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Cool Hunter

Cool Hunter

Titel: Cool Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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Hinter den meisten von ihnen war es dunkel, aber unter einigen schimmerte ebenfalls Licht hindurch. Gedämpfte Geräusche drangen durch die Wand, Ächzlaute und ein dumpfes Schaben, das sich anhörte, als würden schwere Gegenstände über den schartigen Boden gezogen werden. Ein paar Leitern verschwanden in der Dunkelheit über uns, wo entlang der Wände ein luftiger Laufsteg verlief, von dem aus man auf ein Stahlgerüst gelangte, an dem Filmscheinwerfer, Boxen und Sound Equipment befestigt waren.
    Das Licht, das unter der Tür hindurchsickerte, die wir zuerst gesehen hatten, schien viel heller zu strahlen als das der
anderen. Es leuchtete beinahe aggressiv durch die Ritzen im Türrahmen, und ich stellte mir vor, wie dahinter eine grelle Verhörlampe auf Mandy gerichtet war, die an einem nackten Holztisch saß.
    Jetzt konnten wir endlich auch verstehen, was sie sagte. »Ich habe den Eindruck, ihr habt da etwas missverstanden!«
    Die Antwort darauf war zu leise, als dass ich irgendetwas davon verstanden hätte, aber die Stimme klang eiskalt und bedrohlich.
    Ich hörte, wie hinter der Tür ein Stuhl zurückgeschoben wurde, dann Schritte.
    Jen versteckte sich hastig hinter einem schweren, großen Gegenstand und bedeutete mir hektisch, ihr zu folgen. Der Lichtstreifen verdunkelte sich, als sich jemand der Tür näherte.
    Ich huschte mit panisch klopfendem Herzen zu Jen hinüber und duckte mich genau in dem Moment neben sie, in dem die Tür aufging und gleißendes Licht in das riesige Studio strömte. Cowboystiefel und ein paar rot-weiße Sneakers des Klienten kreuzten meine Sicht – Schurke Nr. 3 (mittlerweile auch bekannt unter dem Namen Futura Garamond) eskortierte Mandy quer über die graue Betonfläche.
    Die Dunkelheit verschluckte die beiden, als die Tür wieder zuschwang, doch kurz darauf ging über unseren Köpfen eine Reihe von Studioscheinwerfern an, die alles in grelles Licht tauchten. Jen zog mich gerade noch rechtzeitig tiefer in den Schatten, als Futura – die Hand immer noch am Lichtschalter – in unsere Richtung schaute.
    Ich schluckte und presste mich mit wild klopfendem Herzen an Jen. Hatte er meine Schritte gehört? Uns gesehen?
    »Hallo?«, rief er.

    Wir erstarrten zu Salzsäulen, bis er den Kopf schüttelte und Mandy zu einem anderen, etwa zehn Meter von uns entfernt liegenden Raum führte. Sie ging allein hinein, Garamond ließ die Tür hinter ihr ins Schloss fallen und rief: »Ich komme gleich wieder.« Er ging auf eine der Leitern zu und kletterte behände daran empor, wobei seine Cowboystiefel auf den Streben ein metallisches Echo durch den Raum schickten. Wir sahen durch das Gitter des Laufstegs, wie er direkt über uns hinwegmarschierte. Dann entfernten sich seine Schritte und wurden leiser.
    Immer noch eng aneinandergepresst, verharrten Jen und ich noch einen Moment lang reglos in unserem Versteck. War er immer noch dort oben und schaute auf uns herunter? Wartete er nur darauf, dass wir uns zeigten? Oder führte der Steg in einen ganz anderen Teil des Gebäudes?
    Nach langen Sekunden des Wartens flüsterte Jen: »Komm!«
    Wir schlichen uns zu der Tür, hinter der Mandy verschwunden war, während ich immer wieder nervös zu den Scheinwerfern hochschaute. Ich fühlte mich in dem grellen Licht nackt, aber wir konnten nicht riskieren, sie auszuschalten, das hätte Garamond, egal wo er sich gerade befand, garantiert bemerkt.
    Als wir die Tür erreicht hatten, legte Jen ganz vorsichtig die Hand um den Knauf und drehte ihn so behutsam wie das Zahlenschloss an einem Tresor.
    Sie schüttelte den Kopf. Abgeschlossen.
    Ich legte ein Ohr an das kalte Metall und hörte – nichts. Das musste der Raum sein, in dem sie Mandy zwischen den Verhören gefangen hielten. Worauf hatten sie es abgesehen? Wollten sie an geheime Marketingpläne gelangen? Von Mandy bestätigt
bekommen, dass der Klient im Ausland Ausbeuterbetriebe unterstützte? Mehr über mich herausfinden?
    Aber ganz egal, was der Anti-Klient von Mandy wollte – jetzt war definitiv der ideale Moment, sie zu befreien. Und zwar so schnell wie möglich. Futura Garamond hatte gesagt, er würde wiederkommen.
    Jen klopfte pantomimisch an die Tür und sah mich fragend an.
    Ich schüttelte hastig den Kopf. Wenn Mandy fragte, wer da sei, würden wir sofort auffliegen. Ihre durchdringende Stimme war berühmt dafür, unaufmerksame Fokusgruppenteilnehmer in Nullkommanichts wieder zur Ordnung rufen zu können.
    Ich tat so, als würde ich die Tür einschlagen,

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