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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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ziemlich schwer machte, hatte Kurt den Louisburg Square ohne größere Probleme gefunden. Viel schwieriger war es, einen Parkplatz zu finden. Sämtliche Parkplätze waren dezent als privat gekennzeichnet, und nirgends fehlte der Hinweis, dass widerrechtlich geparkte Wagen umgehend abgeschleppt würden. Dass sein Auto abgeschleppt wurde, war das Letzte, was Kurt wollte. Er war mit einem der schwarzen Vans der Sicherheitsabteilung gekommen, die nicht mit dem Firmenlogo der Wingate Clinic gekennzeichnet waren und über einen abschließbaren Kofferraum verfügten, den man nur von außen öffnen konnte. Dort lagen seine diversen Utensilien bereit, die er vielleicht brauchen würde. Außerdem war in dem Kofferraum ausreichend Platz für unliebsame Passagiere, die sich nicht kooperativ zeigten.
    Wie er genau vorgehen wollte, wusste er noch nicht. Klar war nur, dass er die beiden Frauen auf jeden Fall zur Wingate Clinic zurückschaffen musste. Er hatte sich vorgenommen, sie erst einmal ausfindig zu machen; alles Weitere würde sich dann schon finden. Im Moment war er dabei, die Gegend auszukundschaften. Er fuhr zum dritten Mal die Straße am Louisburg Square ab. Das Haus, in, dem die Gesuchten wohnten, hatte er bereits während seiner ersten Vorbeifahrt entdeckt. Es lag an der oberen Straße und war das erste Haus auf der rechten Seite. Es hatte vier Stockwerke und verfügte offenbar auch noch über eine Dachetage. Ferner gab es noch eine weitere Etage im Souterrain. Ob es darunter einen Keller gab, konnte er von außen nicht erkennen. Zu der einzigen vorderen Eingangstür führten fünf Stufen hinauf. Vermutlich gab es auch noch einen Hintereingang, doch nach hinten versperrte eine Backsteinmauer die Sicht.
    Bei seiner zweiten Vorbeifahrt hatte er darauf geachtet, wie viele Menschen sich auf dem Platz aufhielten. Da gerade Teile der Straße erneuert wurden, waren jede Menge Bauarbeiter zu sehen. Am Straßenrand standen mehrere Baufahrzeuge. Auf dem Platz selbst spielten einige Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren. Sie wurden von ihren Müttern und Kindermädchen beaufsichtigt, die munter miteinander schwatzten oder von den Kindern abgelenkt wurden.
    Kurt hatte genug gesehen und überlegte, wo er den Van am besten abstellte. Die meisten der Bauarbeiter machten gerade Feierabend, so dass immer mehr Parkplätze frei wurden. Er entschied sich trotz des Parkverbots für die zur Mount Vernon Street hin gelegene Seite. Schließlich waren die Baufahrzeuge auch nicht abgeschleppt worden. Also drehte er noch eine Runde und parkte vor dem Zaun. Nach rechts hatte er einen ungehinderten Blick auf das fragliche Haus.
    Seltsamerweise hatte er den Chevy Malibu noch nirgendwo entdeckt. Während seiner Nachforschungen, auf wen der Wagen zugelassen war, hatte er sich das Kennzeichen eingeprägt. Eine Verwechslung mit einem anderen Chevy Malibu war also ausgeschlossen. Eigentlich hatte er erwartet, den Wagen der beiden Frauen irgendwo in der Nähe des Platzes oder in einer der benachbarten Straßen zu entdecken, doch obwohl er nach allen Seiten Ausschau gehalten hatte, hatte er ihn nirgends gesehen.
    Er merkte, wie sein Adrenalinspiegel stieg, doch er zwang sich, ruhig zu bleiben. Aus Erfahrung wusste er, dass es bei einer derartigen Aktion darauf ankam, bloß nicht vor Aufregung die Nerven zu verlieren. Man musste bedächtig und geplant vorgehen, sonst machte man Fehler. Gleichzeitig musste man in Angriffsstellung sein wie eine eingerollte Schlange – stets bereit, im richtigen Moment zuzuschlagen und das Opfer zu überraschen.
    Er fasste hinter sich, zog seine Glock aus dem Halfter, vergewisserte sich zum wiederholten Mal, dass das Magazin geladen war, und steckte sie zurück. Dann checkte er das Messer, das er an seiner Wade festgeschnallt hatte. In seiner rechten Hosentasche steckten diverse Paare Latexhandschuhe und in der linken eine Sturmhaube. Seine umfangreiche Kollektion an Werkzeugen zum Knacken von Schlössern, mit deren Hilfe er nach jahrelanger Praxis jedes noch so gut gesicherte Schloss aufbekam, hatte er in seiner rechten Jackentasche verstaut; in der linken befanden sich mehrere Fertigspritzen, die ein starkes Beruhigungsmittel enthielten.
    Nachdem er beinahe eine halbe Stunde im Wagen ausgeharrt hatte, schien ihm der richtige Zeitpunkt gekommen, in Aktion zu treten. Mittlerweile war es auf dem Platz deutlich ruhiger geworden, aber auch nicht so ruhig, dass er als Fremder auffallen würde. Er stieg aus und schloss den

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