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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hätte, um auf einem Felsen zu sitzen und dem Wind zuzuhören. Mir wurde übrigens berichtet, Sie hätten selbst Grundbesitz, eine Farm, aber keine Frau. Warum?“
    „Das ist allerdings eine komische Frage von der eigenen Verlobten!“
    „Sie sagen das nur, um mich zu ärgern und meiner Frage auszuweichen.“
    „Sie haben hellseherische Fähigkeiten, Brie.“ Reeve sprang von der Mauer und hielt ihr die Hand hin. „Wir sollten zurückfahren.“
    „Ich fände es nur gerecht, wenn ich mehr über Ihr Leben wüsste, nachdem Sie so viel über meines wissen.“ Trotzdem reichte sie ihm die Hand. „Haben Sie je eine Frau geliebt?“
    „Nein.“
    „Manchmal frage ich mich, ob es bei mir schon einmal so war.“
    Gabriellas Stimme klang gedankenverloren, und sie sah noch einmal auf das Meer zurück. Das ist der Grund, weshalb ich Sie gestern Abend dazu brachte, mich zu küssen. Ich dachte, vielleicht könnte ich mich auf diese Weise erinnern.“
    Reeve fiel der amüsierte Unterton ihrer Bemerkung auf, aber er war selbst gar nicht amüsiert. „Und, hat es Sie erinnert?“
    „Nein. Nicht, dass man mich nicht früher schon geküsst hätte, aber mir kam kein Mann im Besonderen in den Sinn.“
    Flirtet Sie jetzt in voller Absicht mit mir, oder ist sie nur einfach naiv? überlegte Reeve und nahm sie fester bei der Hand. „Niemand?“
    Gabriella fiel der Wechsel von Reeves Ton auf, diese gefährlich ruhige Stimme. Für eine Frau war es ratsam, vor diesem Ton auf der Hut zu sein.
    „Niemand. Ich glaube fast, dass für mich früher noch kein Mann von großer Bedeutung gewesen ist.“
    „Sie sind aber auf den Kuss eingegangen wie eine Frau, der die eigenen Wünsche ganz und gar nicht fremd sind.“
    Gabriella zog sich nicht zurück, obwohl er jetzt näher bei ihr war.
    „Vielleicht bin ich eine erfahrene Frau, wer weiß. Jedenfalls bin ich kein Kind mehr.“
    „Nein. Keiner von uns beiden ist es mehr“, sagte Reeve und kam noch näher zu ihr hin. Sie standen sich direkt gegenüber.
    Ihr Mund war weich und einladend. Sie küsste ihn wie am Abend zuvor.
    Nein, das Leben ist nie ganz leicht, dachte er, und zog sie fest zu sich heran. Aber es kann herrlich sein.
    Gabriella gab sich ihm ganz hin. Sie waren jetzt allein, und es erschien ihr ganz natürlich, dass sie zusammen waren, Mund auf Mund, Körper an Körper. Reeve umfasste zärtlich ihren Nacken. Sie ließ ihren Kopf zurücksinken, und er spielte mit ihrem Haar. Reeves Herz schlug ebenso heftig wie ihres. Sie bemerkte seinen Puls.
    So standen sie im hellen Sonnenlicht, das sie blendete. Gabriella schloss die Augen, und alles um sie herum versank. Sie streichelte seinen Rücken, spürte die festen Muskeln. Dieser Mann war Schutz und Gefahr zugleich. Sie wollte beides, jetzt, in diesem Augenblick, wo sie sich nur noch als Frau, nicht als Person von Stand fühlte.
    Reeves Küsse wurden drängender. Er war sich jedoch nicht ganz sicher, ob sie wusste, was sie tat. Gabriella hatte die Augen einer Zauberin mit dem Gesicht eines Engels. Welcher Mann konnte diesem Blick und diesen zarten Zügen widerstehen? Einer Frau wie ihr konnte sich kein Mann entziehen, sie war die Versuchung in Person.
    Und doch musste er vernünftig bleiben. Langsam, widerstrebend zwar, aber dennoch mit Nachdruck, schob er Gabriella von sich, wie er es auch schon am vergangenen Abend getan hatte. Sie behielt ihre Augen noch einen Moment lang geschlossen, als wollte sie diese Umarmung bis zum Letzten auskosten. Dann öffnete sie sie und sah ihn geradeheraus an.
    Vielleicht war ihnen beiden bewusst geworden, dass sie die Grenze noch nicht überschreiten konnten.
    „Ihre Familie wird sich fragen, wo Sie sind“, flüsterte er.
    Gabriella nickte und kam zurück in die Wirklichkeit. „Ja, zuerst die Pflicht, nicht wahr?“
    Reeve gab ihr keine Antwort, und zusammen gingen sie zum Wagen zurück. Keiner von beiden sprach ein Wort.

6. Kapitel
    „Brie! Brie, warte einen Augenblick.“ Gabriella drehte sich um. Bennett kam in den Garten. An seiner Seite hatte er zwei herrlich gewachsene Barsois. Er sah wie ein Stallbursche aus, die verwaschenen Jeans waren achtlos in seine Stiefel gestopft, und das Hemd war auch nicht ganz sauber. Er wirkte wie ein fröhlicher, robuster junger Mann, der Mühe hatte, seine Energie im Zaum zu halten.
    „Du bist allein? Ruhe, Boris“, befahl er und hielt den Hund davon ab, Bries Schuhe zu beschnuppern.
    Boris und … Natascha, dachte Gabriella. Ihr fielen Reeves Instruktionen

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