Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
Vom Netzwerk:
gekriegt.
    »Mir gefällt ihr Outfit gut«, sagte Randy.
    »Das glaube ich Ihnen gern«, entgegnete Kurt verächtlich.
    »Und warum sind Sie heute Mittag in der Kantine so abrupt aufgebrochen? Waren Sie vielleicht plötzlich aus irgendeinem Grund angewidert? Zum Beispiel, als sie Sie gefragt hat, ob Sie eine Nummer mit ihr schieben wollen?«
    »Nein!«, protestierte Randy. »Ich sagte es Ihnen doch bereits, wir haben nicht über Sex gesprochen. Wir haben uns eine Weile nett unterhalten, aber dann wollte sie, dass ich gehe. Das war, als ihre Freundin hinzukam. Die beiden wollten sich unter vier Augen unterhalten.«
    Kurt nahm den schlaksigen Computer-Freak ins Visier. Seine Menschenkenntnis und seine Verhör-Erfahrung verrieten ihm, dass er die Wahrheit sagte. Das Problem war nur, dass Randys Behauptungen nicht mit seiner Meinung über die neue Angestellte übereinstimmten. Anstatt klarer zu sehen, erschien ihm die Frau immer rätselhafter.
    »Es gibt da noch etwas anderes, was ich Ihnen mitteilen wollte«, sagte Randy, um endlich von Georgina Marks wegzukommen. Er berichtete dem Sicherheitschef von dem seltsamen Vorfall im Server-Raum, in den Spencer Wingate verwickelt war.
    Kurt nickte und versuchte die Information zu verarbeiten. Er hatte nicht den geringsten Schimmer, was er davon zu halten hatte oder was er in der Angelegenheit veranlassen sollte. Während der vergangenen Jahre war er Paul Saunders unterstellt gewesen und nicht Spencer Wingate. Als Mann mit militärischem Hintergrund hasste er unklare Hierarchieverhältnisse.
    »Informieren Sie mich, sobald das noch einmal passiert!«, wies er Randy schließlich an. »Und geben Sie mir ebenfalls Bescheid, wenn Sie weiteren Kontakt mit Georgina Marks oder ihrer Freundin haben. Es versteht sich ja wohl von selbst, dass dieses Gespräch unter uns bleibt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    Randy nickte schnell.
    Kurt erhob sich ohne ein weiteres Wort und verließ Randys Arbeitsnische.
     
    Deborah gab auf. Sie war innerlich so aufgewühlt, dass sie sich unmöglich auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. Also konnte sie es auch gleich bleiben lassen, und da Joanna und sie der Klinik bald auf Nimmerwiedersehen den Rücken kehren würden, war das Ganze sowieso eine Farce. Sie wartete jetzt seit mehr als einer Stunde auf Joannas erlösenden Anruf und die Mitteilung, dass ihre neugierige Kollegin nach Hause gegangen war und ihnen nichts mehr im Weg stand, endlich den Ordner mit den Daten über die Spenderinnen einzusehen. Doch das Telefon wollte einfach nicht klingeln. Offenbar hatte Joannas Nischennachbarin eine Menge Sitzfleisch.
    Deborah trommelte mit den Fingern auf der Arbeitsfläche. Sie war noch nie ein besonders geduldiger Mensch gewesen, und die nervenaufreibende Warterei brachte sie zusehends auf die Palme.
    »Was soll das Theater!«, murmelte sie schließlich vor sich hin. Sie erhob sich von ihrem Platz vor dem Mikroskop, nahm ihre Handtasche und steuerte die Tür an. Irgendwann war einmal Schluss. Sie hatte lange genug auf Joannas Befürchtungen und ihre Paranoia Rücksicht genommen. Was sollte diese neugierige Kollegin ihnen schon anhaben? Sobald sie die gewünschten Informationen hatten, waren sie sowieso auf und davon. Außerdem konnte sie sich doch wie sie bereits vorgeschlagen hatte – einfach in den Weg stellen und der lästigen Frau die Sicht auf den Bildschirm versperren.
    Sie vermied jeden Blickkontakt mit den wenigen Labormitarbeitern, die sie bisher kennen gelernt hatte, und tat auch diesmal so, als ob sie zur Toilette gehen wollte. Ein paar Minuten später huschte sie in Joannas Arbeitsnische. Ihre Freundin war pflichtbewusst in ihre Arbeit vertieft.
    Deborah tippte sie an und formte lautlos die Frage: »Wo sitzt Gale Overlook?«
    Joanna zeigte nach rechts.
    Deborah ging zu der Trennwand und warf einen Blick in die benachbarte Nische. Sie sah exakt so aus wie die von Joanna, und interessanterweise war sie nicht besetzt.
    »Sie ist gar nicht da!«, stellte Deborah fest.
    Joanna sah sie überrascht an und gesellte sich zu ihr. »Tatsächlich!«, staunte sie. »Das gibt’s doch gar nicht. Vor zwei Minuten war sie noch da.«
    »Das trifft sich ja bestens«, freute sich Deborah und rieb sich erwartungsvoll die Hände. »Am besten zauberst du uns sofort die geheime Datei auf den Bildschirm. Wir sehen schnell nach, was aus unseren Eizellen geworden ist, und machen uns dann aus dem Staub.«
    Joanna ging zum Eingang ihrer Nische und inspizierte in

Weitere Kostenlose Bücher