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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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Han, »und keiner geht hin.« Seine Bemerkung war nicht ganz fair, aber er hatte schon längere Warteschlangen gesehen. Er trug seine schönste Galauniform und stand zusammen mit Leia, Generalgouverneur Micamberlecto und einigen anderen lokalen Größen am Eingang, um die Delegierten zu begrüßen. Bis jetzt hatten sie nicht allzu viele Hände schütteln müssen. Die gespannte Lage hatte zweifellos eine Menge Delegierter von der Teilnahme am Handelsgipfel abgeschreckt. Und Han ging jede Wette ein, daß einige der angeblichen Delegierten in Wirklichkeit GNR-Agenten waren. Die Handelsdelegationen stellten einfach eine zu gute Tarnung dar, als daß der Geheimdienst sich die Chance entgehen lassen würde.
    »Sei still, Han«, zischte ihm Leia zu, während sie unbeirrt weiterlächelte. Han mußte zugeben, daß sie in ihrem wallenden, schulterfreien königsblauen Kleid atemberaubend aussah. Es paßte perfekt zu ihrem Teint, ihren Augen und Haaren. »All diese Leute sind große Risiken eingegangen, um zu diesem Treffen zu kommen«, fuhr sie noch immer lächelnd fort. »Der Gipfel ist wichtig für sie - und für deinen Planeten auch, falls du es vergessen hast. Also benimm dich und sorge dafür, daß sich die Gäste wie zu Hause fühlen.«
    »Zu Hause, sicher«, spottete Han. »Als wären sie auf Cocktailpartys zu Hause. So habe ich mir die ewigen Höllenqualen immer vorgestellt.« Er verstummte, wandte sich ab und begrüßte die nächste Delegierte, eine leicht aristokratisch wirkende Selonianerin, die ihn um sechs oder sieben Zentimeter überragte. »Hallo, wie geht es Ihnen?«
    »Gut, Captain Solo. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.«
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite«, versicherte Han. Er wartete, bis die Selonianerin außer Hörweite war, und fügte hinzu: »Wer immer Sie auch sein mögen. Warum gehen Sie nicht zur Bar? Die Getränke sind frei. Ah, und schon ist sie unterwegs... Hallo, wie steht's?« sagte er zu dem glotzäugigen Mon Calamari, der plötzlich vor ihm auftauchte, und schüttelte ihm die ausgestreckte Flossenhand. »Willkommen auf unserer kleinen Party.« Der Mon Calamari nickte, gurgelte etwas in einer Sprache, die Han nicht verstand, und versetzte ihm einen Schlag auf die Schulter, der ihn fast umwarf. Als er sich davon erholt hatte, war der Mon Calamari verschwunden. »Ein weiterer großer Moment in den Annalen der Kommunikation«, knurrte Han. »Was sind das für Leute?«
    »Händler«, erklärte Leia, »wie du sehr wohl weißt. Hallo, ich freue mich, daß Sie gekommen sind«, sagte sie zum nächsten Gast.
    »Es ist mir eine große Ehre, Sie beide kennenzulernen«, sagte der Drall und verbeugte sich so tief, daß er fast vornüber fiel. Offenbar hatten einige Delegierte es nicht abwarten können, bis man sie offiziell begrüßte, sondern waren direkt an die Bar geeilt.
    »Hoffentlich ist es bald vorbei«, brummte Han, nachdem er dem Drall geholfen hatte, sein Gleichgewicht zurückzugewinnen, und wieder mit Leia allein war. »Ich kann nicht mehr lange lächeln.«
    »Nun, warum machst du statt dessen nicht einfach ein völlig erstauntes Gesicht?« schlug Leia vor. »Ginge das?«
    »Gut möglich«, meinte Han.
    »Dann schau mal, wer im Moment die vierte in der Reihe ist.«
    Han blickte auf und war so verblüfft, daß er bei der Begrüßung der nächsten drei Delegierten auf jeden gehässigen Kommentar verzichtete. Er merkte nicht einmal, daß er mit ihnen sprach. Mara. Mara Jade. Ehemalige rechte Hand des Imperators. Ex-Schmugglerin. Die Frau, die geschworen hatte, Luke zu töten, um sich dann überraschend auf seine Seite zu schlagen. Da war sie, in einem langen schwarzen Gewand, das sie noch größer, noch schlanker - und noch bedrohlicher wirken ließ. Die Zeit war gut zu ihr gewesen. Sie hatte nichts von ihrer Anmut, nichts von ihrer Schönheit verloren - und sie sah gefährlicher aus als je zuvor. Er und seine Familie hatten seit einigen Jahren ein besseres Verhältnis zu ihr, aber irgend etwas an ihrer Haltung ließ die Alarmglocken in seinem Kopf läuten. Es war am besten, wenn er vorsichtig mit ihr umging.
    »Guten Abend, Captain Jade«, sagte Leia und reichte ihr die Hand.
    Mara ergriff sie mit einem knappen Nicken. »Guten Abend, Madame Staatschefin, Captain Solo. Ich habe eine Nachricht für Sie.« Mara richtete ihre Aufmerksamkeit auf Leia. »Für Sie beide und für den Generalgouverneur.«
    »Eine Nachricht?« fragte Leia.
    »Einen Nachrichtenwürfel, um es genau zu sagen«, erklärte

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