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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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finde, das trifft perfekt auf uns zu.«
    »Sportlich?«, fragte Joanna und grinste. »Du vielleicht, aber ich bestimmt nicht. Und emotional stabil? Das kann ich nicht gerade von mir behaupten, und schon gar nicht in meinem jetzigen Zustand.«
    »Einen Versuch ist es allemal wert«, beharrte Deborah. »Vielleicht bist du nicht gerade die sportlichste Frau auf dem Campus, aber wir können ja sagen, dass wir uns nur gemeinsam als Spenderinnen zur Verfügung stellen. Entweder sie nehmen uns beide, oder sie bekommen keine von uns.«
    »Meinst du das wirklich im Ernst?«, wollte Joanna wissen und nahm ihre Mitbewohnerin ins Visier. Deborah nahm gern mal jemanden auf den Arm.
    »Zuerst hatte ich auch Bedenken«, gestand Deborah. »Aber dann habe ich mir die Sache vorhin noch mal durch den Kopf gehen lassen und fand das Angebot ziemlich interessant. Das Geld reizt mich einfach. Stell dir bloß vor fünfundvierzigtausend Riesen! Mit so einem Haufen Kohle wären wir schlagartig aller Sorgen ledig. Wir könnten in aller Ruhe unsere Dissertationen schreiben und uns alles leisten. Und seitdem du nicht mehr darauf aus bist, so schnell wie möglich unter die Haube zu kommen, sollte dich das Angebot erst recht interessieren. Ein wenig zusätzliche Sicherheit kann dir bestimmt nicht schaden – ich meine zusätzlich zu deiner Ausbildung –, sonst gerät dein Entschluss noch ins Wanken. Außerdem könntest du das Geld ja als ein hübsches Startkapital betrachten, um dein Leben als Single zu planen.«
    Joanna warf die Campus-Zeitung auf den Couchtisch. »Manchmal weiß ich wirklich nicht, ob du mich auf den Arm nimmst oder ob du es ernst meinst.«
    »Ich nehme dich nicht auf den Arm! Du hast doch selber gesagt, dass du Zeit für dich und ein bisschen Freiraum brauchst. Mit dem Geld von der Klinik kannst du dir genau das leisten und noch vieles mehr. Ich habe auch schon einen Plan. Wir stellen uns dieser Wingate Clinic zur Verfügung, spenden ein paar Eizellen und kassieren neunzigtausend Dollar. Davon investieren wir ungefähr fünfzigtausend in den Kauf einer Zweizimmerwohnung in Boston oder Cambridge. Die Wohnung vermieten wir und bezahlen damit unsere Hypothekenraten ab.«
    »Wieso sollten wir denn eine Wohnung kaufen und sie dann vermieten?«, fragte Joanna.
    »Lass mich doch erst mal ausreden«, entgegnete Deborah.
    »Wäre es nicht sinnvoller, die fünfzigtausend Dollar anzulegen? Vergiss nicht, dass ich die Wirtschaftsexpertin bin und du die Biologin.«
    »Du magst zwar bald eine promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin sein, aber was das Leben eines weiblichen Singles im einundzwanzigsten Jahrhundert angeht, gleichst du eher einem Baby, das allein im Wald ausgesetzt wurde. Also hör lieber zu, was ich dir vorschlage. Wir kaufen eine kleine Wohnung und schaffen damit einen Grundstock für unsere Zukunft. In früheren Generationen haben Frauen deswegen geheiratet, heute müssen wir das selber in die Hand nehmen. Ein nettes kleines Apartment ist ein guter Start und eine kluge Investition.«
    »Das aus deinem Munde!«, staunte Joanna. »In Sachen Zukunftsplanung hast du mir offenbar einiges voraus.«
    »Darauf gebe ich dir Brief und Siegel«, stellte Deborah klar. »Aber ich bin noch nicht fertig. Das Beste kommt nämlich noch: Mit den verbleibenden vierzigtausend fliegen wir nach Venedig und schreiben dort unsere Doktorarbeiten.«
    »Nach Venedig!«, rief Joanna. »Ich glaube, du spinnst!«
    »Warum?«, fragte Deborah. »Denk doch mal darüber nach. Du hast doch selber gesagt, dass du Zeit für dich brauchst. Was könnte also besser sein? Wir mieten uns ein gemütliches Apartment in Venedig, und Carlton bleibt hier und bringt seine Facharztausbildung hinter sich. Wir schreiben unsere Dissertationen und machen uns ein schönes Leben, und all das, ohne dass du deinen lieben Doktor am Hals hast.«
    Joanna starrte ins Leere. Vor ihren Augen ließ sie Bilder von Venedig Revue passieren. Sie war schon einmal dort gewesen, allerdings war das schon eine Weile her. Sie war noch zur Highschool gegangen und auch nur für ein paar Tage in Venedig gewesen, zudem auch noch in Begleitung ihrer Eltern und Geschwister. Obwohl die Reise so lange zurücklag, hatte sie noch sehr klare Erinnerungen an das Wasser des Canale Grande, das in der Sonne glitzerte und sich an den gotischen Fassaden spiegelte. Genauso deutlich sah sie vor sich den belebten Markusplatz und die gegeneinander anspielenden Quartette der beiden berühmten, einander

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