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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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fanden in imitierten Welten zu neuem Leben. Im nächsten Block trafen wir auf eine Wildwest-Szenerie, komplett mit Revolverhelden in allen Wüstenfarben. Eine weitere Straßenlandschaft präsentierte eine glasig-metallische SciFi-Welt, deren Einzelheiten mir verborgen blieben, als wir sie hastig passierten. Das allgegenwärtige Element hieß natürlich Gefahr. Sicher, digitale virtuelle Realitäten bieten eine noch größere ambientale Auswahl, perfekt dargestellt in der Privatsphäre des Tschadors. Aber selbst mit Berührungserweiterungen fühlt sich VR nicht real an. Nicht wie dies. Kein Wunder, dass sich im Cyberspace nur noch Cyberschrullis herumtreiben.
    Die nächste Zone war die größte und schrecklichste.
    Sie umfasste sechs Häuserblocks, und riesige Holo-Schirme an beiden Ende schufen die Illusion einer endlosen Stadtlandschaft. Einer unbarmherzigen Stadtlandschaft aus baufälligen Wohnhäusern und kalter Vertrautheit. Eine Welt, die mir meine Eltern beschrieben haben. Die Übergangshölle. Die Ära der Furcht, des Krieges und der Rationierung war zur Zeit meiner Geburt fast vorbei – der Dito-Boom schüttete damals sein Füllhorn aus. Aber selbst heute noch sind bei Menschen meiner Generation geistige Narben aus jener Zeit zurückgeblieben.
    Warum?, fragte ich mich, während mein Blick über die riesige Imitation strich. Warum sollte jemand so viel Mühe in die Wiedererschaffung einer Hölle investieren, der wir nur mit knapper Not entkommen sind? Es lag sogar eine Art Dunst in der Luft, der in den Augen brannte. Ich glaube, man nannte so etwas »Smog«. Jemand schien großen Wert auf Authentizität gelegt zu haben.
    »Wir sind fast da«, sagte Palloid. »Drittes Sandsteinhaus auf der linken Seite. Dann die Stufen hoch.«
    Ich folgte seinen Richtungsangaben, eilte die Treppe eines heruntergekommenen Wohnhauses empor und nahm jeweils zwei Stufen auf einmal. Im Foyer sah ich einen Eimer, in den Wasser tropfte, und an den Wänden altmodische, sich lösende Tapeten. Wenn ich mit einem Geruchssinn ausgestattet gewesen wäre, hätte ich vermutlich Urin gerochen.
    Drei Treppen nach oben, und ich begegnete niemandem. Aber ich hörte Geräusche hinter den geschlossenen Türen: Geräusche, die auf Zorn, Eifer, Leidenschaft und Gewalt hinwiesen, auch das Geschrei von Kindern. Das meiste wird vermutlich von einem Computer erzeugt, um alles realistisch wirken zu lassen, dachte ich. Damit der Eindruck entstellt, dass hier viele Leute wohnen. Aber warum sollte jemandem daran gelegen sein, ein solches Leben zu erfahren?
    Mein Begleiter deutete in einen schmuddeligen Flur. »Ich habe hier vor einigen Monaten eine kleine Wohnung gemietet, als konspirativen Ort für besondere Treffen. Das Rendezvous sollte besser hier stattfinden. Außerdem ist es näher.«
    Er geleitete mich zur Tür mit dem verrutschten Schild 2-B. Ich klopfte an.
    »Herein!«, rief eine vertraute Stimme.
    Der Knauf drehte sich unter meiner Hand – teuer gefertigte Metallteile, sorgfältig oxidiert, damit sie ordentlich quietschen. Ebenso wie die Angeln, als ich die Tür öffnete und einen in frühem junggesellenschäbig eingerichteten Raum sah.
    Mehrere Personen standen auf, als ich hereinkam, bis auf die natürlich, wegen der ich hierher gekommen war. Pals Lebenserhaltungssessel summte, als er nach vorn rollte und zwei Räder hob – eine moderne Techno-Anomalie in all dieser simulierten Armut.
    »Hallo, Kumpel! Ich hatte dich schon aufgegeben – bis ich deinen Bericht vor einer Stunde bekam. Welch ein Abenteuer! Hast dich bei Universal Kilns eingeschlichen! Der Prionenanschlag! Hast du wirklich gesehen, wie ein Morris-Grauer in den Hintern eines Staplers kroch?« Er lachte laut. »Dann die Konfrontation mit Aeneas Kaolin. Und ich kann es gar nicht abwarten, den komischen Kram von Irenes Regenbogen-Lounge zu inloaden!«
    Pal griff mit großen Händen nach dem Frettchendito, doch Palloid wurde plötzlich scheu und wechselte um meinen Nacken herum auf die andere Schulter. »Das kann warten«, sagte die kleinere Version meines Freunds. »Zuerst: Warum ist Gadarene hier, und wer sind die anderen?«
    Ich hatte den fundamentalistischen Golem-Hasser ebenfalls erkannt. Seine Präsenz in Dito-Stadt war wie ein Besuch des Papstes in Gehenna. Der arme Kerl musste verzweifelt sein, und das zeigte sich in seinem realen Gesicht.
    Ein Grüner stand Gadarene gegenüber, und ich vermutete, dass es Lum war, der Emanzipationsfanatiker. Dieses billige Tongesicht hatte

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