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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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beschäftigt sei, dass er jedoch, falls nötig, sofort vorbeikommen könne. Christine informierte ihn, dass der Sicherheitschef ihn zu sprechen wünsche und dass er am besten sofort alles stehen und liegen lassen solle.
    »Ich rede an seinem Arbeitsplatz mit ihm«, sagte Kurt, bevor Christine auflegte. Sie richtete es Randy aus.
    Kurt bahnte sich seinen Weg zum Arbeitsplatz des Netzwerk-Administrators, ließ sich auf dem zweiten Stuhl nieder und musterte mit verächtlichem Blick die Sciencefiction-Poster, die die Wände des kleinen Kabuffs zierten. Er registrierte auch den Joystick, den Randy törichterweise hinter seinem Bildschirm abgelegt hatte, als ob er ihn dort verstecken wollte. Nach Kurts Meinung gehörte der junge Schnösel für ein paar Monate in ein Trainingslager der Navy oder der Marines. Das hielt er im Übrigen für alle jungen Leute für das Beste, die keine militärische Ausbildung genossen hatten.
    »Hallo, Mr Hermann«, rief Randy außer Atem, während er in den Raum platzte. Durch sein unbekümmertes Verhalten gegenüber Leuten wie Kurt versuchte er zu kaschieren, dass er in Wahrheit auf der Hut war wie ein Hund in der Nähe seines unberechenbaren grausamen Herrn. »Ist in Ihrer Abteilung irgendetwas mit den Computern nicht in Ordnung?« Er warf sich so schwungvoll auf seinen Stuhl, als ob es sich um ein Skateboard handelte, und musste sich an der Schreibtischkante festhalten, um nicht gegen die Wand zu rollen.
    »Die Computer funktionieren alle«, antwortete Kurt. »Ich bin hier, um mit Ihnen über Ihr Lunch-Date zu reden.«
    »Über Georgina Marks?«
    Kurt wandte für einen Augenblick seinen Blick ab, genau wie ein paar Minuten zuvor bei Christine. Warum, fragte er sich wütend, käute jeder seine Frage wieder, anstatt ihm klipp und klar zu antworten? Es war zum Verrücktwerden.
    »Was wollen Sie über sie wissen?«, fragte Randy und strahlte.
    »Hat sie Sie offensiv angemacht?«
    Randy wippte mit dem Kopf. »Teils, teils. Am Anfang ja. Immerhin hat sie mich angesprochen.«
    »Hat sie Ihnen ein eindeutiges Angebot gemacht?«
    »Wie meinen Sie das?«
    Kurt wandte erneut seinen Blick ab. Mit den Mitarbeitern der Klinik zu reden, war fast immer anstrengend, doch dieser Randy Porter, der aussah und sich benahm wie ein Highschool-Schüler, war ein besonders schwieriger Fall. »Wenn ich Sie frage, ob sie Ihnen ein eindeutiges Angebot gemacht hat, meine ich, ob sie Ihnen Sex gegen Geld oder andere Leistungen angeboten hat?«
    Randy hatte schon immer gewusst, dass der Sicherheitschef ein komischer Kauz war, doch mit dieser Frage schoss er den Vogel ab. Was sollte er darauf erwidern? Der Mann war sichtlich erregt und kurz davor, die Nerven zu verlieren.
    »Würden Sie bitte auf meine Frage antworten?«, fuhr Kurt ihn an.
    »Warum sollte mir Georgina Marks Sex anbieten?«, brachte Randy hervor.
    Kurt sah erneut weg. Jetzt erwiderte dieser Bengel seine Frage doch glatt schon wieder mit einer Gegenfrage! Diesmal fühlte Kurt sich zu allem Übel auch noch an die Zwangssitzungen mit einem Psychiater erinnert, die man ihm verordnet hatte, bevor er aus der Armee ausgeschieden war. Er holte einmal tief Luft und wiederholte seine Frage, diesmal jedoch besonders langsam und mit drohendem Unterton.
    »Nein!«, erwiderte Randy entschieden und fügte leiser hinzu: »Wir haben mit keinem Wort über Sex gesprochen. Wir haben uns über Computerspiele unterhalten. Wieso sollte sie mit mir über Sex reden?«
    »Weil eine Frau wie sie nichts anderes als Sex im Sinn hat.«
    »Sie ist Biologin«, warf Randy ein.
    »Zieht sich so vielleicht eine Biologin an?«, spottete Kurt. »Von den anderen Biologinnen, die bei uns arbeiten, habe ich jedenfalls noch keine so herumlaufen sehen!« Da er noch auf die Ergebnisse seiner Nachforschungen wartete, wusste er weder, ob Georgina wirklich Biologin war, noch, ob sie wirklich so hieß, doch er behielt seine Bedenken wohlweislich für sich. Bis er endgültig Klarheit hatte, wollte er unbedingt vermeiden, dass die junge Frau von seinen Ermittlungen Wind bekam. Auf jeden Fall ging er fest davon aus, dass sie nicht wirklich für die Wingate Clinic arbeiten wollte, sondern irgendwelche verborgenen Absichten hatte, und so provokativ, wie sie sich kleidete, war er zu neunundneunzig Prozent sicher, dass sie eine Hure war. So hatte er sie schon auf den ersten Blick eingeschätzt, und Spencer Wingate hatte sie ja offenbar bereits am Tag ihres ersten Zusammentreffens an der Pforte ins Bett

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