Cordina's Royal Family 1-4
etwas anderes als das.“
Reeve ging zu Gabriella und nahm ihre Hände. „Ich habe nie eine andere Frau gewollt.“
„Ich auch nicht“, sagte sie ernst und sah ihm in die Augen.
„Heirate mich, Brie, und lass uns auf unserer Veranda sitzen. Wenn wir diese stillen Momente für uns beide haben können, dann kann ich auch mit Ihrer Königlichen Hoheit, der Prinzessin Gabriella von Cordina leben!“
Sie zog seine Hände an ihren Mund und küsste sie zärtlich. „Es ist vielleicht kein Märchen, aber lass uns bis an unser Lebensende glücklich miteinander sein.“
Nora Roberts
Ein königlicher Kuss
Cordina’s Royal Family 2
1. KAPITEL
Eve war schon früher im Palast gewesen. Das erste Mal, vor fast sieben Jahren, hatte sie ihn für ein Märchen gehalten, das Gestalt angenommen hatte. Jetzt war sie älter, allerdings nicht sicher, ob auch weiser. Cordina war ein Land. Der Palast ein prachtvolles Gebäude. Märchen waren für die sehr Jungen, die sehr Naiven oder die sehr Glücklichen.
Obwohl der Palast der Fürstenfamilie von Cordina aus Stein und Mörtel und nicht aus Wünschen und Träumen erbaut war, musste Eve ihn bewundern. Strahlend weiß, nahezu unberührt, lag er oben auf einer zerklüfteten Landzunge und bot einen Ausblick auf Meer und Stadt. Nahezu unberührt, ja, aber nicht weltentrückt – und schon gar nicht friedlich.
Türme ragten in den Himmel, stachen weiß in das Blau. Zinnen und Wehrgänge zeugten von seiner uralten Funktion als Verteidigungsanlage.
Der Burggraben war zugeschüttet worden, aber man konnte ihn sich noch vorstellen. An seiner Stelle waren komplizierte technische Sicherheits- und Überwachungsanlagen eingebaut worden. Fensterscheiben funkelten im Sonnenlicht. Wie in jedem Palast hatte es hier Triumphe und Tragödien gegeben, Intrigen und Glanz. Eve konnte noch immer nicht begreifen, dass auch sie ihren Anteil daran gehabt hatte.
Bei ihrem ersten Besuch hatte sie mit einem Prinzen eine Terrasse betreten und, wie das Schicksal es bestimmt hatte, dazu beigetragen, ihm das Leben zu retten. Das Schicksal, dachte Eve, als ihre Limousine durch das hohe Eichentor fuhr, vorbei an den rot uniformierten Wachen, hatte im Leben normaler Menschen immer die Hand im Spiel.
Besondere Umstände hatten sie in das kleine Fürstentum Cordina geführt, als sie ihre Schwester Chris begleitete, die eine alte Schulkameradin und Freundin von Prinzessin Gabriella war, der Tochter der Fürsten. Prinz Bennett hätte durchaus mit einer anderen Frau an jenem Abend auf der Terrasse sein können. Eve hätte ihn dann nie kennen gelernt und wäre nie ein Teil des Schlusskapitels der politischen Intrige geworden, die seine Schwester und die übrigen Mitglieder der Fürstenfamilie verfolgt hatte.
Dann hätte sich auch nie ihre Vorliebe zu dem schönen Palast in diesem Märchenland entwickelt, zu dem sie sich immer wieder hingezogen fühlte.
Doch dieses Mal war sie, genau genommen, nicht hingezogen worden, vielmehr hatte man sie gerufen. Zu einer königlichen Galavorstellung. Sie rümpfte die Nase bei diesem Gedanken. War es nicht zu ärgerlich, dass der besondere Wunsch von dem einzigen Mitglied der Fürstenfamilie kam, das sie ständig ärgerte?
Prinz Alexander, ältester Sohn des regierenden Fürsten und Thronerbe.
Eve betrachtete die von Blüten schweren Bäume, deren Zweige sich im Wind wiegten, während der Wagen vorbeirollte. Seine Königliche Hoheit Alexander Robert Armand von Cordina. Sie konnte nicht sagen, woher sie seinen vollen Namen kannte und warum sie sich an ihn erinnerte. Für Eve war der Titel genauso steif und humorlos wie der Mann, zu dem er gehörte.
Ein Jammer, dass er nicht wie sein Bruder war. Allein der Gedanke an Bennett ließ Eve lächeln und weckte Freude auf den Besuch. Bennett war charmant und zugänglich. Alexander war wie sein Vater pflichtbewusst, Land und Familie gingen ihm über alles. Da blieb nicht viel Zeit für Entspannung.
Nun, sie war auch nicht zur Erholung hier. Sie war hier, um mit Alexander zu sprechen, und zwar geschäftlich. Die Zeiten hatten sich geändert, und sie war kein junges Mädchen mehr, das sich leicht von einem Fürstentitel beeindrucken oder von unausgesprochener Missbilligung verletzen ließ. Nein, Alexander war zu wohlerzogen, um seine Missbilligung jemals auszusprechen, doch Eve hatte nie jemanden gekannt, der sie doch so klar übermitteln konnte wie er. Hätte sie nicht wieder ein paar Tage in Cordina verbringen wollen, hätte sie darauf
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