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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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hat nur das Auto entdeckt. Es gehörte Rebecca Corey. Es stand verlassen auf einer Lastwagen-Raststätte an der Schnellstraße nach New Jersey. Von den beiden Frauen hat man nie wieder etwas gehört oder gesehen, genauso wenig von ihren persönlichen Sachen wie Portemonnaies oder Kleidung.«
    »Hat Kristin Eizellen gespendet?«
    »Ja, ein halbes Dutzend. Ihre Familie hat auf Herausgabe der Eizellen geklagt, aber die Klinik hat sie dann freiwillig herausgerückt. Offenbar wollte die Familie ein Wörtchen mitreden, wer sie bekommen soll. Was für eine traurige Geschichte!«
    »Dann können wir es wohl vergessen, eine Frau nach ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Eingriff zu fragen«, stellte Joanna fest.
    »Wir können ja in der Klinik anrufen und darum bitten, uns den Namen einer früheren Spenderin zu nennen«, schlug Deborah vor.
    »Wenn wir in der Klinik anrufen, können wir auch direkt fragen, was wir wissen wollen«, wandte Joanna ein. »Sofern unsere Fragen zu unserer Zufriedenheit beantwortet werden, können wir ja um einen Termin bitten.«
    »Dann bist du also einverstanden?«
    »Sich zu informieren, kann ja nicht schaden«, erwiderte Joanna. »Aber ich verspreche gar nichts, außer dass ich mir vielleicht die Klinik mit dir ansehe.«
    »Okay!«, rief Deborah und ging zu ihrer Freundin, um ihr Vorhaben mit einem Handschlag zu besiegeln. »Venedig, wir kommen!«

K APITEL 2
     
     
    15. Oktober 1999, 7.05 Uhr
     
    Es war ein herrlicher Herbstmorgen. Deborah und Joanna hatten Cambridge in nordwestlicher Richtung verlassen und waren auf der Route 2 unterwegs nach Bookford in Massachusetts. Zu beiden Seiten bot sich ihnen ein prachtvoller Blick auf die herbstlichen Bäume, die in allen möglichen Farben leuchteten. Die Sonne stand ihnen angenehmerweise im Rücken, doch hin und wieder wurden sie von den grellen Strahlen geblendet, die sich auf den Windschutzscheiben der entgegenkommenden Pendlerfahrzeuge spiegelten. Zum Schutz trugen Deborah und Joanna Sonnenbrillen; außerdem hatten sie ihre Baseballkappen aufgesetzt. Seitdem sie Fresh Pond umrundet hatten, war ihre Unterhaltung versiegt; sie waren beide in ihre eigenen Gedanken versunken. Deborah staunte immer noch darüber, wie schnell sich alles ergeben hatte. Beinahe kam es ihr vor, als wäre es ihnen vorherbestimmt, sich der Wingate Clinic als Spenderinnen zur Verfügung zu stellen. Joanna war mehr mit sich selbst beschäftigt. Sie konnte es noch gar nicht fassen, wie sehr sich ihr Leben innerhalb einer einzigen Woche verändert hatte. Dennoch fühlte sie sich dabei unheimlich gut. Als sie sich am Sonntag endlich dazu durchgerungen hatte, mit Carlton zu reden und sich seinem plötzlichen Drängen auf eine Heirat im Juni zu stellen, war Carlton so sauer auf sie gewesen, dass er sich geweigert hatte, mit ihr zu sprechen. Sie hatte immer wieder bei ihm angerufen und ihm an mehreren aufeinander folgenden Tagen auf den Anrufbeantworter gesprochen, doch vergebens. Letztendlich hatten sie die ganze Woche kein Wort miteinander gewechselt, was Joanna noch mehr in ihrer Überzeugung bestärkt hatte, dass ihr plötzlicher Sinneswandel, was das Heiraten im Allgemeinen und Carlton im Besonderen anging, der richtige Schritt gewesen war. Nach den zahllosen Zurückweisungen, die sie im Laufe der Jahre hatte einstecken müssen, empfand sie Carltons Reaktion als vollkommen unangemessen. Ihrer Meinung nach war es keine Art, sich in den Schmollwinkel zurückzuziehen und ihr Gesprächsangebot einfach zu ignorieren. Vernünftig miteinander reden zu können, stand auf Joannas Werteskala ziemlich weit oben.
    »Hast du daran gedacht, deine Fragenliste einzustecken?«, brach Deborah schließlich das Schweigen.
    »Ja«, erwiderte Joanna. Die meisten Fragen, die sie stellen wollten, betrafen ihr voraussichtliches Befinden nach der Eizellentnahme. Vor allem wollten sie wissen, ob sie sich in irgendeiner Weise würden einschränken müssen, etwa beim Sport.
    Deborah war überrascht gewesen, mit welchem Interesse man ihnen in der Wingate Clinic am Telefon begegnet war. Sie hatten gleich am Montagmorgen die im Harvard Crimson angegebene Nummer gewählt und waren, nachdem sie sich kurz vorgestellt und ihr Interesse als Eizellenspenderinnen bekundet hatten, mit einer gewissen Dr. Sheila Donaldson verbunden worden, die sofort angeboten hatte, persönlich bei ihnen vorbeizukommen, um alles in Ruhe zu besprechen. Keine Stunde später stand die Ärztin bereits vor der Tür ihres Apartments

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