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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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alte Frau mit dem slawischen Akzent. Eve kostete den Tee, erwartete das Schlimmste und wurde von dem nussigen Kräutergeschmack angenehm überrascht.
    „Na bitte.“ Mit sich selbst zufrieden, nickte Nanny. „Kinder glauben immer, dass Medizin scheußlich schmeckt, und lassen sich alles Mögliche einfallen, um sie nicht nehmen zu müssen.“ Ihre steifen Röcke raschelten, als sie die Haltung veränderte. „Selbst der kleine Dorian verlangt nach Nannys Tee, wenn er sich schlecht fühlt. Als Alexander zehn war, nahm Dr. Franco ihm die Mandeln heraus. Er wollte meinen Tee lieber als Eiscreme.“
    Eve versuchte, sich Alexander als Kind vorzustellen, sah jedoch nur den Mann – so groß und aufrecht und stolz. „Wie war er, Nanny, als er klein war?“
    „Unerschrocken. Er hat ständig getobt.“ Sie lächelte, und ihre Falten vertieften sich. „Was für ein Temperament! Aber das Verantwortungsbewusstsein war immer da. Das hat er schon in der Wiege gelernt.“ Während sie sprach, stand sie auf, um Eves Kleidungsstücke zusammenzulegen. „Er war gehorsam. Obwohl man den Widerstand in seinen Augen sehen konnte, war er gehorsam. Er studierte fleißig. Und er lernte gut.“ Sie behielt ihre Patientin scharf im Auge und sah, dass sie mit dem Tee fast fertig war. „Er besitzt die Heftigkeit seines Vaters, manchmal sogar mehr. Aber der Fürst hatte meine Elizabeth, die alles mit ihm teilte, die ihn besänftigen konnte, die ihn dazu brachte, über sich selbst zu lachen. Mein Alexander braucht eine Ehefrau.“
    Eve hob den Blick langsam über den Rand ihrer Tasse. Sie fühlte sich warm und schläfrig, aber sie erkannte den Blick in Nannys Augen. „Das muss er selbst entscheiden.“
    „Für sich selbst. Und für Cordina. Die Frau, die er erwählt, muss stark sein und bereit, die Last mit ihm zu teilen.“ Nanny nahm die leere Tasse. „Vor allem hoffe ich, dass sie ihn zum Lachen bringt.“
    „Ich höre ihn gern lachen“, sagte Eve, während sie die Augen schloss.
    „Merkt man es, Nanny? Merkt man es, dass ich ihn so liebe?“
    „Ich habe sehr alte Augen.“ Nanny strich die Laken glatt, bevor sie die Lichter dämpfte. „Und alte Augen sehen mehr als junge. Ruhen Sie jetzt und träumen Sie. Er wird zu Ihnen kommen, ehe die Nacht vorüber ist, oder ich kenne meine Kinder nicht.“
    Nanny kannte ihre Kinder sehr gut. Eve regte sich und seufzte und sah Alexander in dem Moment, da sie die Augen öffnete. Er saß auf der Bettkante, ihre Hand in seiner, und betrachtete sie.
    „Nanny hat mir einen Zaubertrank gegeben.“
    Er küsste ihre Finger. Er wollte sie weiter küssen, wollte sie fest an sich drücken, bis der Albtraum vollständig geschwunden war. Mit Anstrengung hielt er den Druck seiner Finger genauso leicht wie den Klang seiner Stimme.
    „Der Zaubertrank hat wieder Farbe in deine Wangen gebracht. Nanny sagte, du würdest bald aufwachen und hungrig sein.“
    Eve richtete sich auf. „Sie hat Recht, ich bin halb verhungert.“
    Er stand auf und ging zu einem Tablett am Fußende. „Sie hat dein Menü selbst bestellt.“ Er hob die Deckel ab. „Hühnersuppe, ein kleines mageres Steak, frisches Gemüse, Kartoffeln mit geriebenem Käse.“
    Eve legte eine Hand auf ihren Magen. „Ich habe seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Ich fange mit irgendetwas an.“
    „Dann würde ich sagen, mit der Suppe.“ Er stellte den Teller auf ein Tablett.
    „Oh, das riecht wunderbar.“ Eve griff nach dem Löffel. Alexander saß schweigend dabei, während sie die Suppe aß. Er erinnerte sich an jedes Wort von Reeves Bericht.
    Obwohl noch Tests durchgeführt werden mussten, stand es so ziemlich fest, dass die Bombe von dem gleichen Typ war wie jene in dem Büro in der Pariser Botschaft. Wäre jemand in dem Büro oder in einem Abstand von sechs Metern von der Tür gewesen, hätte die Explosion auf ihn tödlich gewirkt.
    Eves Büro – wo er sie einmal so souverän hinter ihrem Schreibtisch hatte sitzen sehen.
    Die Leute vom Sicherheitsdienst glaubten, dass man nicht die Absicht gehabt hatte, Eve Schaden zuzufügen. Daher auch die Warnung. Zweck der Bombe war es, zu terrorisieren, zu verwirren, zu unterminieren. Aber wenn Eve nicht schnell genug gewesen wäre …
    Er konnte nicht weiterdenken. Sie war jetzt hier, unverletzt. Und so sollte es auch bleiben, was immer er dafür tun musste. Als sie mit der Suppe fertig war, nahm er den Teller weg und servierte ihr den Hauptgang.
    „Ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen,

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