Copy
nur vage Ähnlichkeit mit dem des Originals, aber der Golem nickte mit höflicher Vertrautheit.
»Sie haben es also aus UK geschafft, DitMorris! Ich war skeptisch, als Mr. Montmorillin uns drängte, zu einem Treffen hierher zu kommen. Natürlich würde ich gern wissen, welchen Umständen Sie Ihr verlängertes Leben verdanken. Dies könnte ein wahrer Segen für die Unterdrückten sein!«
»Freut mich, Sie wieder zu sehen«, erwiderte ich. »Erklärungen folgen später. Zunächst einmal: Wer ist das?«
Ich deutete auf Pals dritten Gast, einen malvenfarbigen Golem mit einem gewagten gelbbraunen Streifen, der spiralförmig vom Kopf ausging und bis ganz nach unten führte. Das Gesicht des Ditos kannte ich nicht, aber sein Lächeln wirkte auf Besorgnis erregende Weise vertraut.
»So sieht man sich wieder, Morris«, sagte die Spiralkopie, und ihr Sprechmuster kratzte an weiteren Erinnerungen. »Wenn sich unsere Wege auch weiterhin kreuzen, könnte ich glauben, dass Sie mich verfolgen.«
»Ja. Und Gruß auch Ihnen, Beta.« So sehr ich diesen Burschen verabscheute – ich musste ihm einige Fragen stellen.
»Ich glaube, es wird Zeit, dass wir über Aeneas Kaolin sprechen.«
DIT-VERRAT
… REALALBERT HAT FINGERWEH…
Ich gab es schließlich auf, in Echtzeit subvokal aufzuzeichnen. Es war zu anstrengend, den kleinen Rekorder zu benutzen. Mein realer Körper ist nicht für so etwas bestimmt! Außerdem hatte ich zu viel zu tun, als Ritu in der großen unterirdischen Basis inmitten einer Armee aus stummen Verteidigungspuppen verschwand.
Zuerst konnten Corporal Chen und ich nur verdutzt starren. Wohin war Ritu gegangen? Warum in aller Welt sollte sie uns verlassen, noch dazu in einer so gespenstischen Höhle?
Chen war hin und her gerissen. Er wollte mich fortschaffen, nachdem er die herumschnüffelnden Kontrolleure gesehen hatte, die vielleicht der Frage nachgingen, wer die Rakete gestohlen hatte, der ich zum »Opfer« gefallen war. Andererseits konnte er Ritu Maharal nicht einfach aufgeben und zulassen, dass eine Zivilistin – eine Realperson – ohne Eskorte in der geheimen Basis umherstreifte.
»Haben Sie Geräte, mit denen sich Reste von Körperwärme erfassen und verfolgen lassen?«, flüsterte ich und deutete auf die langen Reihen der Kampfanzüge. »Oder etwas, das auf Stoffwechselprodukte reagiert?«
Mein affenartiger Begleiter sah mich skeptisch an.
»Wenn ich das zugebe, hätten Sie vielleicht einen Grund zum Verpfeifen.«
»Tatsächlich? Oh, ja.« Die Golem-Armee dient angeblich dazu, uns vor anderen Golem-Armeen zu schützen. Schwerer wäre es, die Lagerung von Dingen zu rechtfertigen, mit denen sich Jagd auf Realpersonen machen lässt. Angeblich verfügt nur die Polizei über solche Möglichkeiten und hält sie sorgfältig unter Verschluss.
Ich zuckte mit den Schultern. »Ich schätze, dann lassen wir Ritu einfach herumlaufen. Wenn sie sich verirrt, kann sie eine der großen Maschinen benutzen, Soldaten wecken und sie nach dem Weg fragen. Habe ich erwähnt, dass sie für Universal Kilns arbeitet?«
Chen knurrte. »Verdammt! Na schön, folgen Sie mir.«
Die meisten der Helm-und-Coverall-Anzüge waren für übergroße Körper wie die im Saal der Wächter bestimmt. Wie konnte dieser Corporal Chen hoffen, einen passenden für sich zu finden? Bald bekam ich eine Antwort auf meine Frage. Die letzten dreißig oder vierzig Reihen enthielten Anzüge in allen Größen, für eine unterschiedliche Anzahl von Gliedmaßen und Anhängseln bestimmt. Offenbar gab es Kampfditos, die wir nie im Fernsehen gesehen haben, selbst bei wichtigen Kriegen auf dem Kampfplatz.
»Die Anzüge mit grünen und bernsteinfarbenen Streifen sind Scoutmodelle«, erklärte Chen. »Sie verfügen über adaptive Tarnung und volle Sensoren, darunter auch einige, die uns dabei helfen können, Miss Maharal zu… finden und ihr zu helfen.«
Chen war in dieser Hinsicht ganz offensichtlich nervös. Sein Blick huschte hin und her, und ich ahnte, was ihm durch den Kopf ging. Es wäre einfacher gewesen, wenn Ritu ihre Tarnung behalten hätte, so wie ich. Aber bei ihr war der vom Make-up ausgelöste Juckreiz so stark geworden, dass sie alles abgewischt hatte.
»Könnte eine Realperson einen solchen Anzug benutzen?«, fragte ich und betastete den Ärmel einer in der Nähe hängenden gepanzerten Uniform.
»Ob eine… oh, ich verstehe, was Sie meinen. Wenn Ritu einen solchen Anzug übergestreift und richtig versiegelt hat, hinterlässt sie
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