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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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sie besser gut behandeln, denn sonst kehre ich von dort zurück, wohin die Golems nach dem Ablauf verschwinden, und suche den glücklichen Mistkerl als Spukgestalt heim!
    »Was darf’s sein?«, fragt eine Kellnerin. Ein besonderes Modell, das den Irene-Kopien ähnelt, aber üppiger ist und große Hände für das Tragen der Tabletts hat.
    »Nur ein Pepsoid. Mit Eis.« Meine Grauen sind autark, aber hier drin ist es sehr warm, und ein Elektrolytenschwung kann nicht schaden. Auf Wammakers Spesenkonto.
    Es stellt sich heraus, dass ich in der Nähe eines weiteren Randminimums sitze. Wenn ich mich zur einen Seite beuge, erreicht mein Kopf eine Zone relativer Stille ohne die donnernde Musik und die schrillen Kampfschreie – ich höre nur die Gespräche in den Nischen.
    »…Was rauchst du da? Ist das ein Dickesding-dunkel? Kann ich einen Zug nehmen?«
    »… Hast du gehört, dass sie das Prägnante Pendel geschlossen haben? Gesundheitsinspektoren fanden ein Zhimmer-Virus in den Filtern. Der infizierte Dito bringt es nach Hause und WAMM! Plötzlich sabbert das Original in der Psychiatrie…«
    »… Die hervorquellenden Augen finde ich toll! Funktionieren sie?«
    Hinzu kamen wortlose Geräusche von Ersatz-Leidenschaft. Durch die Dunstschlieren sehe ich Paare und Trios, die sich in Alkoven hin und her winden. Und wenn die eigene Körperstruktur nicht der des Partners entspricht, bietet die Geschäftsführung Adapter an.
    »Stille«, sage ich zum Tisch, der daraufhin einen Vorhang aus weißem Rauschen schafft und den Lärm von mir fern hält. »Gib mir Nachrichten vom Kriegsgeschehen.«
    »Welchen Krieg meinen Sie?«, summt eine Stimme, die von Silizium erzeugt wird, nicht von Ton. Zusätzliche Angaben sind erforderlich. »Derzeit finden auf der Welt fünf große Konflikte und siebenundneunzig kleinere statt.«
    Ah. Gegen wen kämpft Clara in dieser Woche? Ich sollte diesen Dingen mehr Beachtung schenken. Wenn dies ein Sportlokal gewesen wäre, hätte ein großer Schirm die Kampfhandlungen rund um die Uhr gezeigt.
    »Äh, versuch es mit dem Kampfgebiet, das der Stadt am nächsten ist.«
    »Der internationale Kampfplatz ›Jesse Helms‹ liegt zweihundertvierundfünfzig Kilometer südsüdöstlich der Stadt. In dieser Woche ist der Helmes-Kampfplatz stolz darauf, eine Revanche zwischen der Pazifischen Ökologischen Zone der Vereinigten Staaten von Amerika und dem Indonesischen Aufforstungskonsortium auszutragen. Es geht um die Eisberg-Nutzungsrechte in der Antarktis…«
    »Das dürfte es sein«, unterbreche ich. »Wie kommt das PÖZ-Team zurecht?«
    Ein Holo-Bild dehnt sich auf dem Tisch aus, und der Zoom richtet sich auf braunes, bergiges Gelände mit klaren Grenzen.
    Außerhalb davon, jenseits einer Urlaubsoase mit Palmen, erstreckt sich die geschützte Landschaft des Wüstentafellands. Der pockennarbige Kampfplatz ist ein gequälter Teil von Mutter Gaia, der geopfert wird, um den Rest zu schützen. Es handelt sich um einen entfernten Verwandten der Regenbogen-Lounge, wo menschliche Leidenschaft kanalisiert wird, aber in diesem Fall geht es um viel mehr.
    »Die pazifischen Streitkräfte haben während der ersten Aktionen am Montag beträchtliche territoriale Gewinne erzielt. Die Verluste waren gering. Aber die IAK-Tribune haben einige Regelverstöße zur Anzeige gebracht, die unsere Erfolge infrage stellen könnten…«
    Funken sprühen, als der Boden näher kommt. Funken, die recht hübsch aussehen, bis man Raketenartillerie und Lasergeschütze erkennt. Clara arbeitet in einer Sphäre grässlicher Tötungsmaschinen, die außerhalb der festgelegten Kampfzonen der Welt Schreckliches anrichten könnten. Während ich mich noch frage, ob ich den Zoom auf die Front oder die Oase an der Grenze richten soll…
    … durchdringt jemand den Privatsphärenschirm und blockiert die Hälfte des Holo-Bilds.
    »Du bist es tatsächlich.« Eine Gestalt steht vor mir, groß und schlangenhäutig. »Das passt mir gut.«
    Es ist der Gladiator, den ich kurz zuvor in der Grollgrube gesehen habe, beim Triumph über das dampfende Opfer. Er beugt sich näher, und an seinen violetten Händen klebt noch immer feuchter, schleimiger Ton. Er sieht aus wie ein scheußlicher Töpfer.
    »Wie bist du aus dem Fluss herausgekommen?«, fragt er.
    Plötzlich wird mir klar, dass es der Mistkerl ist, der mir gestern Abend auf dem Odeonplatz den Weg versperrt hat! Doch dabei hatte ich es mit seinem Archi zu tun, während ich ein Grüner war, der verzweifelt

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