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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hätte ich mir gleich denken können.” Ungeduldig griff sie nach einem Glas und füllte es mit Wasser. „Wenn Sie Schmerzen haben, sind Sie noch unmöglicher als normalerweise. Hier.”
    „Ich will kein Wasser.” Er ging um sie herum, um den Whiskey aus der Speisekammer zu holen.
    „Trinken Sie erst das Wasser, sonst schmeckt der Whiskey nicht.” Sie griff nach einem zweiten Glas, nahm ihm die Flasche aus der Hand und schenkte drei Finger breit ein. „Ich kann mir vorstellen, dass es gegen die Schmerzen hilft. Was tut denn weh, Ihre Schulter oder die Rippen?”
    „Die Rippen, vor allem.”
    „Vermutlich, weil sie langsam heilen. Warum setzen Sie sich nicht, dann tue ich Ihnen ein bisschen Eis drauf.”
    „Ich brauche keine Krankenschwester.”
    „Seien Sie doch nicht immer so stur.” Sie füllte einen kleinen Plastikbeutel mit Eis, um den sie ein Geschirrtuch wickelte. „Setzen Sie sich, und trinken Sie Ihren Whiskey. Und dann erzählen Sie mir ein bisschen vor Ihren anderen Ausgrabungsarbeiten. Irgendwo in einem fernen exotischen Land.”
    Es belustigte und freute sie, in ihrer Stimme ihre Mutter zu hören, die aufmunternde Nachsicht, der Ton, in dem sie ihre Kinder getröstet und abgelenkt hatte, wenn sie krank waren.
    „Gehen Sie wieder ins Bett.” Der Befehl war nicht sehr nachdrücklich, und Del setzte sich hin.
    „Beim Saubermachen habe ich zufällig einen Brief entdeckt, der an Dr. Caine adressiert war. Ich war beeindruckt.” Sie setzte sich, hielt sich das Eispäckchen an die Wange und wartete, bis die Kälte durch das Tuch gedrungen war. „Wo haben Sie studiert?”
    Sie trug einen kupferfarbenen Morgenrock. Del nahm an, dass er aus Seide war, und so, wie er sich an ihren Körper schmiegte und darüber hinwegglitt, konnte man davon ausgehen, dass sie sehr wenig bis nichts darunter anhatte. Er schloss schnell die Augen und trank einen großen Schluck Whiskey.
    „Oxford.”
    „Jetzt bin ich noch mehr beeindruckt. Delaney Caine, mit einem Doktortitel aus Oxford. Woher wussten Sie, dass Sie Archäologe sind?”
    Eine seltsame Art, es auszudrücken, dachte er. Nicht ,Warum wollten Sie Archäologe werden?’ oder ,Wann haben Sie beschlossen, Archäologe zu werden?’. Und doch traf es den Nagel auf den Kopf. „Mich hat schon immer das Wie und Warum und Wann interessiert. Und das Wer. Immer wenn ich mit meinen Eltern bei Ausgrabungsarbeiten war…”
    „Ihre Eltern sind auch Archäologen?”
    „Paläontologen. Dinosaurier, Sie wissen schon.” Er hielt seine Augen geschlossen, während er darauf wartete, dass der Schmerz nachließ. „Ich fand die Ausgrabungsarbeiten schon als Kind spannend, aber am spannendsten fand ich es, wenn sie etwas fanden, das von Menschenhand stammte. Tonscherben oder Werkzeuge oder Schmuck oder Waffen. Etwas, das auf die Existenz von Menschen hindeutete.”
    Als das kalte Tuch mit seinen Rippen in Berührung kam, sog er mit einem leisen Zischen die Luft durch die Zähne.
    Der Ärmste, dachte sie mitfühlend. „Meine Brüder waren auch fasziniert von Dinosauriern. Ich glaube, das sind alle Jungs.” Sie sah, wie sein Gesicht etwas von seiner Anspannung verlor, als das Eis seine betäubende Wirkung entfaltete. „Waren Ihre Eltern enttäuscht, dass Sie nicht in ihre Fußstapfen traten?”
    „Warum hätten sie enttäuscht sein sollen?” Er erlaubte seinem Körper, sich nach und nach zu entspannen. Im Wald jenseits der Hütte zog eine Eule lang gezogene Schreie aus. Camillas Duft hüllte ihn ein.
    „Oh, aus Traditionsbewusstsein, könnte ich mir vorstellen. Es ist schön, Eltern zu haben, die verstehen – oder zumindest versuchen zu verstehen –, dass sich jeder Mensch seinen eigenen Weg suchen muss, finden Sie nicht? Manche warten viel zu lange damit, aus Angst vor Missbilligung oder Versagen.”
    Er war jetzt ganz entspannt und kurz davor einzuschlafen, wie sie dachte. So wirkte er weit weniger einschüchternd als im Wachzustand.
    Vielleicht lag es an der Form seines Gesichts oder an diesem dunklen Bartschatten, auf jeden Fall war es irgendwie erregend, ihn anzuschauen, ohne dass er sich dessen bewusst war.
    Dann öffnete er die Augen, und dieses interessante Gesicht war ihrem plötzlich sehr nah. Sie wollte sich gerade aus Höflichkeit zurückziehen, da entdeckte sie eine Aufmerksamkeit in diesen grünen Tiefen. Eine Bewusstheit, die sie in ihren Bann schlug und sie drängte, ihre Macht zu erproben.
    Sie blieb nah, sehr nah und fuhr ihm mit einer Hand

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