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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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etwas in Eloises Hand und schloss deren Finger darum. »Ein Knöchelchen von Sankt Petrus sein Finger. Der wirkt Wunder.«
    Verdutzt öffnete Eloise ihre Hand und erblickte … einen Hühnerknochen. Die Alte muss von Sinnen sein, dachte Eloise, doch laut sagte sie: »Danke, Mütterchen. Schwester Maria Clematis wird ihn auf dem Weg der Besserung in Ehren halten.«
    Beinahe hätte sie aufgekreischt, als die Alte sie schon wieder rief.
    »Schwester!«
    »Was?«
    »Ihr braucht ein Pferd für den Weg.«

8. KAPITEL
    Ganz Whitmore ist außer Rand und Band, dachte Peril bei sich, als er auf der Feldstraße stand, die das teilte, was eigentlich Haferfelder hätten sein sollen. Er war von einer Schar erregter Pflüger und Säleute und seinem hitzköpfigen Landvogt umringt. Warum nur musste jeder, der für die Frühjahrsbestellung benötigt wurde, ausgerechnet mit denen über Kreuz liegen, mit denen er die meiste Zeit zusammenarbeiten musste? Frühjahrswahn! Wenn das nicht bald aufhörte, würde er dem als Nächster zum Opfer fallen.
    »Ich habe ihm gesagt, auf diesem Acker nicht!« Mit kaum verhülltem Zorn fuchtelte der Landvogt Hadric of Hyde mit den Händen herum, deutete hierhin und dorthin. »Das dort ist der Acker, der zu pflügen ist – der hier bleibt brach. Seht Ihr, Mylord, wie der Lümmel sich weigert zuzuhören!« Er funkelte den alten Pflüger Hugh of Often böse an. »Bohr dir das Schmalz aus den Ohren!«
    »Der hier hat letztes Jahr brachgelegen.« Hugh bäumte sich gegen Perils Arm. »Jeder, der zwei Augen im Kopf hat, kann den alten Klee sehen. Dort ist der, der unbestellt bleiben muss.«
    »Es macht keinen Unterschied, welchen ihr pflügt und welchen nicht«, erklärte Ned Alder, ein anderer Pflüger, der eine Handvoll Samen betrachtete. »Das Saatgut ist schlecht geworden – verschimmelt und halb verfault. Es wurde feucht gelagert!« Ein Dutzend Männer bestätigten das lautstark und sahen den Landvogt vorwurfsvoll an.
    »Und wer ist für das Saatgut verantwortlich, he?« warf ein dritter Pflüger ein, der in der Nähe stand und die Zügel eines Ochsengespanns hielt.
    Die Männer machten Anstalten, aufeinander loszugehen, und Peril musste schnell eingreifen, um Schlimmeres zu verhüten. Er schubste den Vogt zurück und hielt gleichzeitig mit dem Schwert und seinem ganzen Körper den Pflüger in Schach.
    »Halt – oder Ihr werdet es bereuen!« donnerte er zornbebend. »Ich dulde das nicht, verstanden? Ihr sollt eggen und säen, alle miteinander! Wenn Ihr Euch streitet, statt zu arbeiten, müssen wir im Winter alle hungern!« In den Mienen der Umstehenden las er, dass sein Zorn und seine Drohgebärde ihre Wirkung nicht verfehlten.
    »Ich habe das Saatgut richtig gelagert!« erklärte Hadric, der seine Tunika zurechtzupfte und die Pflüger, die seine Autorität untergraben wollten, hasserfüllt ansah. »Es war nicht meine Schuld, dass das Dach zu lecken anfing. Es war der vermaledeite Flu …«
    Peril packte den Landvogt am Halsausschnitt seiner Tunika und drückte dem Kerl die Luft ab.
    »Wenn Euch Euer Amt lieb ist, Hadric, dann hütet Euch, dieses Wort noch einmal in den Mund zu nehmen. Weder in meinem Beisein noch in meiner Abwesenheit.« Er schüttelte den Vogt noch ein bisschen zur Bekräftigung. »Ist das klar? Es gibt keinen verdammten Fluch! Hat nie einen gegeben!«
    »Ja, M … Mylord!« stotterte Hadric.
    »Euer Lordschaft«, kam eine Stimme von oben und hinter ihm, die so vollkommen mit dem Wimmern des Vogts verschmolz, dass sie kaum von jener zu unterscheiden war. Erst als Eloise es wiederholte, jetzt kräftiger: »Euer Lordschaft, ich würde gern mit Euch sprechen … über diesen ›Fluch‹«, ließ Peril den Vogt los und drehte sich um.
    Da saß sie hoch aufgerichtet auf dem lendenlahmen alten Klepper, ihr schwarzer Schleier bewegte sich sacht im Wind, und die Augen glitzerten so hart und blau wie Eis im tiefsten Winter. Bei allen Heiligen! Der verdammte Fluch. Sie wusste davon.
    »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Seht Ihr nicht, dass ich beschäftigt bin, Frau?«
    »Ich möchte meinen, der Zeitpunkt ist gut gewählt, da Ihr, falls ich mich nicht völlig irre, doch gerade mit den Auswirkungen dieses ›Fluchs‹ zu kämpfen habt.«
    Alle Anwesenden hatten eine Meinung dazu und brachten sie umgehend zu Gehör. Dieser Lärm erschreckte sogar die sonst so stoischen Ochsen, die in der Nähe warteten. Sie schossen über das Feld und schleiften den Pflug hinter sich her, und mehrere junge

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