Cordina's Royal Family 1-4
ausgestreckte Hand und stieg ab.
„Ich kam hierher, als meine Mutter starb.” Bennett wusste nicht, warum es ihm wichtig war, ihr das zu erzählen. „Nicht zum Trauern, sondern weil sie stets Orte wie diesen geliebt hatte. Siehst du die kleinen weißen Blumen am Ufer? Sie nannte sie Engelsflügel. Bestimmt haben sie einen komplizierten lateinischen Namen, aber Engelsflügel klang so richtig. Jeden Sommer, bevor ich nach Oxford zurück musste, kam ich hierher. Dadurch fiel mir der Abschied leichter.” Er pflückte eine Blume und schob sie Hannah ins Haar. „Als Kind glaubte ich, dass hier die Elfen wohnen. Ich habe sie gesucht.”
Hannah berührte lächelnd seine Wange. „Hast du eine gefunden?”
„Nein.” Er drückte die Lippen in ihre Handfläche. „Aber ich meine, sie sind noch immer hier. Deshalb ist dieser Ort verzaubert. Deshalb möchte ich dich hier lieben.”
Ihre Lippen waren noch einen Zentimeter voneinander entfernt, als sie sich ins Gras sinken ließen und einander auszogen. Kniend, jeder versunken im Blick des anderen. Sonnenstrahlen huschten über Haut. Ihre Lippen berührten sich leicht.
Bennett wollte die Woge des Verlangens nicht eindämmen. Sekunden später rollten sie über das Gras. Er streichelte sie überall, suchte, fand, erforschte, bis sie lustvoll stöhnte. Er konnte die Begierde, sie schnell und heftig zu nehmen, nicht unterdrücken, besonders da sie mit den Fingern am Verschluss seiner Hose nestelte.
Sie warteten nur, bis alle Hindernisse beseitigt waren, ehe sie eine heftige, wilde Reise antraten, die sie beide befriedigt zurückließ.
Nackt, das kitzelnde Gras im Rücken, blickte Hannah zu dem Sonnenlicht empor, das durch die Blätter über ihnen fiel. Im Mondschein hatte sie alle Gefühle von Wut und Scham zu Ekstase und wieder zu Scham empfunden. Heute bei Sonnenlicht verspürte sie keine Scham mehr.
Was zwischen ihnen war, konnte für diese kurze Zeitspanne zwischen dem Mann und der Frau existieren. Am nächsten Tag waren sie wieder Prinz und Agentin.
„Woran denkst du?”
Sie konnte ihm lächelnd das Gesicht zuwenden. „Dass dies hier ein schöner Ort ist.”
Er zog sie näher an sich. „Ist dir warm genug?”
„Hm. Ich …” Hannah verstummte, weil sie wusste, dass es albern geklungen hätte.
„Aber?”
„Also, ich habe nie …” Wie sollte sie sich bloß ausdrücken? „Ich habe nie wie jetzt nackt im Sonnenschein im Gras gelegen.”
Er lachte. „Das Leben sollte stets neue Erfahrungen bieten.”
„Ich bin sicher, du hast dich an allen möglichen ungewöhnlichen Orten nackt wieder gefunden.”
Ihr trockener Ton gefiel ihm. Er rollte sich herum und drückte ihr einen Kuss auf den Mund, ehe er sich zurückzog, um sie zu betrachten. „Du bist so schön.”
Sie lächelte. „Also, das war ich nie.”
Er fuhr mit einer Fingerspitze über ihre Wange. „Wie schlecht beobachtet, Hannah. Oder wie dumm. Dass du dich weniger attraktiv herrichtest, verändert nichts an der Wahrheit. Makellose Haut.” Er strich mit seinen Lippen darüber, als wollte er sie kosten. „Dieser zarte Körper. Diese ruhigen, intelligent blickenden Augen, die mich zum Wahnsinn getrieben haben, weil ich mich fragte, ob ihr Blick sich verschleiern wird, wenn ich dich berühre. Und hier …” Sein Finger glitt über ihre Lippen. „So weich, so verlockend.” Er senkte den Kopf, fuhr jedoch nur die Konturen mit seiner Zungenspitze nach. „Erinnerst du dich daran, wie ich dich das erste Mal geküsst habe?”
Ihr Atem bebte bereits, ihre Augen schlossen sich. „Ja, ich erinnere mich.”
„Ich habe mich gefragt, wie eine so ruhige Frau meine Knie schwach machen kann, wenn ich nur koste.”
„Küss mich jetzt”, verlangte sie und zog ihn zu sich herunter.
Es war nicht, wie sie erwartete. Sie fand Zärtlichkeit anstelle von Leidenschaft, Geduld anstelle von Drängen. Bennett streichelte nur ihr Gesicht und wartete, bis sie sich entspannte. Mehr noch, er wartete, bis sie akzeptierte. Selbst als er den Kuss vertiefte, blieb er sanft. Das Feuer war da, aber es glomm, anstatt zu lodern.
Er liebte jetzt jene Hannah, die er verstanden hatte, erkannte sie und wollte weinen. Für die eine gab es Lust, für die andere Zuneigung. Wie konnte sie eine andere Frau bekämpfen, wenn sie selbst diese Frau war?
Mit einem Seufzer verbannte sie ihre Gedanken. Sie wollte ihm alles geben, was immer er gerade brauchte.
Bennett spürte die Veränderung – die langsame Hingabe. Mit einer
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