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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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einfallen lassen. David meint, dass man eine Berechtigungskarte benötigt, die man durch einen Schlitz neben der Tür schieben muss. Also muss ich zusehen, dass ich an eine solche Karte komme.« Sie begann, ihr Gesicht zu reinigen.
    »Weißt du eigentlich, wie verrückt das klingt?«, fragte Deborah.
    »Ich finde die Idee ganz und gar nicht verrückt«, sagte Joanna entschieden. »Ich will wissen, ob aus meinen Eizellen Kinder entstanden sind oder nicht, und solange ich das nicht weiß, gebe ich keine Ruhe. Ich dachte, du wolltest auch Klarheit haben.«
    »Natürlich. Aber darum geht es nicht.«
    »Natürlich geht es darum.«
    »Jetzt sei doch mal realistisch!«, wies Deborah ihre Freundin zurecht und fragte dann mit ruhigerer Stimme: »Wie willst du denn überhaupt an einen Job in der Wingate Clinic kommen?«
    »Das dürfte nicht schwer sein«, erwiderte Joanna. »Erinnerst du dich nicht, was man uns damals gesagt hat? Angeblich sind sie ständig auf der Suche nach qualifiziertem Personal, weil es in der ländlichen Gegend so schwierig ist, gute Leute zu finden. Ich bin sicher, dass sie eine passende Aufgabe für mich haben. In Textverarbeitung macht mir so schnell keiner was vor.«
    »Aber sie werden dich doch wiedererkennen!«, platzte Deborah heraus. Joannas Naivität machte sie allmählich rasend.
    »Jetzt reg dich doch nicht so auf!«, wies Joanna sie zurecht. Sie starrte Deborah entgeistert an, die vor Aufregung knallrot geworden war.
    »Verstehst du denn nicht?«, wiederholte Deborah. »Sie erkennen dich auf jeden Fall wieder. Wahrscheinlich arbeiten fast alle, mit denen wir damals zu tun hatten, immer noch in der Klinik. Und zwar von der Empfangssekretärin bis hin zu den Ärzten.«
    »Ich bin mir gar nicht so sicher, ob mich wirklich jemand wiedererkennen würde«, widersprach Joanna. »Immerhin waren wir nur einen einzigen Vormittag dort, und das liegt eineinhalb Jahre zurück. David hat mir eben erst gesagt, dass er mich mit meinen kurzen Haaren nicht erkannt hätte, wenn wir uns auf der Straße begegnet wären, und David hat mich über mehrere Jahre hinweg mindestens dreimal die Woche gesehen. Außerdem würde ich natürlich einen falschen Namen angeben.«
    »Ohne deine Sozialversicherungskarte bekommst du niemals einen Job«, stellte Deborah fest. »Und die Nummer auf der Karte muss mit deinem Namen übereinstimmen. Das funktioniert doch nie.«
    Joanna trocknete sich das Gesicht ab und starrte in den Spiegel. Deborah hatte Recht; an dieses Problem hatte sie noch gar nicht gedacht. Sie musste sich nicht nur einen falschen Namen zulegen, sondern auch die dazugehörige Sozialversicherungsnummer haben. Sie überlegte kurz, ob sie nicht einfach eine ihrer Freundinnen bitten sollte, sich vorübergehend ihren Namen samt Versicherungsnummer ausleihen zu dürfen, doch diese Idee verwarf sie sofort wieder. Sie konnte unmöglich wissentlich eine Freundin in eine Geschichte hineinziehen, die streng genommen einen Gesetzesbruch bedeutete.
    »Und?«, fragte Deborah.
    »Ich besorge mir den Namen und die Sozialversicherungsnummer von einer jungen Frau, die kürzlich verstorben ist«, erwiderte Joanna. Sie erinnerte sich vage, etwas Ähnliches mal in einem Roman gelesen zu haben. Je mehr sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie, dass es funktionieren könnte.
    Deborah fiel vor Staunen die Kinnlade herunter. Sie hatte Mühe, sich zusammenzureißen. »Ich kann es einfach nicht fassen. Du bist ja regelrecht besessen.«
    »Ich würde eher sagen engagiert«, entgegnete Joanna und ging an Deborah vorbei in ihr Schlafzimmer. Deborah folgte ihr.
    »Ich glaube, du kannst dich demnächst im Walpole- Gefängnis engagieren«, stellte sie trocken fest. »Oder in einer psychiatrischen Anstalt. Leute, die sich derart exzessiv ›engagieren‹, pflegen nämlich ganz schnell dort zu landen.«
    »Ich will doch keine Bank überfallen«, protestierte Joanna, während sie ihren Gürtel öffnete und aus ihrer Jeans schlüpfte. »Ich will lediglich Auskunft, was aus meinen Eizellen geworden ist, und sonst gar nichts.«
    »Ich habe keine Ahnung, welche Konsequenzen es hat, sich als Tote auszugeben«, stellte Deborah fest. »Was ich aber sehr wohl weiß, ist, dass es ein schweres Vergehen ist, sich unberechtigt Zugang zu Computerdaten fremder Personen zu verschaffen.«
    »Das ist mir klar«, gestand Joanna. »Aber ich wage es trotzdem.«
    Joanna zog sich unbeirrt weiter aus. Als sie nichts mehr am Leib hatte, schlüpfte sie in ihr

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