Cordina's Royal Family 1-4
haben, um Alexander dort liegen zu sehen.
Sie könnte ihn verlieren. Zwar wusste sie, dass er nicht ihr gehörte, niemals gehört hatte, und doch zog sich ihr bei dem Gedanken, ihn zu verlieren, der Magen zusammen. Ob er sie liebte oder nicht, ob er ihr vertraute und sie respektierte oder nicht, sie wollte ihn am Leben sehen und unversehrt.
Die achtundvierzig Stunden waren um.
Vielleicht war es nur eine leere Drohung gewesen. Müde und erschöpft lehnte sie sich gegen die kalte Holztür und schloss die Augen. Die Bissets nahmen die Sache nicht ernst. Wenn sie es tun würden, hätte sie dann nicht zusätzliche Wachen am Tor gesehen? Hätte man nicht den Sicherheitsdienst um den Palast herum zusammengezogen? Weil sie es persönlich überprüft hatte, wusste sie, dass Armand in Cordina war und sich mit den Ratsmitgliedern traf. Die Übrigen der fürstlichen Familie gingen wie gewöhnlich ihren offiziellen gesellschaftlichen Verpflichtungen nach.
Und die achtundvierzig Stunden waren um.
Nichts geschah. Al es konnte geschehen. Warum war sie die Einzige, deren Nerven blank lagen?
Die fürstliche Familie! dachte sie und stieß sich von der Tür ab. Glaubte sie, dass ihr Blut, weil es blau war, nicht fließen könne? Hielten sie einen Titel für einen unsichtbaren Schutzschild gegen Schüsse? Selbst Bennett weigerte sich, ihr zuzuhören. Er sprach nicht einmal mit ihr. Natürlich mussten sie in diesem Fall zusammenhalten.
Genug! ermahnte sich Eve. Sie hatte genügend schlaflose Nächte wegen dieser Familie verbracht. Sie musste eine Schauspieltruppe leiten und Stücke inszenieren. Sie überließ es den Bissets, ihr Leben und ihr Land zu führen.
Plötzlich hörte sie Schritte, Flüstern. Sie erstarrte.
Die achtundvierzig Stunden des Ultimatums waren um, und Eves erster Impuls war Weglaufen. Gleichzeitig entstand ein zweiter. Beschützen.
Sie presste sich gegen die Wand und atmete tief durch. Die Beine gespreizt, den Körper leicht gedreht, hob sie die Arme in Kampfhaltung.
Als die Schritte näher kamen, zog sie ihren rechten Arm zurück und straffte die Schultern. Sie tat einen Schritt vorwärts und ließ den rechten Arm vorschnellen. Unmittelbar vor Bennetts gerader aristokratischer Nase hielt sie in der Bewegung inne.
„Verdammt, Eve, ich hätte nicht gedacht, dass du dich so darüber ärgerst, wenn ich mit einer Frau aus deiner Truppe ausgehe.“
„Ben!“ Sie ließ sich gegen die Wand sinken. Eve war weiß wie ein Laken, und er musste lächeln. „Ich hätte dich verletzen können.“
Gesunder männlicher Stolz griff rettend ein. „Das bezweifle ich. Aber warum schleichst du durch die Korridore?“
„Ich schleiche nicht. Ich bin gerade hereingekommen.“ Ihr Blick glitt zu der jungen Rothaarigen. Sie hätte wissen müssen, dass Bennett diese Frau früher oder später aufstöbern würde. „Hallo, Doreen.“
„Hallo, Miss Hamilton.“
Eve straffte sich. „Ben, wenn ich mich nicht gerade noch zurückgehalten hätte, hätte ich dir den Kiefer gebrochen. Warum schleichst du hier herum?“
„Ich schleiche …“ Er war im Begriff, seine Anwesenheit in seinem eigenen Heim zu rechtfertigen. Bennett schüttelte den Kopf, verwundert darüber, dass Alexander seine Beziehung zu Eve für sexuelle Anziehung halten konnte. „Sieht so aus, als müsste ich ständig erklären, dass ich hier wohne. Auf jeden Fall ist mein Kiefer nicht gefährdet. Ich zeige Doreen vor dem Essen den Palast.“
„Das ist nett.“ Eves Nerven spannten sich wieder an. „Sind alle anderen zu Hause?“
Ja.“ Bennett erkannte ihre Sorge und zog sie an den Haaren. „Allen geht es gut. Oh, Alexander ist ein wenig mitgenommen, aber …“
„Was ist passiert?“ Augenblicklich hielt sie sich klammernd an seinem Hemd fest. „Ist er verletzt?“
„Es geht ihm gut. Um Himmels willen, schone den Stoff!“ Hätte er Zweifel an Eves Gefühlen für seinen Bruder gehabt, hätte er jetzt keine mehr. „Ich habe ihn vor einer Stunde gesehen“, fuhr er fort, während er ihre Finger aus dem Seidenstoff löste. „Ich habe ihn in jeder Hinsicht auf den richtigen Weg gebracht. Das Problem wäre also gelöst.“ Er lächelte charmant.
„Du hast ihn auf den richtigen Weg gebracht, ja?“ Sie kniff die Augen zusammen und funkelte ihn gefährlich an. „Du meintest, ein Recht zu haben, für mich zu sprechen?“
„Für mich selbst.“ Bennett hob beschwichtigend und schützend die Hand. „Ich habe lediglich erklärt, dass …“
„Ach,
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