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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gehen.“ Sie streckte die Hand aus, sah ihn zögern und dann ihre Hand ergreifen. „Wenn du auf mich böse sein willst, warte bis morgen. Diesen ganzen schrecklichen Tag über habe ich mir gewünscht, dass du mich festhältst. Bitte, bleib heute Nacht bei mir, Alex.“
    „Du brauchst Ruhe.“ Doch er zog sie an sich.
    „Ich werde mich hinterher ausruhen“, sagte sie und zog ihn zu sich herunter.

10. KAPITEL
    Obwohl Eve es selbst erlebt hatte, obwohl man es ihr geschildert und sie in den Zeitungen alles gelesen hatte, war sie auf den Anblick der Zerstörungen in ihrem Büro nicht gefasst.
    Sie hatte Wort gehalten und war vierundzwanzig Stunden ferngeblieben – hauptsächlich weil sie keine Wahl gehabt hatte. Jetzt stand sie an der Tür – oder vor dem, was von der Tür übrig geblieben war – und betrachtete, was einmal ihr Büro gewesen war.
    Der Schutt war noch nicht abtransportiert worden, und zwar auf Anordnung der Polizei. Die Asche und die Trümmer hatte man gründlich durchsucht – in der Nacht des Bombenanschlags, an dem Tag, an dem sie nicht hier gewesen war, und in der Nacht, die sie schlaflos verbracht hatte in der Angst, zurück ins Theater zu gehen.
    Es gab ein Loch in einer Wand, größer und breiter als sie selbst, so dass sie auch den angrenzenden zerstörten Raum sah. Holzsplitter hatten sich in den Verputz gebohrt oder lagen angehäuft auf dem Boden. Ihr Aktenschrank war ein Haufen ineinander verkeiltes Metall, sein Inhalt Asche. Der Teppich war verschwunden, der Boden übersät mit Rillen. Das Fenster war mit Brettern vernagelt, so dass kein Licht hindurchdrang. Die Handwerker kamen an diesem Vormittag, aber sie hatte alles mit eigenen Augen sehen wollen, bevor man mit der Instandsetzung begann.
    Sie zitterte nicht. Sie hatte es befürchtet auf dem Weg hierher. Die Angst, die sie erwartet hatte, mit der abzufinden sie bereit gewesen war, blieb aus. An ihre Stelle trat Wut, heftige, grenzenlose und befreiende Wut.
    Al ihre Aufzeichnungen, ihre Notizen – zerstört. Sie trat ein und stieß mit dem Fuß einen von der Decke herabgefallenen Gesteinsbrocken beiseite.
    Die Arbeit von Wochen, Monaten, sogar Jahren war innerhalb von Sekunden in Schutt und Asche gelegt worden. Manches konnte ersetzt werden, anderes war schlichtweg unersetzbar.
    Das Bild, das sie auf ihrem Schreibtisch aufgestellt hatte, ihr Lieblingsfoto von ihr und Chris – Asche. Vernichtet waren auch das Drehbuch, das sie geschrieben, und das, an dem sie gearbeitet hatte. Die Tränen in ihren Augen waren nicht Tränen der Trauer, sondern Tränen der Wut. Ihr Skript mochte ungeschliffen formuliert gewesen sein, der Inhalt vielleicht sogar albern, aber es war ihr Stück gewesen. Mangelndes Selbstvertrauen und abwertende Selbstironie hatten sie dazu gebracht, es unter T für „Traum“ abzulegen.
    Jetzt war ihr Traum zerstört, in die Luft gesprengt von jemandem, der sie nicht einmal kannte. Jemand hatte ihr Teile ihres Lebens genommen und würde ihr auch ihr Leben ohne Bedenken nehmen.
    Die Schuldigen werden dafür büßen, schwor sie sich, als sie zwischen den Trümmern stand. Irgendwie wollte sie selbst dafür sorgen.
    „Eve!“
    Mit dem Handrücken wischte sie sich über die Augen, ehe sie sich umdrehte. „Chris!“
    In diesem Moment war sie nur die jüngere Schwester, als sie über die Trümmer stieg und in die Arme ihrer Schwester sank. „Ich bin ja so froh, dass du hier bist! So froh!“
    „Natürlich bin ich hier. Ich habe mich sofort auf den Weg gemacht, als ich von dem Anschlag hörte.“ Chris drückte sie fest an sich. „Ich bin zuerst in den Palast gefahren. Noch nie habe ich so viele Sicherheitskräfte gesehen. Hätte Bennett nicht eingegriffen, könnte ich jetzt noch mit den Wächtern am Portal streiten. Eve, um Himmels willen, was geht hier vor?“
    „Es ist weg, alles. Das Foto von uns beiden bei der Premiere meines ersten Stücks. Es stand auf dem Schreibtisch. Die kleine Porzellankatze, die Mom mir schenkte, als ich zehn war. Ich habe sie immer mit mir mitgenommen. Nichts ist davon übrig, gar nichts.“
    „Ach Schätzchen!“ Chris drückte sie an sich und betrachtete den Raum über Eves Schulter hinweg. Sie schauderte bei der Vorstellung, was hätte passieren können. „Es tut mir so Leid. Aber du bist in Sicherheit.“ Besorgt schob sie Eve auf Armeslänge von sich, um sie eingehend zu betrachten.
    „Du wurdest nicht verletzt?“
    „Nein, nein, ich war fast schon aus dem Gebäude. Reeve sagte, es

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