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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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war tatsächlich um 12.02 Uhr und dann noch einmal um 12.28 Uhr geöffnet worden. Also hatte sich der ungebetene Besucher – wer auch immer es gewesen sein mochte – ganze sechsundzwanzig Minuten im Server-Raum aufgehalten! Das war schon etwas ganz anderes, als nur mal kurz einen Blick in den Raum zu werfen, und bereitete ihm einiges Kopfzerbrechen. In sechsundzwanzig Minuten konnte man im Server-Raum ziemlich viel Unheil anrichten.
    Er holte sich den entsprechenden Ordner auf den Bildschirm, um zu sehen, wer den Raum diesmal betreten hatte. Als die Namensliste vor ihm erschien, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen: Es war schon wieder Spencer Wingate gewesen! Randy lehnte sich zurück, starrte angestrengt den Namen des Klinikgründers an und überlegte, was er jetzt tun sollte. Er hatte dem Sicherheitschef von dem ersten Zwischenfall berichtet, doch Kurt Hermann hatte nicht gerade den Eindruck gemacht, als ob ihn das besonders interessiert hätte. Allerdings hatte er darum gebeten, umgehend informiert zu werden, falls erneut jemand den Server-Raum betreten sollte.
    Nach einigem Nachdenken beugte Randy sich wieder vor. Er hatte eine Entscheidung getroffen: Er würde Kurt Hermann anrufen, aber nur, wenn er herausfand, dass sich jemand an dem System zu schaffen gemacht hatte. Als Erstes ging er daran, die Zugangsberechtigungen zu überprüfen: eine eventuelle Manipulation daran schien ihm am nahe liegendsten. Mit ein paar schnellen Eingaben und Mausklicks holte er sich das entsprechende Verzeichnis mit den Zugangsberechtigungen auf den Bildschirm und hatte bereits nach einigen Minuten die Antwort: Dr. Wingate hatte in der Liste der Zugangsberechtigten für den Ordner mit den Daten über die Eizellenspenderinnen den Namen Prudence Heatherly hinzugefügt.
    Ratlos lehnte Randy sich erneut zurück. Warum um alles in der Welt verschaffte der Klinikgründer einer neuen Mitarbeiterin Einblick in einen Ordner, der strengsten Zugangsbeschränkungen unterlag und auf den Dr. Wingate nicht einmal selber zugreifen konnte? Das ergab einfach keinen Sinn es sei denn, er hatte Prudence Heatherly beauftragt, aus irgendeinem Grund für ihn in den Dateien herumzuschnüffeln.
    »Das passt irgendwie nicht zusammen«, sagte er schließlich laut zu sich selbst. In gewisser Hinsicht bereitete ihm das Rätsel sogar Vergnügen. Es hatte etwas von einem Computerspiel, denn es ging darum, die Strategie seines Gegners zu durchschauen. Natürlich war es nicht so spannend wie Unreal Tournament, aber andererseits war es auch kein Kinderspiel. Er verharrte für ein paar Minuten regungslos auf seinem Stuhl und dachte angestrengt nach.
    Ohne dass ihm eine plausible Erklärung eingefallen wäre, griff er schließlich zum Telefon. Er hatte nicht die geringste Lust, schon wieder mit Kurt Hermann zu sprechen, zum Glück konnte er die Sache telefonisch erledigen und musste ihm nicht erneut persönlich gegenübertreten. Außerdem würde er ihm lediglich die nackten Fakten berichten und seine Vermutungen für sich behalten. Während er wählte, warf er einen Blick auf die Uhr. Es war Punkt zwei Uhr.

K APITEL 14
     
     
    10. Mai 2001, 14.00 Uhr
     
    Obwohl sie das untrügerische Gefühl hatte, beobachtet zu werden, versuchte Joanna sich so normal wie möglich zu verhalten. Sie verließ die Wingate Clinic, stieg die Treppen hinab und steuerte zielstrebig den Chevy Malibu an. Deborah saß bereits im Wagen, und wie Joanna der Silhouette ihres Kopfes entnahm, hatte sie auf dem Fahrersitz Platz genommen. Da der Arbeitstag noch lange nicht vorüber war, hatten sie beschlossen, lieber getrennt zum Auto zu gehen. Sie hofften auf diese Weise weniger Aufmerksamkeit zu erregen, und es schien zu funktionieren. Denn wie es aussah, war Deborah nichts dazwischengekommen, und auch sie hatte bisher niemand aufzuhalten versucht.
    Ihre Handtasche hatte sie sich über die rechte Schulter gehängt, in der linken Hand hatte sie einen dicken Umschlag, der den mehrfach zusammengefalteten Ausdruck der Spenderdatei enthielt. Sie musste sich zwingen, nicht loszurennen, und fühlte sich ein weiteres Mal wie eine Einbrecherin auf der Flucht. Allerdings hatte sie diesmal tatsächlich gestohlenes Diebesgut bei sich.
    Schließlich erreichte sie ohne Zwischenfall das Auto, ging schleunigst zur Beifahrertür und stieg so schnell sie konnte ein.
    »Lass uns so schnell wie möglich von hier verschwinden!«, drängte sie.
    »Wäre doch genau der passende Moment, dass die Karre nicht

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