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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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reizbaren Wissenschaftler mit den miserablen Umgangsformen verliebt.
    Er war unhöflich, fordernd, leicht zu verärgern, ungeduldig. Und klug, leidenschaftlich, widerwillig freundlich. Das war eine fesselnde Mischung, die ihn einzigartig machte. Sie wollte ihn um keinen Deut anders, als er war.
    Aber da ist noch mehr, dachte sie, während sie sich an die Wand lehnte, um ihn zu beobachten. Er besaß eine der wichtigsten Eigenschaften, die sie sich für einen Freund und Geliebten nur vorstellen konnte. Er hatte ein Gefühl für Ehre.
    Sie waren ganz al ein hier, aber er hatte nie versucht, diesen Umstand zu seinem Vorteil auszunutzen. Tatsächlich berührte er sie so gut wie nie, nicht einmal auf die beiläufigste Art und Weise. Obwohl er sich zu ihr hingezogen fühlte – und sie wusste, dass das so war –, erlaubte es ihm sein Ehrgefühl nicht, das Terrain zu sondieren.
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Das machte aus ihm am Ende eben doch noch einen Gentleman. Obwohl er sich gegen diese Bezeichnung mit Händen und Füßen wehren würde.
    Dann hatte sie sich also in einen schlecht gelaunten Gentleman verliebt, der sich nicht einmal im Traum einfallen lassen würde, seine zeitweilige Assistentin zu verführen. Das bedeutete, dass die Initiative ganz allein ihr überlassen blieb.
    Dieser Gedanke, der bis jetzt nur ein interessantes Gedankenspiel gewesen war, bekam jetzt, nachdem sie entdeckt hatte, dass ihr Herz beteiligt war, etwas noch Faszinierenderes, noch Aufregenderes. Zu wissen, dass sie ihn liebte, brachte ihr ihm gegenüber einen herrlichen Vorteil.
    Jetzt bekommst du es mit mir zu tun, dachte sie. Und du hast keine Chance, Dr. Delaney Caine.
    Sie war schon drauf und dran, in die Küche zurückzugehen, um den Kaffee gegen Wein umzutauschen. Aber dann überlegte sie, dass für ihn Kaffee vielleicht… stimulierender war.
    Der Angriffsplan musste einfach sein. Und feinsinnig.
    Sie ging zu ihm und hielt ihm einen Becher hin. „Sind Sie irgendwo auf Schwierigkeiten gestoßen?”
    „Hm?”
    „Ob Sie irgendwo auf Schwierigkeiten gestoßen sind”, wiederholte sie, auf die wild durcheinander liegenden Papiere deutend.
    „Nein. Ich muss nur alles noch einmal durchdenken. Damit dieser schreckliche Papierkram endlich fertig wird. Ich muss zurück zur Ausgrabungsstelle. Ins Labor.” Er rollte versuchsweise die Schultern.
    Plötzlich hatte sie einen Kloß im Hals. Wenn er erwog zurückzugehen, konnte sie es sich nicht leisten, lange feinsinnig zu sein. Weil sie vorhatte, ihn zu begleiten, wenn er zurückging. Als seine Schülerin, seine Assistentin. Und als seine Geliebte.
    „Die Arbeit hier ist genauso wichtig, genauso unabdingbar. Aber bestimmt nicht so interessant.”
    „Ich bin kein Verwaltungsbeamter.” Er sagte es, als ob es etwas Abstoßendes wäre, worüber sie lächeln musste.
    „Sie werden bald wieder im Feld sein. Sie brauchen nur noch ein bisschen Zeit, um das hier zu beenden und um wieder ganz gesund zu werden.”
    Er setzte sich anders hin und straffte behutsam die Schultern. Prompt schmerzten seine Rippen erneut. Nach einer einzigen Stunde auf der Ausgrabungsstelle würdest du auf allen vieren kriechen, dachte er angewidert. Aber das Labor…
    „Machen wir noch ein bisschen weiter”, sagte er und stand – viel zu schnell – auf. Er musste die Zähne zusammenbeißen, als sein Körper vehement protestierte.
    „Ich mache Ihnen einen Vorschlag.” Sie nahm ihm behutsam den Becher aus der Hand. „Ich massiere Sie vorher ein bisschen. Es müsste eigentlich helfen. Morgens und abends geht es Ihnen immer schlechter. Wir lockern Ihre Muskeln ein wenig. Und wenn Sie dann immer noch arbeiten möchten, arbeiten wir.”
    „Mir geht es gut.”
    „Erzählen Sie nichts. Wenn Sie nicht besser auf sich aufpassen, werden Sie den Heilungsprozess nur verzögern, und dann dauert es noch länger, bis Sie wieder auf die Ausgrabungsstelle zurückkönnen”, sagte sie forsch, während sie, in jeder Hand einen Kaffeebecher, zur Treppe ging. „Kommen Sie schon, wir betrachten es einfach als physikalische Therapie.”
    Er hatte Schmerzen, und das ärgerte ihn. Er könnte eine Tablette nehmen … aber dann würde er müde werden und wertvolle Arbeitszeit vergeuden. Oder er könnte den Verband wieder anlegen, was ihn noch mehr ärgern würde. Als dritte Möglichkeit könnte er dem Massageöl eine Chance geben.
    Dann musste er nur noch mit ihren Händen auf seinem Körper klarkommen. Ein Mann sollte dazu

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