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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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Joanna. »Entscheide dich! Willst du aussteigen oder mit mir zurückfahren?«
    »Jetzt halt mal einen Augenblick den Mund und hör mir zu!«, wies Deborah sie zurecht. »Als Dr. Wingate damit anfing, mich zum Dinner überreden zu wollen, habe ich zuerst genauso reagiert wie du. Aber dann ist mir plötzlich ein Licht aufgegangen. Er hat nämlich etwas, das wir brauchen, und zwar dringend!«
    Joanna holte tief Luft und gab sich alle Mühe, Deborah nicht erneut anzufahren. Wie immer zwang ihre Freundin sie nachzuhaken, was sie mit ihrer Andeutung meinte. »Okay«, brachte sie schließlich hervor, »was hat er, das wir dringend brauchen?«
    »Eine blaue Zugangskarte!«, rief Deborah triumphierend. »Er ist nicht nur Abteilungsleiter, er ist der Gründer der Klinik! Mit seiner blauen Karte kann man sich mit Sicherheit Zutritt zum Server-Raum verschaffen. Wahrscheinlich hat er sogar Zugang zu sämtlichen verschlossenen Räumen der Klinik.«
    Joanna hob den Kopf, den sie immer noch aufs Lenkrad gestützt hatte. Deborah hatte zweifellos Recht, aber was nützte es ihnen, dass Wingate über eine Karte mit weit reichenden Kompetenzen verfügte? Sie sah Deborah verständnislos an. »Du glaubst doch wohl nicht, dass er uns aus lauter Dankbarkeit, dass wir mit ihm essen gehen, seine Karte überlässt?«
    »Natürlich nicht«, entgegnete Deborah. »Wir nehmen sie ihm weg! Wir müssen ihn nur betrunken machen. Dann lenkt ihn eine von uns ab, und die andere stibitzt ihm die Karte.«
    Im ersten Moment dachte Joanna, dass Deborah sich wieder einmal einen ihrer makabren Späße erlaubte und gleich losprusten und sagen würde, dass sie es natürlich nur im Scherz gemeint habe. Doch sie blieb ernst und erwiderte selbstzufrieden Joannas Blick.
    »Ich weiß nicht«, sagte Joanna schließlich zögernd. »Es klingt so einfach, aber in Wirklichkeit ist dein Plan wahrscheinlich ziemlich schwierig in die Tat umzusetzen.«
    »Du hast doch selber gesagt, dass wir uns vermutlich einiges einfallen lassen müssen, um in den Server-Raum zu gelangen. Das wäre doch ein guter Anfang.«
    »Es gibt so viele Unbekannte«, grübelte Joanna. »Woher willst du zum Beispiel wissen, dass er überhaupt Alkohol trinkt? Vielleicht ist er Abstinenzler.«
    »Darüber müssen wir uns, glaube ich, keine Sorgen machen«, entgegnete Deborah. »Er hat erwähnt, dass es in dem Restaurant, in dem wir uns treffen wollen, eine gute Weinkarte gibt. Der Typ hat nur Wein und Weiber im Kopf, daran besteht kein Zweifel.«
    »Ich weiß ja nicht«, zögerte Joanna.
    »Jetzt gib dir einen Ruck!«, drängte Deborah. »Die Idee ist super! Oder hast du einen besseren Vorschlag, wie wir in den Raum kommen sollen?«
    »Nein, aber…«
    »Kein Aber«, fiel Deborah ihr ins Wort. »Was haben wir denn schon zu verlieren?«
    »Unsere Würde.«
    »Oje! Das darf nicht wahr sein!«
    Genau in diesem Augenblick verließen Dr. Donaldson und Cynthia Carson die Klinik. Joanna rutschte in Sekundenschnelle dreißig Zentimeter tiefer und befahl Deborah panisch, sich ebenfalls zu ducken.
    »Und jetzt?«, fragte Deborah, als sie dem Wunsch Joannas nachgekommen und unter das Fenster verschwunden war.
    »Dr. Donaldson und Cynthia Carson haben gerade das Gebäude verlassen«, flüsterte Joanna. Ein paar Minuten später hörten sie zuknallende Autotüren, dann knirschten die Reifen eines davonfahrenden Autos über den Schotterbelag. Jetzt erst wagten sie es, sich wieder aufzurichten.
    »Ich muss sofort weg von hier«, sagte Joanna. Sie ließ den Motor an, legte den Rückwärtsgang ein und bog aus der Parklücke.
    »Bist du nun dabei oder nicht?« fragte Deborah.
    Joanna seufzte. »Okay. Lassen wir es auf einen Versuch ankommen. Ich halte es allerdings für ziemlich ausgeschlossen, dass wir ihm schon während des Dinners seine blaue Karte abnehmen können. Wir müssen danach noch mit ihm nach Hause fahren.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, räumte Deborah ein. »Aber da haben wir dann gute Chancen.«
    »Was unsere Arbeitsteilung angeht, habe ich noch eine Bedingung: Du bist für das Ablenken und Becircen zuständig, und ich kümmere mich um seine Karte.«
    »Ich glaube eher, wir müssen je nach Situation improvisieren. Wie ich dir bereits sagte, erwartet er eine Art flotten Dreier.«
    »Um Himmels willen!«, rief Joanna entsetzt, während sie den Wagen vor das Tor lenkte, um darauf zu warten, dass es aufging. »Meine alten Freundinnen in Houston würden nie und nimmer glauben, in was für aberwitzige

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