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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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getan hat. Es gibt keinen Beweis, weder in dieser noch in jener Richtung.”
    „Aber glauben Sie nicht, dass die Menschen damals auch irgendein Ritual hatten? Gab es das nicht schon immer? Sogar die Tiere haben doch Paarungsrituale, ouii Deshalb müssen sie einfach irgendetwas in der Art gehabt haben.”
    „Klar.” Er tunkte das Brot in die Kräutersoße und lächelte. „Manchmal hieß das nur, einen großen Stein aufzuheben und ihn dem Rivalen über den Kopf zu hauen. Der Verlierer hatte bestenfalls eine Gehirnerschütterung, und der Sieger bekam die Frau.”
    „Aber nur, weil sie keine andere Wahl hatte, oder wahrscheinlicher, weil ihr instinktiv klar war, dass derjenige, der sich als der Stärkere erwiesen hatte, eher in der Lage sein würde, sie und ihre Kinder vor allen Gefahren zu beschützen.”
    „Genau.” Erfreut über ihre logischen Schlussfolgerungen, winkte er ihr mit einem Stück Brot zu. „Drang zur Fortpflanzung. Fortpflanzung als Überlebensstrategie.”
    „Auf seine eigene, sehr ursprüngliche Art ist es romantisch. Obwohl die Knochenfunde, die Sie untersucht haben, nicht genug Spuren von Gewalteinwirkung aufweisen, um die Theorie zu untermauern, dass Schläge auf den Kopf des Rivalen zu den üblichen Werberitualen des Stammes gehörten.”
    „Das ist gut.” Voller Bewunderung darüber, wie sie seinen Faden aufnahm und weiterspann, deutete er mit seiner Gabel auf sie. „Und Sie haben Recht.”
    „Was meinen Sie, Del, könnte ich vielleicht irgendwann einmal die Ausgrabungsstelle besuchen?” fragte sie angeregt.
    Er runzelte nachdenklich die Stirn, während sie die Nudeln auftat.
    „Warum?”
    „Weil ich es gern mit eigenen Augen sehen würde.”
    „Schön, dann haben Sie noch genau sechs Monate Zeit.”
    „Was meinen Sie damit?”
    „Wenn ich es nicht schaffe, mit meinen Artikeln und Berichten innerhalb von sechs Monaten so weit die Trommel zu rühren, dass zwei Millionen dabei herauskommen, wird die Ausgrabungsstätte geschlossen.”
    „Geschlossen? Sie meinen, dann sind die Ausgrabungsarbeiten beendet?”
    „Beendet?” Er wickelte sich Spaghetti um die Gabel. „Noch lange nicht. Aber die Regierung kann – oder will – keine weiteren Mittel bereitstellen”, sagte er. „Nach drei Jahren ist das Medieninteresse so weit zurückgegangen, dass kein Politiker beim Überreichen der Zuschüsse mehr in irgendwelche Fernsehkameras lächeln kann. Die Universität hat den Geldhahn zugedreht, und die Gelder der privaten Sponsoren sind in genau sechs Monaten aufgebraucht. Dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht.”
    Die Vorstellung, dass die Ausgrabungsstätte geschlossen werden könnte, war so erschreckend, dass sie an nichts anderes denken konnte.
    „Das können sie doch nicht machen, wenn Sie noch nicht fertig sind.”
    „Geld regiert die Welt, Schwester.” Und er hatte selbst schon alles, was er sich leisten konnte, in dieses Projekt gesteckt.
    „Dann werden Sie auch noch mehr bekommen. Jeder, der von Ihrer Arbeit liest, wird sich wünschen, dass dieses Projekt fortgeführt wird. Und wenn schon nicht wegen der unerhörten Wichtigkeit, die diese erstaunlichen Funde für die Archäologie darstellen, so wegen der einzigartigen Gelegenheiten, die sich der gesamten Forschung dadurch eröffnen. Ich könnte …” Sie unterbrach sich. Sie war eine erfahrene Spendensammlerin. Die Leute waren bereit, eine Menge Geld hinzulegen, um Prinzessin Camilla bei einer Benefizveranstaltung zu treffen.
    Medieninteresse? Das war nie ein Problem gewesen.
    Darüber hinaus hatte sie zahlreiche wertvolle Verbindungen. Sie dachte sofort an ihre Patentante, die frühere Christine Hamilton, die jetzt mit einem US-Senator aus Texas verheiratet war. Die beiden waren eifrige Förderer von Kunst und Wissenschaft.
    „Falls Sie eine Million oder so übrig haben, nur her damit.” Del streckte den Arm nach der Weinflasche aus, wobei er seine lädierte Schulter ein bisschen zu sehr beanspruchte. Und fluchte.
    Sie kehrte in die Gegenwart zurück. „Passen Sie auf, Sie wollen sich doch bestimmt nicht zu hoch einschätzen. Ich habe nämlich leider keine Million.” Lächelnd füllte sie sein Weinglas auf. „Aber ich habe Ideen. Ich habe sogar oft ziemlich gute Ideen. Ich werde darüber nachdenken.”
    „Tun Sie das.”
    Sie verfolgte das Thema nicht mehr weiter, und er vergaß es.
    Nach dem Essen verschwand er. Er hatte ein Geschick entwickelt, immer dann zu verschwinden, wenn Geschirr im Spiel war. Camilla

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