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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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nehmen und es mit Hilfsprogrammen wie Lopht-Crack versuchen, oder ihr versucht jemanden ausfindig zu machen, der in der Wingate Clinic arbeitet, Zugang zu den Daten hat und bereit ist, euch zu helfen.«
    »Das sind die einzigen beiden Möglichkeiten?«
    »Nein, es gibt noch eine weitere Möglichkeit. Ihr könntet versuchen, in den Server-Raum zu gelangen oder – noch besser – mir Zutritt zu verschaffen.« Er lachte erneut auf. »Das wäre auf jeden Fall die effizienteste und sicherste Methode. Wahrscheinlich bräuchte man höchstens zehn Minuten, um sich einen eigenen Zugang einzurichten. Danach wäre es ein Kinderspiel, von einer Workstation innerhalb des Netzes oder sogar von außerhalb an die Daten zu gelangen – jedenfalls wenn man es richtig macht.«
    Joanna nickte und ließ sich die verschiedenen Möglichkeiten durch den Kopf gehen. Sie hatte immer mehr das Gefühl, dass sie sich unbedingt Klarheit verschaffen musste. Je mehr Hindernisse sich vor ihr auftaten, desto unbändiger war ihr Wille herauszufinden, was aus ihren Eizellen geworden war. Manchmal stellte sie sich ein kleines Mädchen vor, das irgendwo in ihrer Nähe aufwuchs und genauso aussah wie sie selber auf den Fotos aus ihrer Kindheit.
    David warf noch einmal einen Blick auf seine Uhr und sah Joanna fragend an. »Es ist jetzt kurz nach zehn. Soll ich es weiter versuchen? Für mich kein Problem. Wenn du willst, dass ich weitermache, mache ich weiter. Allerdings kann ich dir nicht sagen, wie lange ich brauche, um diese verdammte Homepage zu knacken. Aber irgendwann schaffe ich es – da bin ich sicher.«
    »Du hast dich schon genug für uns ins Zeug gelegt«, entgegnete Joanna und starrte tief in Gedanken versunken ins Leere. »Vielen herzlichen Dank.«
    David sah in Joannas schöne grüne Augen und registrierte ihren geistesabwesenden Blick. Er wartete ein paar Sekunden. Als sie immer noch starr ins Leere blickte, fuchtelte er ihr ein paar Mal mit der Hand vor dem Gesicht herum. »He, was ist los mit dir?«
    Joanna schüttelte den Kopf, als ob sie gerade aus einer Trance erwachte, und lachte. »Tut mir Leid. Ich musste gerade daran denken, was du gesagt hast: dass man in den Server-Raum gelangen müsste. Meinst du, das ist schwierig, wenn man einmal in dem Klinikgebäude ist?«
    »Schwer zu sagen«, erwiderte David. »Da die Klinik offenbar Wert auf ein gut funktionierendes Sicherheitssystem legt, kann man vermutlich nicht einfach in den Raum hineinspazieren.«
    »Aber du meinst tatsächlich einen richtigen Raum, nicht wahr?«, fragte Joanna. »Es ist nicht etwa nur Computerjargon, wenn du von dem Server-Raum sprichst, und etwas, das in Wahrheit nur im Cyberspace existiert?«
    »Nein, ich rede von einem richtigen Raum«, versicherte David. »Einem Raum, in dem es richtige Hardware gibt, also unter anderem eine Tastatur und einen Monitor, mit deren Hilfe man sich Zugang zum Zentralrechner verschaffen kann.«
    »Hast du eine Ahnung, wie dieser Raum gesichert sein könnte?«
    »Durch eine verschlossene Tür«, erwiderte David. »Die Server-Räume, die ich bisher gesehen habe, hatten alle einen Schlitz neben dem Eingang, durch den man eine Zugangsberechtigungskarte schieben musste. Ähnlich wie Kreditkarten an Bankautomaten.«
    »Interessant«, murmelte Joanna. »Mal angenommen, ich würde tatsächlich in diesen Raum kommen – was müsste ich dann genau tun?«
    »Ganz einfach«, erwiderte David. »Hast du mal einen Zettel?«
    Joanna zog eine Schreibtischschublade auf, holte einen gelben Block heraus und reichte ihn David, der sofort begann, sämtliche erforderlichen Schritte aufzuschreiben. Joanna passte genau auf. Wenn sie etwas nicht verstand, hakte sie sofort nach, und David gab ihr bereitwillig Auskunft.
    »Das war’s«, stellte er schließlich fest. Er riss die Seite ab und reichte sie Joanna, die die Notizen noch einmal überflog. Als sie sicher war, dass sie keine weiteren Fragen hatte, faltete sie den Zettel zusammen und steckte ihn in die Hosentasche.
    »Vielen Dank nochmals, dass du sofort zu uns rübergekommen bist«, sagte Joanna.
    »Nichts zu danken«, entgegnete David und stand auf. »Habe ich doch gern gemacht. So einen kleinen Gefallen ist man einer netten Ex-Kommilitonin ja wohl schuldig.«
    »Apropos – was macht eigentlich deine Doktorarbeit?«, fragte Joanna.
    »Jetzt klingst du wie meine Mutter«, erwiderte David und grinste, während er seine Disketten zusammensuchte und aufstapelte. »Leider hat mich beim zweiten Kapitel

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