch, das Steiner vertraut vorkam. Seine Müdigkeit hinderte ihn daran, sofort zu reagieren. Schon leckte ihm Moritz über das Gesicht, was besser wirkte als jede kalte Dusche.
    Erst jetzt erkannte Steiner die ungewöhnliche Situation. Jemand machte sich vor seinem Haus zu schaffen, ohne dass der Hund anschlug.
    Er zog sich an und trat hinaus. Moritz verschwand blitzschnell aus Steiners Blickfeld. Hastig folgte Steiner ihm. Im hinteren Teil des Geländes erblickte er Micky, wie er gerade ein großes Loch mit angehäufter Erde zuschüttete. Steiner ahnte, dass dort der Rehkadaver vergraben worden war.
    Â»Wie schaffst du es, so früh hier oben zu sein?«
    Micky lachte seinen Freund an: »Ich muss dir doch helfen. Schließlich bin ich dein Adjutant.«
    Das zufriedene Lächeln im Gesicht des Jungen versetzte Steiner einen Stich. Er wusste, dass Micky es gut meinte. Gleichzeitig erkannte er, dass er Micky niemals begreiflich machen konnte, dass ihm das Verscharren der Tiere mehr schadete als nützte. Doch wie sollte er Micky von seiner guten Absicht abhalten, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen?
    Â»Nach dieser anstrengenden Arbeit hast du bestimmt Hunger?« Etwas anderes fiel ihm gerade nicht ein.
    Micky nickte.
    Steiner wusste, dass Micky sich zu nachtschlafender Zeit aus dem Eltern­haus schlich, weshalb er grundsätzlich mit leerem Magen bei Steiner auftauchte. So war ein gemeinsames Frühstück mit Micky für Steiner inzwischen zur Gewohnheit geworden – und noch mehr. Er genoss Mickys Gesellschaft.
    Während sie am reich gedeckten Tisch saßen, überlegte Steiner, wie viele Kadaver Micky inzwischen schon vergraben hatte. Immer waren es Opfer mutwilliger Zerstörung. Anfangs hatte er dieser Tatsache keine Bedeutung beigemessen. Inzwischen sah er das anders. Zu viele Tiere wurden überfahren. Im Wald herrschte kein reger Autoverkehr; im Dorf lief das Wild nicht auf der Straße. Also waren es keine Zufallsopfer, die vor seiner Tür abgelegt wurden. Jetzt gesellten sich auch noch todbringende Schlingen dazu. Das Wild war in seinem vertrauten Wald nicht mehr sicher. Der Anblick des erhängten Tieres haftete noch in seinem Kopf. Viele Rehe und noch mehr Hasen ließen ihr Leben auf unwaidmännische Weise, wodurch Steiner sich nicht in der Lage sah, seinen Abschussplan für dieses Jahr einzuhalten.
    Der Gedanke ließ ihn frösteln. Ließen die Dorfbewohner nichts aus, ihn um den Posten des Revierjägers vom Limberg zu bringen?
    Moritz begann zu bellen. Schritte näherten sich dem Haus.
    Hastig stand Steiner auf und eilte zur Tür. Bevor sein Besuch klingeln konnte, hatte er sie aufgerissen.
    Vor ihm stand Esther Weis, die Kriminalkommissarin.
    Â»Na, wenn das mal keine positive Überraschung ist?«
    Â»Ich muss Sie enttäuschen«, entgegnete die blonde Frau. »Wir haben den Beschluss von der Staatsanwaltschaft bekommen, Ihr Haus zu durchsuchen.«
    Steiners Gesicht wirkte zunächst ratlos. Einige Sekunden verstrichen, bis er endlich reagierte. Schicksalsergeben raunte er ihr zu: »Eine genaue Untersuchung meines Körpers reicht Ihnen wohl nicht. Sie wollen mein ganzes Leben durchleuchten.«
    Esther verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen, bevor sie meinte: »Ich habe das nicht veranlasst. Das war Jürgen Schnur, mein Chef.«
    Â»Tun Sie nur, was er sagt?«
    Â»Solange es dienstlich ist, ja!«
    Â»Das verstehe ich als Abweisung, ich bin enttäuscht.« Steiner grinste Esther von oben herab an.
    Sie trippelte nervös. »Wer wird hier gefilzt, Sie oder

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