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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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Nachthemd und zog es glatt. Dann hängte sie ihre Sachen auf und sah ihre Freundin an, die immer noch in der Tür stand. Deborah schien es die Sprache verschlagen zu haben; sie starrte sie aufgebracht und fassungslos an.
    »Was ist los?«, brach Joanna schließlich das Schweigen. »Willst du in meinem Türrahmen Wurzeln schlagen, oder hast du noch etwas zu sagen? Wenn ja, schieß los! Ansonsten gehe ich jetzt ins Bett. Morgen ist ein anstrengender Tag.«
    »Okay«, grummelte Deborah wütend und entschlossen vor sich hin. Dann hob sie die rechte Hand und zeigte mit dem Finger auf ihre Freundin. »Wenn du deinen verrückten, absolut idiotischen Plan unbedingt durchziehen willst, bin ich auch dabei.«
    »Wie bitte?«, fragte Joanna entgeistert.
    »Ich lasse dich nicht allein in diese Klinik, wo du dich mit Sicherheit in tausend Schwierigkeiten bringen wirst. Schließlich war es damals meine Idee, Eizellen zu spenden. Du bist weiß Gott nicht die Einzige, die so etwas wie Schuldgefühle kennt. Wenn du mit deiner Schnüffelei auffliegst und dir irgendetwas zustößt, das ich hätte verhindern können, würde ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen.«
    »Ich brauche keine Beschützerin!«, ereiferte sich Joanna. Allmählich stieg auch ihr die Zornesröte ins Gesicht.
    Deborah schloss die Augen und streckte mit nach unten gerichteten Handflächen ihre Arme aus. »Es steht gar nicht zur Debatte, ob ich mitmache oder nicht. Ich bin fest entschlossen. Du willst die Sache offenbar um jeden Preis durchziehen, und mir geht es genauso, basta.« Nach diesen Worten öffnete sie die Augen und klimperte mit den Wimpern.
    Joanna ging einen Schritt auf ihre Mitbewohnerin zu und nahm sie aus nächster Nähe ins Visier. »Meinst du das wirklich ernst?«
    »Natürlich«, bestätigte Deborah und nickte. »Ich besorge mir auch einen Job. Die Wingate Clinic verfügt über ein riesiges Labor. Da werden sie mindestens genauso dringend nach Laborkräften suchen wie nach Bürofachleuten.«
    »Okay, dann ziehen wir die Sache also gemeinsam durch«, stellte Joanna fest. Sie hob ihre ausgestreckte Hand, und Deborah schlug ein. Ihr Beschluss war besiegelt.

K APITEL 7
     
     
    8. Mai 2001, 6.10 Uhr
     
    Da ihre innere Uhr immer noch auf europäische Zeit eingestellt war, wachten Joanna und Deborah trotz Übermüdung und Jetlag früh auf. Deborah stand als Erste auf. Um ihre Freundin nicht zu wecken, schlich sie so leise wie möglich durch die Küche ins Bad, doch kaum hatte sie die Toilettenspülung betätigt, ging auch schon die Tür zu Joannas Schlafzimmer auf.
    »Du siehst aus wie eine wandelnde Leiche«, begrüßte Deborah ihre Mitbewohnerin.
    »Du hast auch schon mal besser ausgesehen«, entgegnete Joanna. »Wie spät ist es?«
    »Viertel nach sechs, aber irgendwie scheint meine Hirnanhangdrüse zu meinen, es sei bereits Mittag.«
    »Erspar mir die Details«, stöhnte Joanna. »Ich weiß nur, dass ich endlich mal richtig ausschlafen wollte und stattdessen seit mindestens einer Stunde wach liege.«
    »Ging mir genauso«, entgegnete Deborah. »Wollen wir irgendwo auf der Charles Street frühstücken? Ich brauche dringend einen Kaffee.«
    »Es bleibt uns wohl kaum etwas anderes übrig. In unseren Schränken herrscht schließlich gähnende Leere.«
    Eine Dreiviertelstunde später hatten sie sich frisch gemacht, gingen hinunter auf den Platz und schlenderten durch die Mt. Vernon Street zur Charles Street. Es war ein herrlicher Frühlingsmorgen; in den zahlreichen Blumenkästen blühten bunte Blumen aller Art. Bis zur Charles Street waren nur ein paar vereinzelte Fußgänger unterwegs, dafür zwitscherten Unmengen von Vögeln in den unterschiedlichsten Tönen. Am Ende der Charles Street, gegenüber dem Boston Common, entdeckten sie ein Starbucks-Café, das schon geöffnet hatte. Sie gingen hinein, bestellten sich einen Cappuccino und ein Croissant und ließen sich mit ihrem Frühstück an einem kleinen Marmortischchen neben dem Fenster nieder. Zunächst aßen und tranken sie schweigend.
    »Der Kaffee tut gut«, brach Joanna schließlich das Schweigen. »Aber auf dem Campo Santa Margherita schmeckte er irgendwie besser.«
    »Allerdings«, stimmte Deborah ihr zu. »Wenigstens scheint er mich ein bisschen frisch zu machen.«
    »Bleibt es dabei, dass wir uns beide Jobs in der Wingate Clinic besorgen?«, fragte Joanna.
    »Klar«, erwiderte Deborah. »Ich kann es kaum erwarten. Aber vielleicht sollten wir als Erstes ein kleines Brainstorming machen. Wie

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