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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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an. Endlich hatte jemand das Undurchdringliche durchdrungen, das Unerschütterliche erschüttert. „Als ich sie das erste Mal sah, dachte ich, sie wäre das herrlichste Wesen, das ich je kennen gelernt habe.“
    Als Bennett beobachtete, wie Alexander die Augen zusammenkniff, lachte er leise in sich hinein. „Fordere mich nicht zu einem Duell heraus. Und wenn du es tust, treffe ich die Wahl der Waffen. Ich bin ein besserer Schütze als du.“
    „Warum findest du das so komisch?“
    „Weil ich dich liebe.“ Es war die schlichte Wahrheit. „Es geschieht selten genug, dass jene, die dich lieben, dich menschlich handeln sehen, Alex. Wenn ich nicht meine Freude daran hätte, Prinz Perfekt ein wenig straucheln zu sehen, wäre ich kein Mensch. Ich würde sagen, diese Eifersüchtelei hat dir gut getan.“
    Die Erwähnung seines Spitznamens aus der Kindheit ärgerte ihn nicht so sehr wie der Hinweis auf seine Eifersucht. „Ich habe seit Monaten nicht mehr anständig geschlafen.“
    „Das tut dir ungeheuer gut.“ Bennett nahm eine Rose aus einer Vase, die neben ihm stand, und dachte, dass sie wunderbar zu Doreens zarter Haut passen müsste. „Aber um auf das Thema zurückzukommen, ich fühlte mich zu Eve hingezogen, und ich bildete mir ein, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte. Doch dann, bevor sich irgendetwas ergeben konnte, lag ich schon flach auf meinem Rücken im Krankenhaus. Eve hat mich täglich besucht.“
    „Ich erinnere mich.“
    „Sie hat mich bemuttert und gleichzeitig an mir herumgenörgelt“, fügte Bennett hinzu. „Sie hat über mich gewacht, bis ich diesen Brei aß, den man mir aufgezwungen hat. Und ständig hat sie mir Predigten gehalten. Als ich wieder auf die Beine kam, waren wir Freunde. Etwas anderes sind wir nie gewesen.“ Er klopfte seinem Bruder auf die Schulter. „Wenn du jetzt zufrieden bist … Eine Lady mit unglaublich langen Beinen wartet auf mich.“
    Er ging ein Stück den Korridor entlang, blieb stehen und drehte sich um.
    „Du warst nie für Ratschläge zugänglich, aber ich gebe dir trotzdem einen. Wenn du Eve willst, schleich nicht wie ein Kater um sie herum. Sie ist eine Frau, der man sich direkt nähern muss. Sie ist Gold, Alex, pures Gold, eine Frau mit einem messerscharfen Verstand. Wer bei ihr nicht auf der Strecke bleiben will, muss das sehen.“
    Wenn er einen Mann kannte, der sich auf Frauen verstand, so war es Bennett. Alexander fühlte, dass er endlich wieder lächeln konnte. „Ich werde daran denken.“ Er sah seinem Bruder nach, der im Salon verschwand. Sekunden später erklang heiteres Lachen.
    Alexander blieb noch einen Moment stehen, um seine Gefühle zu verarbeiten. Nicht die Frau seines Bruders! Sondern seine. Von diesem Moment an. Alexander ging raschen Schrittes auf den Ostflügel zu, um die Energie, die sich in ihm angestaut hatte, loszuwerden.
    Eve hatte einen höllischen Tag hinter sich. Müde und auf die ganze Welt wütend, betrat sie den Palast durch den östlichen Eingang. Nur Freunde und Familienangehörige benutzten den kleinen, verborgenen Garteneingang. Normalerweise hätte sie die Haupttüre benutzt, aber im Augenblick wollte sie niemanden sehen und sprechen.
    Ihr Regisseur war gereizt, und das zeigte sich. Die Stimmung übertrug sich auf ihre Schauspieler, und die fauchten einander jedes Mal an, sobald sie eine Textzeile verpatzten.
    Heute hatte sie zwei Stunden in einer Besprechung mit allen Beteiligten verbracht, um dem Arger Luft zu machen und Missverständnisse auszuräumen.
    Die Mitglieder ihrer Truppe waren beschwichtigt. Dafür war sie nun total aufgedreht.
    Gib es doch zu, sagte sie sich selbst, als sie die Tür hinter sich schloss.
    Du bist schon seit Wochen verkrampft, und es hat überhaupt nichts mit der Truppe zu tun.
    Er machte sie verrückt – körperlich, geistig und seelisch. Wie konnte er Tag für Tag, Nacht für Nacht so tun, als wäre nichts zwischen ihnen geschehen? Wie konnte er seinen Gewohnheiten nachgehen, wenn sie schlaflose Nächte verbrachte und wegen eines anonymen Telefonanrufs vor Sorge halb verging?
    Die Zeit wird knapp, dachte sie und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Deboque saß noch im Gefängnis und würde auch dort bleiben.
    Wann würde man die Drohung, die sie erhalten hatte, in die Tat umsetzen?
    Sie erinnerte sich noch lebhaft an das Bild, wie Bennett auf dem Steinboden der Terrasse lag und das Blut aus seinem Körper auf das dunkle Gestein sickerte. Man brauchte keine besondere Vorstellungskraft zu

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