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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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vertreibt nicht nur alle Fremden von dem Planeten. Die Triade hat gestern bekanntgegeben, daß es ab sofort verboten ist, Außenweltler zu heiraten.«
    »Was?«
    »Ich hätte es Ihnen sofort sagen sollen«, seufzte Tendra, »aber als ich die Neuigkeit hörte, war Ihr Schiff bereits gelandet.«
    Lando wußte nicht, was er sagen sollte. Schließlich waren sie beide nicht über beide Ohren ineinander verliebt. Noch nicht. Dafür war es zu früh. Und nach seinem Abenteuer mit der Lebenshexe war Lando klar geworden, daß es besser war, seine zukünftige Braut genau kennenzulernen, ehe er etwas tat, das sich nicht mehr ungeschehen machen ließ. Nein, sagte er sich, es war keine Liebe - noch nicht. Aber mit etwas Glück und etwas Zeit würde vielleicht Liebe daraus werden.
    Und Lando stellte fest, daß er gar nicht mehr ins nächste Sonnensystem wollte, um sich dort das Angebot an reichen Frauen anzusehen. Nein. Er hatte hier eine Frau gefunden. Jetzt. An diesem Abend. Eine, die vielleicht, nur vielleicht, die Richtige für ihn war. Sie war reich, ja, und das war kein Fehler. Er war sogar ehrlich genug, sich zu fragen, wie er reagiert hätte, wenn sie arm gewesen wäre. Aber ob sie nun reich oder arm war, spielte für ihn keine Rolle mehr. Auch für sie war es nicht mehr wichtig, ob er nun ein Außenwelter war oder nicht. Sie konnten miteinander reden. Sie verstanden sich auf eine Weise, die für Lando völlig neu war. Ihr gegenüber würde er immer ehrlich sein. Er wußte dies instinktiv. Natürlich war das keine Liebe - aber es war etwas, das er noch nie zuvor empfunden hatte, und er würde sich dieses Gefühl nicht nehmen lassen, nur weil irgendein hohlköpfiger Bürokrat neue Gesetze ausgeheckt hatte.
    Plötzlich hatte Lando eine Idee. »Hören Sie«, sagte er. »Mir ist gerade etwas eingefallen. Es könnte einen Ausweg geben, falls man den Zugang zum Holokomnetz tatsächlich sperrt. Es ist eine etwas umständliche, etwas komplizierte Möglichkeit - aber es ist eine Möglichkeit.«
    »Und zwar?« fragte sie.
    »Es ist ein alter Trick, den ich in meiner Zeit als Schmuggler gelernt habe.«
    »Schmuggler?« wiederholte sie.
    »Das ist eine andere Geschichte, die ich Ihnen später einmal erzählen werde«, sagte er. »Aber es existiert ein uraltes Kommunikationssystem, das ohne Hyperraum auskommt. Es benutzt modulierte, elektromagnetische Niederfrequenzstrahlung im Radioband des Spektrums. Es wird Radionik genannt. Die Kommunikation erfolgt nur lichtschnell, und die Reichweite ist auch begrenzt, sofern man keinen Richtstrahl oder leistungsfähige Verstärker benutzt. Aber da das System von niemand benutzt wird, hören die Polizei und die Grenzpatrouillen es auch nicht ab. Ich habe im Frachtraum der Glücksdame ein paar Sende- und Empfangsgeräte gelagert.«
    »Aber wenn Sie sich in einem anderen Sonnensystem befinden, braucht eine lichtschnelle Botschaft Jahre, um mich zu erreichen - falls sie mich überhaupt erreicht.«
    »Wer redet davon, daß ich in ein anderes Sonnensystem will?« konterte Lando lächelnd. »Ich muß zum Handelsgipfel. Ich habe es einigen Leuten versprochen. Aber danach schleiche ich mich heimlich, nach Schmugglerart, in dieses System zurück.« Er zögerte für einen Moment, hoffte auf eine Eingebung. Und dann fand er seine Antwort oben am Himmel. »Und ich werde mich dort verstecken«, sagte er und deutete auf die matte Sichel, die hoch am Himmel hing.
    »Auf unserem Mond?« fragte Tendra. »Auf Sarkophag? Er ist nichts weiter als ein riesiger Friedhof. Niemand fliegt dorthin, wenn man nicht gerade seine Verwandten bestatten muß.«
    »Dann wird mich auch niemand entdecken. Sie müssen nur Ihr Funkgerät einschalten und die Antenne auf Sarkophag richten, und ich werde dort sitzen und auf Ihre Nachricht warten. So haben wir Zeit, einen Weg zu finden, uns wiederzusehen. Vielleicht gelingt es mir, heimlich auf den Planeten zurückzukehren.«
    »Es klingt verrückt«, meinte Tendra, »aber die Idee gefällt mir trotzdem. Es kann bestimmt nichts schiefgehen.«
    »Oh, doch«, nickte Lando. »Mir fallen eine Menge Dinge ein, die schiefgehen könnten. Aber ich würde mir nie verzeihen, wenn ich nicht alles versuchen würde, Sie näher kennenzulernen.«
    Tendra lachte und lächelte und schlang die Arme um ihn.
    Und zum erstenmal in seinem Leben stand Lando Calrissian mit ganzem Herzen hinter seinen schmeichelhaften Worten.

17
Nachricht mit Verzögerung
     
    »Stell dir vor, es ist Handelsgipfel«, knurrte

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