Cordina's Royal Family 1-4
sah nur Eve. Unversehrt. In Sicherheit.
Am Leben.
Sie hörte ihn, obwohl er ihren Namen kaum geflüstert hatte. Heftige Emotionen drückten sich in ihrem Gesicht aus. Dann fuhr sie hoch und lief zu ihm.
„Oh Alex, zuerst dachte ich, die Bombe wäre für dich bestimmt, und dann …“
„Du bist nicht verletzt.“ Er umfasste ihr Gesicht und betrachtete es forschend. „Überhaupt nicht?“
„Nein, bis auf weiche Knie und ein flaues Gefühl in der Magengegend.“
„Ich befürchtete schon, du könntest …“ Er brachte den Gedanken nicht zu Ende. Stattdessen riss er sie an sich und küsste sie, als hinge sein Leben davon ab. Die Leibwächter hielten die Reporter auf Distanz, aber das Foto würde in Cordina und in internationalen Zeitungen zu sehen sein.
„Ich bin in Ordnung“, beteuerte sie immer wieder, weil sie allmählich begriff, dass es stimmte. „Du zitterst genau wie ich.“
„Man konnte mir nur sagen, dass es im Theater eine Explosion gegeben hat – in deinem Büro.“
„Oh Alex.“ Sie drückte ihn an sich und verstand, durch welche Hölle er gegangen war. „Es tut mir so Leid. Wir wollten gerade zur Bühnentür hinaus, als die Bombe hochging. Wir liefen einfach weiter, und die Polizei hat uns erst gefunden, als ihre Männer ausschwärmten.“
Er hielt ihre Hände so fest, dass es schmerzte, aber sie sagte nichts.
„Und deine Truppe? Sind alle in Sicherheit?“
„Ich habe sie unmittelbar nach dem Anruf weggeschickt. Alle, bis auf Russ“, fügte sie hinzu und blickte zu ihrem sehr blassen und sehr stillen Schauspieler hinüber. „Ich durchsuchte das Obergeschoss, um sicherzugehen, dass ich niemanden übersehen hatte, als er …“
„Du? Du hast das Gebäude durchsucht?“ Jetzt zuckte sie unter dem Druck seiner Hände zusammen.
„Alex, bitte.“ Sie bewegte die Finger, bis er seinen Griff lockerte.
„Bist du wahnsinnig? Hast du denn nicht begriffen, dass diese Bombe überall hätte versteckt sein können? Und es hätte mehr als eine geben können. Die Durchsuchung des Hauses wäre Aufgabe der Polizei gewesen!“
„Alex, meine Leute waren in diesem Gebäude. Ich konnte es nicht gut verlassen, ohne alle in Sicherheit zu wissen. Tatsächlich musste ich Pete am Hemd hinauszerren und …“
„Du hättest umkommen können!“
In seiner Stimme lag solche Bitterkeit, solche Wut, dass Eve sich unwillkürlich versteifte. „Das ist mir durchaus klar, Alex. Das gilt aber auch für jeden meiner Mitarbeiter. Ich bin für jeden einzelnen von ihnen verantwortlich. Du weißt über Verantwortung Bescheid, oder?“
„Das ist etwas völlig anderes.“
„Nein, das ist absolut das Gleiche. Du bittest mich, zu verstehen und zu vertrauen. Und um genau das bitte ich dich auch.“
„Verdammt, es ist wegen meiner Familie passiert, weil …“ Er unterbrach sich und packte sie an den Schultern. „Du zitterst wieder.“
„Das ist der Schock.“ Reeves Stimme ertönte hinter ihm. Reeve hatte sein Jackett ausgezogen und legte es Eve um die Schultern. „Eve und Talbot sollten ins Krankenhaus.“
Alexander verwünschte sich dafür, dass er sich nicht richtig um sie gekümmert hatte, aber bevor er zustimmen konnte, wich Eve zurück. „Ich brauche kein Krankenhaus. Ich muss mich nur ein paar Minuten hinsetzen.“
Ihre Zähne schlugen aufeinander.
„In diesem Fall tust du, was man dir sagt.“ Alex gab einem der Leibwächter ein Zeichen, sich um Russ zu kümmern.
„Alexander, wenn ich einen Cognac haben könnte und ein ruhiges Zimmer, wäre ich …“
„Du kannst einen Liter Cognac und so viele ruhige Zimmer haben, wie du willst, nachdem Dr. Franco dich untersucht hat.“ Er hob sie auf die Arme, bevor sie protestieren konnte.
„Um Himmels willen, ich bin stark wie ein Pferd.“ Doch sie lehnte den Kopf gegen seine Schulter.
„Das lassen wir vom Arzt bestätigen, und wenn du willst, können wir einen Tierarzt hinzuziehen.“ Er warf Reeve einen Blick zu. „Wir reden später miteinander.“
„Ich werde in ein oder zwei Stunden im Palast sein.“
Eve lag auf dem weißen Untersuchungstisch und runzelte die Stirn, als Dr. Franco ihr mit einer Stablampe ins linke Auge leuchtete. „Zu viel Lärm um nichts“, sagte sie.
„Ärzte lieben das“, erklärte er und leuchtete ihr ins rechte Auge, schaltete die Lampe aus und fühlte wieder ihren Puls. Seine Berührung war sanft, seine Augen blickten freundlich.
„Betrachten Sie es nicht als Zeitverschwendung, eine gesunde Patientin zu
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