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Copy

Copy

Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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selbst zu wissen, was man tun wird? Weil sie sich an viele frühere Episoden wie diese erinnert, von denen man selbst keine Ahnung hat.
    Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, und deshalb schwieg ich. Die Erneuerung hatte mir etwas Zeit gegeben, und ich beschloss, einen besseren Augenblick abzuwarten.
    DitMaharal betätigte einen Schalter, und die Konservierungsflüssigkeit strömte aus der Röhre, in der ich steckte und die sich kurz darauf öffnete. Während mein Körper noch zitterte und volles Katalyseniveau erreichen musste, schloss der Wissenschaftler dynamische Schellen um meine Hand- und Fußgelenke. Er steuerte sie mit einem Controller und zwang mich, marionettenartig zu einem Apparat zu gehen, der wie ein frisierter Präger wirkte. Hinter dem Gerät bemerkte ich zwei scharlachrote Beine. Ein Dito-Rohling. Ziemlich klein.
    »Sie möchten eine Kopie von mir machen?«, fragte ich. »Ich warne Sie, DitYosil…«
    »Einfach nur Yosil. Ich habe es Ihnen ja gesagt. Ich bin jetzt Maharal.«
    »Ja, klar, DitYosil. Ganz offensichtlich versuchen Sie, eine funktionsfähige Methode zu entwickeln, von Dito zu Dito zu kopieren. Wie sonst können Sie die dreißigste Erneuerung überleben? Aber ganz ehrlich, was für eine Lösung ist das? Die zweite Kopie hat immer eine fehlerhafte Seelenprägung. Und wenn man sie kopiert, wird es noch schlimmer. Fehler häufen sich. Nach dem dritten Transfer können Sie von Glück sagen, wenn Sie noch imstande sind, zu gehen oder zu sprechen.«
    »So heißt es.«
    »So heißt es? Hören Sie, bei der Hälfte meiner Aufträge geht es um Copyright-Verletzungen, um Leute, die die Golems von Filmstars und Kurtisanen und so entführen, mit der Absicht, illegale Kopien zu verkaufen. Das zwangsweise Prägen solcher Fälschungen mag bei Sexspielzeugen funktionieren, für Kunden mit geringen Ansprüchen, aber es ist keine Lösung für Ihr Problem, Yosil.«
    »Wir werden sehen. Versuchen Sie jetzt bitte, sich zu entspannen und zu kooperieren.«
    »Warum sollte ich? Es ist schwer, eine gute Kopie von einer Person zu bekommen, die Widerstand leistet. Ich kann die Dinge für Sie noch schwieriger machen.«
    »Stimmt. Aber bedenken Sie: Je besser die Kopie, desto mehr enthält sie von Ihren Fähigkeiten, Ihrer Tatkraft und vor allem von Ihrer Abneigung mir gegenüber!« Maharal lachte leise. »Eine gute Kopie ist Ihr Verbündeter bei dem Versuch, mich zu schlagen.«
    Ich überlegte.
    »Die anderen Alberts, die bei Ihnen gefangen waren… Sie müssen es auf beide Arten versucht haben.«
    »Ja. Aber wenn die Kopie schlecht war, habe ich den Duplikationsvorgang einfach wiederholt. Und noch einmal. Und wieder. Bis Sie schließlich entschieden, doch zu kooperieren. Daraufhin erzielten wir Fortschritte.«
    »Ich schätze, unter ›Fortschritte‹ stelle ich mir etwas anderes vor als Sie.«
    »Vielleicht. Oder Sie sind nicht in der Lage, den langfristigen Nutzen meines Programms zu erkennen, obwohl ich ihn mehrmals erklärt habe. Wie dem auch sei: Ihr derzeitiges Problem ist pragmatischer Natur, Albert. Mit den Schellen können Sie allein kaum etwas bewirken. Zwei von Ihnen sind vielleicht zu mehr imstande. Die Logik ist unausweichlich.«
    »Zum Teufel mit Ihnen.«
    Maharal zuckte mit den Schultern. »Denken Sie eine Weile darüber nach, Albert. Ich habe jede Menge Dito-Rohlinge für die Experimente.«
    Maharals Grauer ging fort und überließ mich meinen Gedanken. Ich ärgerte mich, denn bestimmt hatte er dieses Gespräch schon oft mit mir geführt und wusste daher, welche Argumente am besten zogen.
    Wie sehr ich bedauerte, keine sorgfältigeren Nachforschungen in Hinsicht auf die Ditos angestellt zu haben, die im Lauf der Jahre verschwanden! Ich bin einfach davon ausgegangen, dass sich eine hohe Verlustrate bei meiner Arbeit nicht vermeiden ließ.
    Solange es mir gelang, jeden Fall zu lösen, schienen gewisse Verluste akzeptabel zu sein. Es ist keine so harte Einstellung wie bei Clara, die sich selbst wieder und immer wieder für die PÖZ und ihre Heimat auf Gladiatorenschlachtfelder schickt, wobei sie ziemlich sicher sein kann, nicht unversehrt zurückzukehren. Trotzdem schwor ich, mir in Zukunft mehr Mühe zu geben.
    Wenn ich jemals hier herauskam.
    Wenn ich eine weitere Chance erhielt.
    Na schön, ich musste Yosils Logik nachgeben. Wenn ich mich während des Prägens konzentrierte, konnte ich dafür sorgen, dass mein Bruder-Dit mit Hass auf alle verrückten Wissenschaftler aus dem Kiln kam.
    Wie sich

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