Cordina's Royal Family 1-4
mit dem Duft von Rosen.
„Du weißt sehr gut, dass ich dich bitte, mich zu heiraten.”
„Du … du lässt dich hinreißen”, setzte sie an, und nun wich sie doch vor ihm zurück. „Das kommt von allem, was passiert ist. Du denkst nicht klar.”
„Mein Verstand ist nie klarer gewesen.” Er nahm ihr die Schatulle aus der Hand, zog den Ring heraus und ließ den Behälter fallen. „Dann machen wir es eben auf meine Art.” Er ergriff ihre Hand und steckte ihr den Ring an.
„Also, ich kann dich nach drinnen zerren und unsere Verlobung bekannt geben, oder wir können zuerst vernünftig darüber sprechen.”
„Vernünftig.” Wie konnte sie den Drang verspüren, gleichzeitig zu lachen und zu weinen? „Bennett, du bist alles andere als vernünftig.”
„Dann liebe ich dich eben unvernünftig.” Er zog sie in die Arme und verschloss ihren Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss. „Ich lasse dich nicht gehen, Hannah, nicht jetzt, auch nicht morgen – niemals. Du musst den Rang eines Captains gegen den einer Prinzessin eintauschen. Glaub mir, das kann genauso anstrengend sein.”
War das Magie oder ein wahr gewordener Traum? „Du weißt, dass ich nicht die Frau bin, die dir etwas bedeutet hat. Bitte, Bennett, hör auf mich!”
„Hältst du mich für einen Narren?” Er sprach so sanft, dass sie sich täuschen ließ und ihn für ruhig hielt.
„Natürlich nicht. Ich meine nur, dass …”
„Sei still!” Er umfasste liebevoll ihr Gesicht, und sie sah in seinen Augen, dass er alles andere als ruhig war. „Ich dachte, die Frau, in die ich mich zuerst verliebte, wäre eine Illusion.” Er wurde sanfter, als er seine Lippen über ihre Wangen gleiten ließ. „Ich habe mich getäuscht, denn sie ist genau hier. Und dann war da eine andere Frau, bei deren Anblick jedes Mal meine Kehle trocken wurde.” Seine Küsse wurden besitzergreifender. „Sie ist auch hier. Nicht jeder Mann kann zwei Frauen lieben und beide haben. Und ich werde dich haben, Hannah.”
„Du hast mich bereits. Aber nicht einmal du kannst eine Heirat befehlen.”
Er zog eine Augenbraue hoch. „Sei da nicht so sicher. Du hast mir einmal gesagt, dass du mich begehrst. Ich frage dich jetzt, ob du mich liebst.”
Hannah konnte nicht sprechen. Irgendwo im Palast begann eine Uhr zu schlagen.
Mitternacht!
Hannah zählte mit und wartete darauf, dass die Illusion verblasste. Dann trat Stille ein, und Hannah lag noch immer in Bennetts Armen. Und sie sah den Ring an ihrem Finger leuchten – ein Versprechen für ein ganzes Leben.
„Ich liebe dich, und nichts war jemals mehr die Wahrheit.”
„Teile mit mir mein Zuhause!” Er küsste ihre Ringhand.
„Ja.”
„Und meine Familie.”
Sie verschränkte ihre Finger mit seinen. „Ja.”
„Und meine Pflichten.”
„Von diesem Moment an.”
Hannah legte die Arme um ihn und bot ihm die Lippen zum Kuss.
Unter ihnen erstreckte sich Cordina, so weit das Auge reichte, und bereitete sich auf den Schlaf vor.
Nora Roberts
Ein königliches Juwel
Cordina’s Royal Family 4
PROLOG
Sie war eine Prinzessin. Eine echte, akribisch ausgebildete Prinzessin. Mit perfekter Haltung, vornehmer Ausdrucksweise und vollendeten Umgangsformen. Sie strahlte Jugend, Selbstbewusstsein und Würde aus das alles bei einem hübschen, sorgfältig geschliffenen Äußeren.
Sie wusste, dass dies von einem Mitglied der Fürstenfamilie von Cordina erwartet wurde – zumindest bei öffentlichen Auftritten. Und die Wohltätigkeitsgala in Washington, D. C., war ein solcher höchst öffentlicher Auftritt. Deshalb tat sie ihre Pflicht und begrüßte Gäste, die für die Gelegenheit, einen Abend lang mit Fürstlichkeiten auf Tuchfühlung zu sein, eine stattliche Summe gezahlt hatten.
Sie beobachtete ihre Mutter, Ihre Durchlaucht Gabriella von Cordina, die das Pflichtprogramm mühelos absolvierte. Zumindest schaffte sie es, sich den Anstrich von Mühelosigkeit zu geben, obwohl sie für die Vorbereitung dieser Veranstaltung ebenso hart gearbeitet hatte wie ihre Tochter.
Sie sah, wie ihr Vater – blendend aussehend und souverän – und ihr ältester Bruder, der an diesem Abend die Rolle ihres Begleiters innehatte, mit der Menge verschmolzen. Einer Menge, die sich aus Politikern, Prominenten und den Reichsten der Reichen zusammensetzte.
Als es an der Zeit war, nahm Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Camilla von Cordina ihren Platz für den ersten Teil des Abendprogramms ein. Ihr Haar war zu einer komplizierten Frisur
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