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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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endlosen faselnden Monologs legt der Professor gelegentlich eine Pause ein, um mir ein Lächeln zu schenken.
    »Stellen Sie sich die Aufregung vor, Albert! Zuerst ergaben sich diese Hinweise ohne eine erkennbare Verbindung. Doch bald begannen kühne Visionäre zu erahnen, worauf sie gestoßen waren! Teile des großen Rätsels. Dann ein Tor zu einer Sphäre ebenso groß wie das immense Universum der Physik… und ebenso voller Möglichkeiten.«
    Ich beobachte hilflos, wie er einen Regler eine Stufe höher stellt. Von der Maschine über mir kommt ein erstes Stöhnen, und dann schickt sie einen Blitz in meinen kleinen orangeroten Kopf. Es gelingt mir, ein Ächzen zu unterdrücken, denn ich gönne Maharal keine Genugtuung. Um mich abzulenken, murmele ich weiterhin diesen Bericht… obgleich ich keinen Rekorder habe und diese Worte nutzlos sind. Sie verschwinden in der Entropie, noch während ich sie denke.
    Darum geht es nicht. Ich fordere mich immer wieder auf, ein gewohnheitsmäßiges Verhalten zu finden und dabei zu bleiben! Guter Rat für diesen hilflosen Gefangenen, vor langer Zeit von jemandem angeboten, der weitaus schlimmere Qualen überstanden hat, als Maharal ersinnen könnte. Ein Rat, der mir jetzt hilft, als…
    Ein weiterer Blitz trifft meinen Kopf! Krämpfe schütteln mich, und der Drang zur Rückkehr ist schier unerträglich.
    Aber Rückkehr wohin? Wie? Und warum tut mir DitYosil dies an?
    Plötzlich bemerke ich etwas durch die Glasscheibe im Laboratorium. Auf der anderen Seite sehe ich den grauen Albert. Den Dito, der am Montag auf dem Kaolin-Anwesen überwältigt worden ist. Den Maharal hierher gebracht, erneuert und dann als Schablone benutzt hat, um mich herzustellen.
    Wenn mein Körper zuckt, bewegt sich auch der des Grauen!
    Stellt Maharal mit uns beiden die gleichen Experimente an, und zwar gleichzeitig? Ich sehe keine Maschine wie diese über dem Grauen.
    Was bedeutet, dass etwas anderes geschieht. Jener Dito spürt aus irgendeinem Grund, was ich fühle! Offenbar sind wir… Agh!
    Das hat wirklich wehgetan. Ich habe die Zähne so fest aufeinander gebissen, dass ich vielleicht einen beschädigt hätte, wenn ich real gewesen wäre.
    Muss sprechen. Vor dem nächsten Blitz.
    »Fe… rn… Fern…«
    »Was ist, Albert? Versuchen Sie etwas zu sagen?«
    Yosils Dito kommt näher und bietet mir falsches Mitgefühl an. »Na los, Albert. Sie schaffen es!«
    »Fern… Fernprä… gen. Sie ver… versuchen…«
    »Fernprägen?« Maharal lacht leise. »Sie haben immer die gleiche Vermutung. Nein, alter Freund. Es ist nichts so Gewöhnliches wie jener alte Traum. Meine Ziele sind weitaus ehrgeiziger. Die Phasensynchronisation der pseudoquantischen Seelenzustände von zwei verwandten, aber räumlich getrennten Stehenden Wellen. Die Ausnutzung der Verschränkung Ihres gemeinsamen Beobachter-Vereinigungspunkts. Verstehen Sie, was ich meine?«
    Ich zittere und bringe mühsam hervor:
    »G-gemeinsamer B-beobachter…«
    »Wir haben schon einmal darüber gesprochen. Darüber, dass jede Person das Universum geschehen lässt, indem sie als Beobachter agiert, die Wahrscheinlichkeitsamplituden kollabieren lässt und… ach, schon gut. Begnügen wir uns mit der Feststellung, dass alle Kopien einer Stehenden Welle mit der Originalversion verschränkt sind. Selbst Ihre, Albert, obwohl Sie Ihren Golems erstaunlich viel Freiheit gewähren.
    Ich möchte diese Verbindung nutzen! Ironischerweise erfordert das die Durchtrennung der Originalverbindung… durch die Elimination des Schablonen-Prototyps.«
    »S-sie h-haben…«
    »Ob ich den realen Albert Morris mit einer gestohlenen Rakete getötet habe? Natürlich. Hatten wir diesen Punkt nicht schon geklärt?«
    »Sich selbst. Sie haben auch sich selbst umgebracht.«
    »Ja, nun… auch das. Und es war nicht leicht, glauben Sie mir. Aber ich hatte meine Gründe.«
    »G-gründe…?«
    »Und ich musste schnell handeln. Bevor mir klar wurde, was ich vorhatte. Trotzdem wäre es mir fast gelungen, mir zu entwischen, als ich über den Highway raste.«
    Das Sprechen fällt mir immer schwerer… selbst einzelne Worte… besonders dann, wenn sich die Krämpfe wiederholen. Die erbarmungslosen Blitze der Maschine zerren an den Saiten meiner Stehenden Welle… alles in mir schreit danach, zu entkommen und heimzukehren, für den Inload in ein Gehirn, das nicht mehr existiert.
    Oh, das war schlimm. Wie viel schlimmer kann es noch werden?
    Denk nach! Angenommen, das Original existiert tatsächlich

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