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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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haben.”
    „Hoheit.” Eines der jungen Hausmädchen erschien an der Tür. „Ich bitte um Entschuldigung, aber Madame Frissoutte ist hier.”
    „Wunderbar!” Eve hakte sich bei Hannah unter. „Bereite dich auf deine Verwandlung vor.”
    Es war tatsächlich eine Verwandlung, fand Hannah, als sie sich im Spiegel betrachtete.
    Ihr Haar, das sich wild wie bei einer Zigeunerin auf ihrem Rücken kräuselte, wurde mit zwei glitzernden Kämmen aus dem Gesicht gekämmt.
    Das Kleid funkelte und schimmerte, wie es sich von ihrem Hals bis zu den Knöcheln um sie schmiegte. Mit Make-up hatte sie geschickt die blauen Flecken an Armen und Gesicht verdeckt.
    Jetzt brauche ich nur noch gläserne Schuhe, dachte sie mit einem unterdrückten Lachen. Noch mehr Illusion. Doch wenn dies ihr letzter Abend mit Bennett sein sollte, wollte sie ihn nutzen. Und es würde kein Bedauern geben, wenn die Uhr zwölf Mal schlug.
    Musik spielte bereits im Ballsaal. Hannah schlüpfte hinein, wie das ihre Gewohnheit war, und nahm den Glanz in sich auf. Die Spiegel waren poliert worden, um das Glitzern und die Pracht von Abendkleidern und Juwelen zurückzuwerfen. Lüster blinkten wie Sterne. Al es schimmerte silbrig und eisblau. Girlanden hingen an der Decke. An einem sechs Meter hohen Baum fingen tausend Kristallkugeln das Licht ein.
    Bennett hatte nach Hannah Ausschau gehalten und gewartet. Als er sie sah, verschlug es ihm fast den Atem. Das Pärchen, mit dem er geplaudert hatte, verstummte und zog die Augenbrauen hoch, als er auf Hannah zuging.
    Er ergriff ihre Hände, als sie zu einem Knicks ansetzte. „Mein Güte, Hannah.” Zum ersten Mal in seinem Leben fehlten ihm die Worte. „Du bist wunderschön.”
    „Das ist Eves Werk.” Er trug eine weiße Paradeuniform mit den Abzeichen seines Ranges und einem Degen an seiner Seite. In so mannigfachen Arten sie sich auch an ihn erinnern würde, sie würde nie vergessen, wie er in diesem Moment aussah. „Alles ist so prachtvoll.”
    „Das ist es erst jetzt.” Er legte die Hand um ihre Taille, als er sie zu einem Walzer aufs Parkett führte.
    Was für ein Zauber, dachte Hannah, die Musik, die Lichter, die Spiegel.
    Stundenlang tanzten sie zusammen, wirbelten durch den Raum und überließen das Essen und den Wein den anderen. Als er mit ihr auf die Terrasse hinaus tanzte, widersprach Hannah nicht. Es waren noch ein paar Minuten bis Mitternacht.
    Sie löste sich von ihm, trat an das Geländer und blickte auf Cordina hinunter. Lichter leuchteten in festlichen Farben. Die Luft trug frühlingshafte Wärme und Düfte mit sich.
    „Wirst du jemals müde, das zu betrachten?”
    „Nein.” Er stand neben ihr. „Ich glaube, jetzt bedeutet es mir sogar noch mehr als je zuvor.”
    Sie verstand, wollte aber Deboques Geist fern halten. „In England ist es jetzt kalt und regnerisch. Vielleicht gibt es morgens Schnee, oder wir haben grauen Himmel. Alle Feuer brennen, Rum wird angewärmt. Überall werden Puddings und Truthähne zubereitet, damit es nach Weihnachten riecht.”
    „Wir können dir keinen Schnee bieten.” Er hob ihre Hand an und küsste sie. „Aber wir könnten dir das Feuer und den warmen Rum geben.”
    „Das spielt keine Rolle.” Hannah atmete tief durch. „Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich daran denken, wie ich kurz vor Weihnachten hier stand. Ich werde mich daran erinnern, dass es nach Rosen und Jasmin duftete.”
    „Möchtest du hier einen Moment warten?”
    „Gern.”
    „Genau hier”, sagte er und küsste wieder ihre Hand. „Ich bin gleich wieder da.”
    Als er fort war, drehte sie sich so, dass sie die Lichter und das Meer betrachten konnte. In ein paar Tagen würde sie zu Hause sein, und mit der Zeit würde Cordina vielleicht wie ein Traum wirken. Cordina, dachte sie, aber niemals Bennett. Sie hob den Blick zu einem Stern, wagte jedoch nicht, sich etwas zu wünschen.
    „Ich habe etwas für dich.”
    Mit einem leichten Lächeln drehte sie sich um und fing dann den Duft auf. „Oh, Kastanien!” Lachend griff sie nach der Tüte, die Bennett ihr anbot.
    „Und sie sind heiß.”
    „Ich wollte dir etwas von daheim geben.”
    Es gab so viel zu sagen, und nichts davon konnte gesagt werden.
    Stattdessen stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. „Danke.”
    Er strich mit den Fingern sanft über ihre Wange. „Ich dachte, wir könnten sie uns teilen.”
    Hannah öffnete die Tüte und atmete mit geschlossenen Augen den Duft ein. „Ist das nicht wunderbar? Jetzt ist

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