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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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angekündigt hatte.
    So schnell er konnte, eilte er nach Hause, stieg in seinen Jeep und fuhr die Schlucht von der anderen Seite an. Mit dem Auto gelangte er nicht nah genug heran, dass er etwas hätte erkennen können. Zu Fuß würde er auch nicht in die Schlucht gelangen, ohne abzustürzen. Diese Stelle war heimtückisch, für keine Menschenseele zugänglich. Was konnte er tun, wenn Micky dort lag und seine Hilfe brauchte?
    Er tat das Unvermeidliche, fuhr zu Jürgen Schnurs Elternhaus und klingelte den Polizeibeamten aus dem Bett.
    Im Schlafanzug und sich über den roten Bartansatz reibend tauchte Schnur in der Tür auf. Als er Steiner sah, ließ er ihn ohne Worte eintreten.
    Jürgen Schnurs Mutter war ebenfalls durch das Klingeln geweckt worden. Im Morgenmantel hantierte sie in der Küche. Die Kaffeemaschine knatterte laut.
    Â»Ich stehe vor einem Problem, das ich ohne deine Hilfe nicht lösen kann«, erklärte Steiner hastig. Seine Stimme klang zittrig.
    Sofort war Schnur hellwach.
    Â»Das klingt nicht gut!«
    Â»Ist es auch nicht.«
    Steiner schilderte Schnur seinen Verdacht. Frau Schnur stieß einen Entsetzensschrei aus, als sie Steiners Bericht hörte.
    Â»Mutter, du wirst heute in der Kirche kein Wort darüber verlieren«, richtete Schnur sich an die Frau, die immer noch ihre Hände vor den Mund hielt. »Wir wissen noch nichts, also bitte keine voreiligen Schlüsse ziehen, die durch das ganze Dorf getratscht werden.«
    Â»Was hältst du von mir?«, gab sie beleidigt zurück.
    Im Eiltempo verließ Schnur zusammen mit Steiner das Haus.
    Â»Ich kann keine Sondermaßnahmen treffen, ohne selbst einen Eindruck davon zu haben«, gestand Schnur.
    Â»Im Nebel ist nichts zu sehen. In die Schlucht kann man nur mit dem entsprechenden Material steigen«, erklärte Steiner. »So etwas habe ich nicht – aber die Polizei.«
    Â»Wir haben auch keine Ausrüstung für Bergsteiger«, widersprach Schnur. »Sollte Micky wirklich in der Schlucht liegen, müssen wir das THW beauftragen, ihn zu bergen.«
    Sie erreichten den Platz, wo noch am Vortag ein Hochsitz gestanden hatte.
    Jürgen Schnur besah sich die Pflöcke und stellte fest: »Abgesägt. Das können unsere Kriminaltechniker untersuchen. Sie werden feststellen, welches Werkzeug benutzt wurde.«
    Der Nebel verzog sich. Aber der Einblick in die Tiefe wurde durch die Sträucher verdeckt, die am Rand wucherten. Von der Kanzel war nichts zu sehen.
    Sie fuhren die andere Seite an.
    Grau und trüb kündigte sich der neue Tag an. Raben zogen ihre Kreise. Dabei stießen sie ihre krächzenden Töne aus, ganz der bedrohlichen Stimmung angepasst.
    Â»Sind Raben Aasfresser?«, fragte Schnur mit dem Blick auf die schwarzen Vögel gerichtet.
    Â»Kennst du nicht das Kinderlied: … fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben …«, gab Steiner mürrisch zurück.
    Â»Habe ich vergessen. Schon so lange her, dass ich ein Kind war.«
    Â»Diese Vögel machen alles noch schlimmer.« Steiners Stimme hörte sich tonlos an.
    Nur noch Reste von Nebelschwaden schwebten über den Boden. Aber erkennen konnten sie in der tiefen Schlucht immer noch nichts.
    Moritz lief aufgeregt hin und her. Der Hund erkannte, dass etwas anders war als sonst. Die Nervosität seines Herrchens hatte sich auf ihn übertragen.
    Schnur ließ sich stöhnend auf eine Baumstumpf nieder und meinte: »Wenn du recht hast und der Hochsitz wurde bewusst für diesen Tag angesägt …«
    Steiner nickte.
    Â»â€¦Â dann galt der Anschlag dir!«
    Sie schauten sich an.
    Â»Bisher hatte ich meine Zweifel an der Theorie, dass Markus Darren Opfer einer Verwechslung geworden ist. Wer sollte dich töten wollen? Rolf West wollen wir mal ausschließen. Der ist immer besoffen und viel zu blöd dazu.«
    Â»Gestern Abend wollte mich jemand mit seinem Auto vom Weg abdrängen«, antwortete Steiner. »Aber ich konnte ihn abhängen.«
    Â»Hast du etwas von seinem Auto erkennen können?«
    Â»Nur, dass es ein Wagen mit hohen Scheinwerfern war, wie bei einem Geländewagen. Es war dunkel, hat geregnet und er ist mit Fernlicht gefahren.«
    Â»Oliver fährt einen Geländewagen – wie du«, sprach Schnur in die Stille. »Ich habe von eurem gestrigen Streit beim Donze erfahren. Könnte er es gewesen sein?«
    Steiner

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