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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Wagen. Dann sagte sie leise: „Reeve, ich möchte jetzt noch nicht in den Palast zurück. Können wir noch woanders hinfahren? Ich möchte gerne an die frische Luft.“
    „Aber natürlich!“ Er verstand ihren Wunsch nur zu gut. Ohne sich dessen recht bewusst zu sein, nahm er die Straße zum Meer.
    Außerhalb der Stadt gab es Stellen, wo sich die Straße an der Befestigungsmauer entlangschlängelte. Abseits von Lebarre, dem Hafen Cordinas, war das Land noch frei, wild und ursprünglich. Reeve hielt neben einer Gruppe verwitterter Felsen an, bei der ein paar windschiefe Bäume standen.
    Gabriella stieg aus und genoss die herrliche, weite Sicht. Irgendwie erinnerte sie sich an den Geruch und den Geschmack des Meeres. Sie war sich nicht sicher, jemals vorher an dieser Stelle gewesen zu sein. Wie gut tat es, auf das Wasser zu schauen. Sie verdrängte den Wunsch, Erinnerungen heraufzuholen und ging in Richtung der alten, trutzigen Befestigungsmauer.
    Winzige Purpurblumen erkämpften sich ihren Weg durch die Steine zur Sonne. Verträumt strich Gabriella über eine Blüte. Dann kletterte sie auf die Mauer, ohne auf ihr Kostüm zu achten und blickte hinunter.
    Vor ihr lag das tiefblaue Meer. Wäre die Mauer nicht gebaut worden, so hätten die Wellen mehr und mehr vom Land weggerissen. Weiter draußen sah man große Frachter, die in Richtung Hafen fuhren und außerdem eine Unzahl kleiner hübscher Segelboote.
    „An einigen Orten fühlt man sich von Anfang an wohl. Sie sind einem vertraut. Hier geht es mir ganz stark so“, erklärte sie träumerisch.
    „Sie hätten nicht am Meer aufwachsen können, ohne dass Ihnen ein Platz wie dieser entgangen wäre“, gab Reeve zurück.
    Der Wind zerzauste ihr Haar und blies es ihr aus dem Gesicht. Es wirkte im Sonnenlicht wie kleine, züngelnde Goldflammen. Reeve setzte sich in einiger Entfernung neben sie.
    „Ich glaube, ich bin früher an einer solchen Stelle gewesen, nur um frische Luft zu haben, wenn ich dem Protokoll entgehen wollte.“ Sie seufzte leicht auf, dann schloss sie die Augen und hielt das Gesicht in den Wind.
    „Ich frage mich, ob ich immer so empfunden habe.“
    „Fragen Sie Ihren Vater.“
    Gabriella senkte den Kopf. Als ihre Blicke sich trafen, sah Reeve die Erschöpfung in ihren Augen, obwohl Brie sie so sorgfältig zu verbergen versucht hatte. Sie ist noch nicht wieder voll bei Kräften, sagte er sich. Und Verletzbarkeit gegenüber war er machtlos.
    „Das ist schwierig.“ Zorn und Verärgerung, Spannungen und Erschöpfung waren vergessen, und sie fühlte sich wieder zu ihm hingezogen. Sie konnte mit ihm reden und ihm uneingeschränkt alles sagen, was ihr durch den Kopf ging.
    „Ich möchte meinem Vater nicht wehtun. Von ihm geht eine so große Liebe und eine so starke Sorge um mich aus, dass ich unsicher bin. Ich weiß, er wartet darauf, dass ich mich an alles erinnere.“
    „Warten sie nicht selbst auch darauf?“
    Gabriella sah schweigend auf die See hinaus.
    „Brie, wollen Sie sich nicht erinnern?“
    Sie sah Reeve nicht an, sondern hielt ihren Blick weiter auf das Wasser gerichtet. „Ein Teil von mir bemüht sich ganz verzweifelt darum. Aber ein anderer verdrängt jeden Ansatz, als wäre mir das alles hier zu viel. Wenn ich mich an das Gute erinnere, werde ich mich dann nicht auch an die schlechten Dinge erinnern?“
    „Sie sind doch kein Feigling“, wandte er ein.
    „Das frage ich mich, Reeve. Ich erinnere mich daran, dass ich gerannt bin, ich erinnere mich an den Regen und den Sturm. Ich weiß, dass ich gelaufen bin, bis ich dachte, ich würde vor Erschöpfung sterben. Am stärksten erinnere ich mich an die Furcht, die so gewaltig war, dass ich lieber gestorben wäre, als angehalten hätte. Ich bin nicht sicher, ob dieser furchtsame Teil meines Ichs es mir ermöglichen wird, die Erinnerung zurückzugewinnen und mich damit allem auszusetzen.“
    Reeve begriff sehr gut wovon sie sprach.
    „In einem Augenblick wie diesem hier wäre es so leicht, nur zu entspannen und alles hinter sich zu lassen, den Dingen einfach ihren Lauf zu geben. Wenn ich nicht die wäre, die ich bin, könnte ich das ohne weiteres tun, und niemand würde sich darum kümmern.“ Gabriella strich ihr Haar zurück und genoss die Brise, die ihr Gesicht umwehte.
    „Aber Sie sind, was Sie sind, eine Prinzessin.“
    „Ja. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass ich fünfzig Wochen voll Verpflichtungen und Repräsentation leichter ertragen könnte, wenn ich nur zwei Wochen

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