Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer
betrifft...«
»Ja?«
»Ich hab’ versprochen, die Quelle geheimzuhalten .«
»Das gefällt mir nicht, Donald.«
»Aber wenn dabei ein Geständnis für Sie herausspringt, kann es Ihnen doch schnuppe sein, woher ich die Information habe.«
»Ja, vorausgesetzt, ich bekomme ein Geständnis.«
»Okay, dann wollen wir uns mal auf die Socken machen.«
»Wohin?«
Ich gab ihm die Adresse von Harvey B. Ludlow .
»Sie sind sich doch hoffentlich klar darüber, Donald, daß Sie dabei riskieren, wegen Erpressung vor Gericht zu landen?«
»Du meine Güte, Leutnant, seh ’ ich wirklich so blöde aus?«
»Nein, so blöde nicht, aber bei euch Burschen aus Los Angeles weiß man das ja nie.«
Ich hielt keine Antwort für die beste Antwort.
Wir stiegen in den Wagen des Leutnants und brausten davon.
»Was wissen Sie über den Fall Bishop?« fragte Leutnant Sheldon nach ein paar Minuten.
»Ich bin dafür, daß wir zuerst mal diese Fahrerfluchtgeschichte ins reine bringen. Ist sie ein Treffer, dann werden Sie eher geneigt sein, mich anzuhören, und ist sie keiner, dann würden Sie mir sowieso nicht ein einziges Wort glauben.«
»Donald«, sagte er ernst, »wenn wir jetzt eine Niete ziehen, dann wird Ihnen die Lust zum Reden schlagartig vergehen.«
Wir hielten vor dem Apartmenthaus, in dem Harvey B. Ludlow wohnte. Ludlow lag im Bett. Unser Besuch wurde ein voller Erfolg.
Harvey B. Ludlow , ein ehemaliger Makler, war ein aufgeschwemmter, untersetzter Fettkloß. Als er die Dienstmarke des Leutnants erblickte, begann er zu zittern wie ein Pudding auf dem Teller. Noch bevor Sheldon ihm ein halbes Dutzend Fragen gestellt hatte, platzte er stotternd und verstört mit der ganzen Geschichte heraus. Sie hatte ihn offenbar schwer bedrückt, und ihn verlangte danach, sich einer verständnisvollen Seele anzuvertrauen.
An dem bewußten Dienstag hatte er bei einer Geschäftskonferenz anscheinend ganz schön gebechert. Einer seiner Kollegen hatte seine Sekretärin als Schriftführerin mitgebracht, und Ludlow , vom Alkohol beflügelt, hatte sich erboten, das Mädchen nach Hause zu fahren. Unterwegs genehmigten sich die beiden dann noch einige Cocktails, und Ludlow bombardierte das Mädchen mit immer feurigeren Blicken. Das Mädchen hatte an ihrem Beruf keinen rechten Gefallen mehr, und da sie wußte, daß Ludlow reich war, erwiderte sie seine Blicke. Ludlows Version fiel in diesem Punkt zwar etwas anders aus, aber uns war natürlich völlig klar, daß seine dicke Brieftasche das einzige war, was ein Mädchen an ihm reizen konnte.
Nachdem die beiden endgültig die Heimfahrt angetreten hatten, hielt sich Ludlow in einem jähen Aufwallen von Selbstvertrauen für einen ganz verteufelten Herzensbrecher, und das Mädchen schenkte seinen Liebesschwüren ein bereitwilliges Ohr. Das war die ganze, ziemlich klägliche Geschichte.
Ludlow wollte seinen >guten Namen< schützen. Als sich ihm die Chance bot, unerkannt zu flüchten, hatte er sie wahrgenommen und war seitdem ein von Angst geplagter Mann.
Da Ludlow zur Prominenz gehörte und der Fall eine Menge Staub aufwirbeln würde, hielt Leutnant Sheldon es für ratsam, seinen Vorgesetzten hinzuzuziehen. Er jagte den Zitternden schleunigst aus dem Bett hoch. Auch die übliche Pressemeute stellte sich ein. Bildberichterstatter knipsten den Leutnant und den Captain vor Ludlows zerbeultem Wagen und dann Ludlows Frau, die ihren Gatten weinend umhalste und ihm ewige Treue schwor. Danach ließen die beiden Kriminalbeamten eine lange, höchst eindrucksvolle Erklärung vom Stapel, die von den Reportern eifrig mitstenografiert wurde. Sie sagten, die Polizei hätte Ludlow schon seit einiger Zeit verdächtigt und seinen Wagen in aller Stille unter die Lupe genommen. Außerdem wäre Ludlow seit drei oder vier Tagen, natürlich ohne sein Wissen, überwacht worden, und heute abend hätte man dann die Falle endlich zuschnappen lassen. Die Ermittlungen in diesem Fall wären ein typisches Beispiel für die Arbeit der Polizei — geheim, behutsam, präzis und erfolgreich.
Es war eine wunderschöne Erklärung.
Kein Mensch dachte auch nur daran, mich den Zeitungsreportern wenigstens vorzustellen.
Ich fuhr mit Sheldon und dem Captain zum Polizeipräsidium zurück. Als wir ausstiegen, legte mir Sheldon seinen Arm um die Schultern. Wir waren ein Herz und eine Seele, und ich hatte keinen besseren Freund auf der Welt als den Leutnant. Dann begaben wir uns geradewegs in das Büro des Captains.
Ȇbrigens, das ist
Weitere Kostenlose Bücher