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Cool Hunter

Cool Hunter

Titel: Cool Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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ruhig in unserem Abteil, bloß die üblichen mit Gitarrenkoffern und Laptops bewaffneten, tätowierten und gepiercten Gestalter/Texter/Künstler/Modedesigner, die gerade von der Arbeit kamen. Einen von ihnen erkannte ich sogar aus unserem Stammcafé wieder, wahrscheinlich ein Schriftsteller, der seinen ersten Roman schrieb, der in einem Café spielte.
    Am Ziel angekommen, gingen Jen und ich die York Street hinauf. Zu unserer Linken überspannte die Manhattan Bridge den Fluss, und zum ersten Mal verspürte ich kein diffuses Unbehagen darüber, nicht mehr in Manhattan zu sein. Angesichts der Tatsache, dass abtrünnige Cool Hunter hinter dem Anti-Klienten standen, war es nicht verwunderlich, dass uns die Jagd nach ihnen hierher führte. Die meisten der hippen Leute aus der Bahn waren mit uns ausgestiegen und hatten sich eine Zigarette angesteckt und ihre Handys gezückt, während sie die alten Straßen entlangschlenderten und in restaurierten Fabrikgebäuden verschwanden. Ich hoffte inständig, dass dieses Viertel immer noch cool sein würde, wenn ich irgendwann von zu Hause auszog, aber so richtig glaubte ich nicht daran.
Wahrscheinlich würde ich den Jagdruf »NewJerZo« schmettern, wenn es so weit war, dass ich mir ein eigenes Apartment leisten konnte.
    Die York Street schlängelt sich Richtung Westen und führte uns zur Flushing Avenue und am Naval Shipyard vorbei, dem Firmensitz von Two-by-Two Productions .
    Als ich im Naturkundemuseum zwischen den Meteoriten gekauert war, hatte ich alte Fotos von der Werft gesehen. Der riesige Brocken Weltraumeisen hatte vor ungefähr einem Jahrhundert ein paar Jahre hier verbracht, während man überlegte, was man mit dem vierunddreißig Tonnen schweren extraterrestrischen Souvenir überhaupt anstellen sollte. Ich fragte mich, ob er die Kompassnadeln vorbeiziehender Schiffe umgelenkt hatte und ob diese Ecke von Brooklyn womöglich einer jener mystischen Orte der Erde war, wo sich immer die seltsamsten Dinge ereigneten. Immerhin war der Stadtteil nach einem fliegenden Elefanten benannt.
    Heutzutage gibt es auf der Werft weder Meteoriten noch Schiffe. Die gewaltigen Konstruktionshallen beherbergen jetzt Filmstudios, alle möglichen Agenturen und gigantische Freiflächen, wo die riesigen Kulissen für Broadway-Musicals gebaut werden.
    »Wozu der Anti-Klient wohl so viel Platz braucht?«, sagte Jen, als wir an den Hallen vorbeigingen.
    »Beängstigende Frage. Da drin könnte man alles Mögliche verstecken. Eine Luftschiffflotte, eine Heuschreckenzucht, um eine landesweite Plage auszulösen … ein Einfamilienhaus mitsamt Garten.«
    »Sag du mir noch mal, meine Synapsen würden seltsame Gedanken hervorbringen.«

    Wir fragten in einem Pförtnerhäuschen nach den Büroräumen von Two-by-Two Production s. Der diensthabende Wachmann löste unwillig den Blick von seinem winzigen Fernseher und musterte uns von oben bis unten.
    »Veranstalten die wieder ein Casting?«
    »Äh … ja, genau.«
    »Dachte, die würden Montag ausziehen.«
    »Dabei bleibt es auch«, behauptete Jen und nickte. »Aber sie meinten, dass sie uns jetzt gleich sehen wollen.«
    »Na schön.« Er nahm einen kopierten Lageplan der Werft von einem Stapel auf seinem Tisch, kritzelte ein rotes X darauf und hielt ihn uns hin, während sein Blick zum Fernseher zurückdriftete.
    Draußen machte Jen ihrem Unmut Luft. »Casting? Sehen wir vielleicht wie beschissene Schauspieler aus?« (Die meisten Innovatoren haben nichts für Schauspieler übrig, die per se Nachahmer sind.)
    »Du hast da drin jedenfalls eine ziemlich gute Vorstellung abgeliefert.«
    Sie warf mir einen finsteren Blick zu.
    »Kann doch sein, dass sie einen Werbespot für den Schuh drehen.«
    »Okay, da würde ich wahrscheinlich sogar mitmachen. Aber die Vorstellung, dass der Typ da drin wirklich geglaubt hat, wir wären von einer Castingagentur geschickt worden …« Sie schüttelte sich.
    Da Samstag war, befanden sich kaum Menschen auf dem Werftgelände, und nach den engen, fast klaustrophobischen Straßen Manhattans machte uns der viele Platz um uns herum ganz benommen. Wir gingen unter gigantischen verrosteten
Eisenbogen hindurch, deren Farbe abblätterte, überquerten eingeebnete Eisenbahnschienen, die sich wie schwulstige Narben durch den Asphalt zogen, und kamen an leer stehenden Werfthallen und Wellblech-Hangars mit röhrenden Klimaanlagen vorbei.
    »Da ist es«, sagte ich.
    Der Name Two-by-Two Productions war mit Schablone auf eine riesige Schiebetür

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