Cordina's Royal Family 1-4
es wie Weihnachten.”
„Wenn Cordina bald wie zu Hause ist, wirst du vielleicht bleiben.”
Sie öffnete die Augen und schaute auf die Tüte. „Ich habe die Anweisung, bis zum Ende der Woche zurückzukehren.”
„Anweisungen!” Er streckte eine Hand nach ihr aus, hielt sich jedoch zurück. „Deine Position beim ISS ist wichtig für dich.” Er konnte einen grollenden Unterton nicht verbergen. „Ich habe erfahren, dass du befördert worden bist.”
„In den Rang eines Captains.” Sie biss sich auf die Lippe. „Ich werde eine Weile hinter dem Schreibtisch arbeiten, Befehle erteilen.” Sie schaffte ein Lächeln.
„Hast du je in Betracht gezogen aufzuhören?”
„Aufzuhören?”
Es war der leere, verwirrte Blick, der ihm Sorge bereitete. War es möglich, dass sie an nichts anderes als an ihre Pflicht ihrer Organisation gegenüber dachte? „Falls du einen Ersatz hättest. Ist es die Erregung, die dich anzieht?” Er legte eine Hand an ihr Gesicht und drehte es so zum Licht, dass sich die von Deboque stammende Schwellung als Schatten abzeichnete.
„Das ist eben mein Beruf.” Hannah seufzte. „Bennett, wir haben nicht darüber gesprochen, was auf der Yacht passiert ist. Ich habe mich nicht bei dir dafür bedankt, dass du mir das Leben gerettet hast. Ich nehme an, das kommt daher, dass ich daran gewöhnt bin, für mich selbst zu sorgen.”
„Ich hätte ihn allein dafür umgebracht”, sagte Bennett, während er mit den Fingerspitzen über die Schwellung an ihrer Wange strich. Sie wollte zurückweichen, doch ein Blick von ihm hielt sie davon ab. „Zieh dich nicht von mir zurück. Ich habe bisher nicht darüber gesprochen, weil Dr. Franco dafür sorgte, dass du Ruhe hattest und nicht gestört wurdest. Aber, verdammt, ich werde jetzt darüber sprechen.”
Er trat näher, so dass sie es förmlich spüren konnte – die Waghalsigkeit, den kaum kontrollierten Zorn.
„Ich musste dasitzen und warten und zuhören, wie du mit diesem Mann fertig werden musstest. Ich musste bleiben, wo ich war, hilflos, während du allein mit ihm warst. Und als ich in diese Kabine eindrang und sah, wie er eine Waffe auf deinen Kopf richtete, sah ich in einem schrecklichen Moment vor mir, wie das Leben ohne dich wäre. Weich also jetzt nicht vor mir zurück, Hannah.”
„Das tue ich nicht.” Sie brachte ihren Atem unter Kontrolle und legte beruhigend eine Hand auf seine. „Es ist vorüber, Bennett. Wir sollten diese schrecklichen Dinge vergessen. Cordina ist in Sicherheit, deine Familie, und ich bin es auch.”
„Ich werde nicht akzeptieren, dass du noch einmal für irgendjemand dein Leben riskierst.”
„Bennett…”
„Ich werde es nicht!” Er griff in ihr Haar und küsste sie, doch diesmal mit einer Kraft und einer Macht, die ihr den Atem raubte. Er löste sich mühsam von ihr und erinnerte sich daran, dass er einen Plan hatte und ihn auch durchziehen wollte. „Wirst du jetzt diese Kastanien kosten, oder einfach dastehen und an ihnen riechen?”
„Was?” Hannah hielt die Tüte mit eisernem Griff. Sie schluckte und blickte ihn an. „Sie schmecken bestimmt wunderbar”, begann sie und wusste, dass sie jetzt einfach nur so drauflosredete. „Es war so aufmerksam von dir, mir diese …” Sie verstummte, als sie hineinfasste und eine kleine Schatulle berührte. Verwirrt zog sie sie heraus.
„Es gibt eine amerikanische Tradition. Eine Schachtel mit Popcorn und einem Geschenk darin. Ich hatte den Wunsch, dir dein Weihnachtsgeschenk vorzeitig zu geben.”
„Ich habe immer streng darauf geachtet, bis zum Weihnachtsmorgen zu warten.”
„Ich könnte einen Befehl aussprechen, Hannah.” Er liebkoste ihre Wange. „Ich möchte das aber lieber vermeiden.”
„Nun, da es immerhin der Weihnachtsball ist…” Sie nahm den Deckel ab und fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben schwach.
„Er gehörte meiner Großmutter. Ich habe ihn neu fassen lassen, doch es bedeutete mir mehr, dir diesen Stein zu schenken, als einen anderen bei einem Juwelier auszusuchen.” Er berührte ihr Haar, nur die Enden, ganz sacht mit den Fingerspitzen. „Sie war Britin wie du.”
Es war ein Smaragd, feurig, sagenhaft, noch leuchtender durch die Symphonie von Diamanten, die ihn umgaben. Allein vom Ansehen schwindelte ihr. „Bennett, ich kann so etwas Kostbares nicht annehmen. Das gehört deiner Familie.”
„Sei nicht dickköpfig.” Er nahm ihr die Tüte ab und legte sie auf die Mauer. Der Geruch der Kastanien mischte sich
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