Cordina's Royal Family 1-4
gemurmelten Anerkennung führte er seine Lippen über ihren Hals. Er wollte ihr zeigen, dass es mehr gab als Feuer und Tempo. Wenn sie nur ein paar Stunden hatten, wollte er ihr so viel Zärtlichkeit schenken, wie sie von ihm annahm.
Leicht streichelte er ihren Körper. Was er letzte Nacht von ihr verlangt hatte, erbat er nun, bot er an. Er nahm sich die Zeit, das Wachsen ihrer Erregung zu verfolgen, während die Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht fielen und der Strom an ihnen vorbeirauschte. Bennett flüsterte ihr Liebesworte zu, während er ihren Hals küsste. Versprechungen, Zärtlichkeiten.
Hannah war nie zuvor so geliebt worden – als wäre sie kostbar, als wäre sie besonders. Obwohl ihre Gedanken sich vernebelten, hörte sie das sanfte Plätschern von Wasser, das über Steine floss. Sie roch das Gras und die Blumen. Mit halb geöffneten Augen wirkte das Sonnenlicht auf der Haut ihres Geliebten wie Gold.
Ihr Geliebter.
Hannah zog seinen Kopf zu sich herunter und schenkte ihm al es, wovon ihr Herz erfüllt war. Wenn der Ort verzaubert war, so war es auch der Moment. Träume gehörten schon so lange nicht mehr zu ihrem Leben, dass sie sich gar nicht mehr erinnern konnte, doch jetzt öffnete sie sich ihnen.
Sie war so freigiebig, so willig. Er hatte sich nach diesem Gefühl von ihr gesehnt. Das ging weit über Hitze hinaus, weit über Verlangen. Sie berührte ihn, als hätte sie ihr ganzes Leben auf ihn gewartet. Sie küsste ihn, als wäre er ihr erster und einziger Geliebter. Je mehr sie gab, desto mehr gab er zurück. Die Schatten wanderten und wurden länger, während sie beide sich streichelten und anboten und entdeckten.
Selbst als er in sie eindrang, geschah es langsam und leicht. Die Leidenschaft, die sich aufgebaut hatte, wurde von stärkeren Gefühlen im Zaum gehalten. Gemeinsam bewegten sie sich in einer Harmonie, die in ihrer Perfektion fast schmerzlich erschien, während Hannah die Hände an sein Gesicht legte und er die Lippen auf ihren Mund presste.
Gemeinsam erreichten sie den Höhepunkt und fanden die ersehnte Erfüllung.
„Sie wollten mich sprechen, Monsieur Deboque?”
„Ja, Ricardo.” Deboque griff nach der Teekanne und schenkte sich ein. Er bewunderte die englische Tradition des Teetrinkens am späten Nachmittag. Es war so zivilisiert. „Ich habe eine kleine Einkaufsliste für Sie.” Er deutete auf den Schreibtisch am Fenster.
„Ich möchte, dass Sie sich persönlich darum kümmern.”
„Natürlich.”
„Die Lieferung sollte Lady Hannah am … sagen wir, am Donnerstag zugehen.”
„Sie riskiert viel.”
„Ich habe uneingeschränktes Vertrauen zu unserer britischen Freundin, Ricardo. Sie hat Stil, finden Sie nicht?”
„Klasse bleibt auch in einer so schlichten Hülle Klasse, Monsieur.”
„Genau.” Deboque lächelte und trank einen Schluck Tee. „Ich bewundere die Briten, Ricardo. So traditionsbewusst, beständig. Nicht so leidenschaftlich wie die Franzosen, aber herrlich pragmatisch. Sorgen Sie jedenfalls dafür, dass die Ware von der Adresse auf dieser Liste aus geschickt wird.”
„Selbstverständlich.”
„Ich bereite eine Reiseroute vor, Ricardo. Wir legen Ende nächster Woche ab. Ich werde Lady Hannah noch einmal sehen. Sie kümmern sich um die Details?”
„Wie Sie wünschen.”
„Danke, Ricardo. Ach, übrigens, haben Sie veranlasst, dass der Kranz zu Bouffes Begräbnis geschickt wurde?”
„Rosen, wie verlangt, Monsieur.”
„Ausgezeichnet.” Deboque wählte einen Keks mit Zuckerguss von dem Wedgwood-Teller. „Sie sind sehr zuverlässig.”
„Ich bemühe mich, Monsieur.”
„Einen schönen Abend, Ricardo. Lassen Sie es mich wissen, wenn wir weitere Informationen über den Zwischenfall im Theater erhalten.”
„Das tue ich, Monsieur. Guten Abend.”
Deboque lehnte sich zurück. Bestimmt wäre Ricardo dankbar gewesen für den Auftrag, sich um Hannah zu kümmern, sobald ihre Arbeit abgeschlossen war.
Doch Deboque wollte die Sache selbst in die Hand nehmen. Immerhin, wenn sie ihm erst einmal seinen Herzenswunsch erfüllt hatte, konnte er zumindest dafür sorgen, dass sie so schmerzlos wie möglich starb.
11. KAPITEL
Hannah wirkte sehr ruhig, als sie Tee in der Bibliothek trank. Sie hörte Reeve zu, der Malori einen auf den neuesten Stand gebrachten Bericht gab, warf gelegentlich etwas ein, wenn sie darum gebeten wurde, und verfiel dann wieder in Schweigen.
Bennett hatte ihr einmal die Bibliothek zeigen wollen. Dann waren sie ins
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