Cordina's Royal Family 1-4
untersuchen?“
„Ich brauche Übung.“ Seine Lippen unter dem weißen Bart verzogen sich zu einem Lächeln. „Sobald ich selbst zufrieden bin, kann ich den Prinzen beruhigen. Sie möchten doch nicht, dass er sich sorgt?“
„Nein.“ Sie seufzte, als er die Blutdruckmanschette anlegte. „Ich mag nur keine Krankenhäuser.“ Sie fing seinen leicht spöttischen Blick auf und seufzte erneut. „Als ich meine Mutter verlor, verbrachten wir viele Stunden im Warteraum. Es war für uns alle ein langsamer, schmerzhafter Prozess.“
„Tod ist am schwersten für die Zurückbleibenden – genau wie Krankheit oft für die Gesunden schwieriger ist.“ Er verstand ihre Abneigung gegen Krankenhäuser, erinnerte sich jedoch daran, dass sie jeden Tag gekommen war, als Prinz Bennett sich von seinen Verletzungen erholte, und bei ihm gesessen hatte. „Sie haben einen Schock erlitten, meine Liebe, aber Sie sind stark und widerstandsfähig. Es würde Ihnen sicher gefallen, wenn ich dem Prinzen versicherte, dass Sie nicht über Nacht hier bleiben müssen.“
Sie setzte sich bereits auf. „Mehr als gefallen.“
„Dann müssen wir eine Abmachung treffen“, fügte er hinzu und drängte sie sanft zurück. „Ich brauche Ihr Wort, dass Sie vierundzwanzig Stunden ruhen werden.“
„Vierundzwanzig? Aber morgen muss ich …
„Vierundzwanzig“, wiederholte er in seinem sanften, unnachgiebigen Ton. „Sonst sage ich dem Prinzen, dass Sie die Nacht hier im St. Albans Krankenhaus verbringen müssen.“
„Wenn ich morgen den ganzen Tag im Bett bleiben muss, werde ich wirklich krank.“
„Wir könnten als Kompromiss vielleicht einen Spaziergang im Garten, eine Fahrt am Meer aushandeln. Aber keine Arbeit, meine Liebe, und kein Stress.“
„Vierundzwanzig Stunden.“ Sie setzte sich auf und streckte die Hand aus.
„Dann kommen Sie. Ich bringe Sie hinaus, bevor im Boden des Korridors vom Hin- und Herlaufen noch eine Furche entsteht.“
Alexander lief tatsächlich hin und her, als Dr. Franco Eve aus dem Untersuchungsraum führte. Bennett lehnte an der Wand und beobachtete die Tür. Sobald die beiden herauskamen, gingen die Brüder ihnen entgegen. Alexander ergriff Eves Hand, sah jedoch Dr. Franco an.
„Doktor?“
„Miss Hamilton ist natürlich ein wenig mitgenommen, aber sie besitzt eine kräftige Konstitution.“
„Was habe ich dir gesagt?“ bemerkte Eve zufrieden.
„Jedenfalls habe ich ihr vierundzwanzig Stunden Ruhe verordnet.“
„Keine Bettruhe“, warf Eve ein.
„Nein“, stimmte Dr. Franco lächelnd zu. „Keine vollständige Bettruhe. Allerdings sollten alle Aktivitäten ruhen. Ich glaube, dass sie nichts weiter als ein wenig Verwöhnen braucht, Hoheit. Ach ja, und ich würde während der nächsten vierundzwanzig Stunden das Telefon in ihrem Zimmer abstellen.“ Als Eve zu einem Protest ansetzte, tätschelte er ihr die Hand.
„Wir können doch nicht zulassen, dass Sie durch Anrufe gestört werden, meine Liebe, nicht wahr?“ Mit einem freundlichen Lächeln ging er davon.
„Er ist schlauer, als er aussieht“, murmelte Eve vor sich hin, war jedoch so müde, dass sie die Niederlage einsteckte. „Russ?“
„Einer der Leibwächter hat ihn ins Hotel zurückgebracht.“ Bennett berührte ihre Schulter. „Seine Nerven sind ein wenig strapaziert, das ist alles. Der Arzt hat ihm ein Beruhigungsmittel gegeben.“
„Jetzt bringen wir dich nach Hause.“ Alexander ergriff ihren Arm. Bennett kam auf die andere Seite. „Mein Vater und der Rest der Familie wollen sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es dir gut geht.“
Eve wurde umsorgt und verwöhnt, wie der Arzt es verordnet hatte, und von der alten Nanny der Bissets, dem Kindermädchen, ins Bett gesteckt. Die Frau, die sich schon um Alexanders Mutter gekümmert hatte, dann um ihn und seinen Bruder und seine Schwester, und die jetzt für die dritte Generation sorgte, bemutterte sie wie eine Glucke und mit Händen, so zart wie die eines Babys. Sie waren von Arthritis verkrümmt und mit Altersflecken übersät, entkleideten Eve jedoch mühelos und streiften ihr das Nachthemd über.
Die alte Frau setzte sich neben sie und griff zu einer Tasse Tee. „Und jetzt trinken Sie das hier. Alles. Das ist meine eigene Mischung, und das bringt die Farbe in Ihre Wangen zurück. Alle meine Kinder trinken das, wenn sie krank sind.“
„Ja, Nanny.“ Nicht einmal Prinz Armand hatte ihr jemals so viel Respekt eingeflößt wie die silberhaarige, schwarz gekleidete
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