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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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gehabt hatten... Sie wuchtete den Ausrüstungskoffer ins Meer. Tatsächlich, er trieb auf dem Wasser, und das sogar recht hoch. Sie zog die Gurte der Rationstornister fest, die so konstruiert waren, daß sie auch als Schwimmkörper dienen konnten, und wagte sich ins kalte Salzwasser.
    Einen erschreckenden Moment lang schien der Ausrüstungskoffer davonzutreiben, aber dann bekam sie ihn am Griff zu fassen und zog sich hinauf, so daß sie bäuchlings auf dem Koffer lag, während ihre Beine noch im Wasser hingen. Sie entdeckte, daß der Koffer auf jeder Seite einen Griff hatte, und hielt sich mit beiden Händen fest. Kräftig wassertretend schwamm sie davon, ohne darauf zu achten, in welche Richtung sie sich bewegte. Sie wollte sich so schnell wie möglich von dem sinkenden Schiff entfernen. Ein Schiff, selbst ein kleines, erzeugt einen starken Sog, wenn es untergeht, und sie verspürte nicht den Wunsch, von dem Frachter in die Tiefe gerissen zu werden.
    Als sie meinte, weit genug entfernt zu sein, drehte sie sich um und verfolgte, wie der arme alte Frachter seine letzte Reise zu seinem Grab auf dem Grund des corellianischen Ozeans antrat.
    Die Nase des Schiffes hob sich weiter aus dem Wasser. Dann zuckte ein Blitz, und das Cockpit wurde von einem Funkenschauer erhellt, als irgendein Energiesystem durchbrannte. Die Innenbeleuchtung des Schiffes flackerte, erlosch, flackerte wieder und versagte dann endgültig. Ein dumpfer Schlag, und eine Masse schmutziger Luftblasen blubberte am Achterende des Schiffes aus dem Wasser. Knirschen und Knacken ertönte, gefolgt vom Gurgeln einströmenden Wassers, und die Nase des Schiffes versank mit seltsam würdevoller Bedächtigkeit in den Fluten. Ein letztes Schwappen, ein Gurgeln, und die Nase war unter den Wellen verschwunden.
    Von Gefühlen aufgewühlt, die sie zum Teil nicht einmal klar benennen konnte, starrte Kalenda die Stelle an, wo sich das Schiff soeben noch befunden hatte und die fast zu ihrem eigenen nassen Grab geworden wäre. Nichts deutete mehr darauf hin, daß dort ein Frachter versunken war.
    Sie blickte hinauf zu den funkelnden Sternen. Wahrscheinlich hatte jemand den glühenden Schweif beobachtet, den ihr Schiff beim Wiedereintritt über den Himmel gezogen hatte, aber der Himmel von Corellia war genauso voller Wracks wie der vieler anderer Welten. Dies war das düstere Erbe des republikanisch-imperialen Krieges. Die meisten Sonnensysteme waren voller abgeschossener Raumschiffe. Man machte sich nicht einmal mehr die Mühe, die spektakulärsten Abstürze zu melden. Sie war nachts über dem Meer hereingekommen, um unbeobachtet zu bleiben, aber wenn es auf dem Planeten irgendwelche Augenzeugen gab, würde ihre Ankunft wie der Absturz eines jener Dutzende von wracken Frachtern und Tendern und Raumaufklärern aussehen, die in den letzten Jahren auf dem Planeten niedergegangen waren.
    Die Chancen standen sehr gut, daß sie es geschafft hatte und die Corellianer nicht wußten, daß sie hier war, und sie auch dann nicht finden würden, wenn sie von ihrer Ankunft erfahren hatten.
    Die Frage war nur - was nutzte ihr das?
    Eine Welle trug sie hoch, und sie beugte sich über den Ausrüstungskoffer und spähte nach vorn. Gut. Sehr gut. Direkt vor ihr, nur ein paar Kilometer entfernt, lag das Land.
    Sie begann wieder mit den Füßen zu treten und näherte sich der Küste.

6
Abschiedsgrüße und Verzögerungen
     
    Luke warf seinen schwarzen Umhang über die Schulter, trat aus den Schatten und näherte sich dem Millennium Falken, der startbereit auf der Montagebühne stand. Es war ein Bild des organisierten Chaos - oder genauer, es waren zwei derartige Bilder, die ineinander übergingen.
    Auf der Steuerbordseite des Schiffes stritt sich Han mit einem Sicherheitsinspektor des Raumhafens über die Einzelheiten der Startfreigabe, während er gleichzeitig Chewbacca anbrüllte, der auf dem Steuerbordflügel kauerte und sich über eine Wartungsklappe beugte. Nun, seit Luke Han und Chewie kannte, stritten sie sich darüber, wie sich der Falke am besten vor dem Auseinanderfallen bewahren ließ. Warum sollten sie ausgerechnet jetzt damit aufhören?
    Auf der Backbordseite des Schiffes war Leia von einer kleinen, bunt zusammengewürfelten Gruppe Staatsdiener umringt. Luke musterte sie. Beamte, Verwaltungsdroiden, Kabinettsmitglieder, Senatoren und ein paar Offiziere. Auch das war keine Überraschung. So demokratisch und unbürokratisch die von Leia geführte Regierung auch sein mochte - als

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