Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
Vom Netzwerk:
Gelächter aus. »Glaubst du wirklich, daß ich hinter deinem Geld her bin? Calrissians Nacht-und-Nebel-Investmentfonds, vertreten durch Luke Skywalker, Held der Galaxis? Nein, nein, darum geht es nicht. So unverschämt bin nicht einmal ich.«
    »Nun, das erleichtert mich«, gestand Luke. »Ich hatte schon befürchtet, du wolltest mich für irgendeine Werbekampagne einspannen.«
    Lando warf ihm einen amüsierten Blick zu und lächelte. »In gewisser Hinsicht«, sagte er, »trifft das zu. Aber bei dem Produkt handelt es sich nicht um das, was du denkst.«
    »Lando, bis jetzt ergeben deine Worte keinen Sinn.«
    »Da hast du wohl recht.« Lando blieb einen Moment stehen, und Luke verharrte ebenfalls. Lando drehte sich zu Luke um, ergriff seinen Arm und schien noch mehr sagen zu wollen. Aber dann sah er sich um, als fürchtete er, belauscht zu werden. »Es gibt da etwas, das ich dir zeigen will. Ein neues Projekt. Ich führe dich hin. Wir setzen uns in aller Ruhe zusammen, und ich erkläre dir die ganze Sache.«
    »Dagegen ist nichts einzuwenden«, sagte Luke, obwohl seine Skepsis nicht zu übersehen war. »Was ist das für ein Projekt?« fragte er.
    »Mein neues Zuhause«, erklärte Lando. »Es ist etwas Besonderes.«
    »In welcher Hinsicht besonders?« fragte Luke.
    »Das wirst du schon sehen«, erwiderte Lando und schlug Luke auf die Schulter. »Komm. Wir nehmen den malerischen Weg.«
    Luke hatte geglaubt, Coruscant recht gut zu kennen, aber Lando führte ihn durch ein Labyrinth von Gängen und Tunneln, Turboliften und Rollwegen, die Luke noch nie gesehen und von denen er noch nie etwas gehört hatte. Für eine Weile verlor er die Orientierung, doch dann erkannte er, daß sie tiefer und tiefer in den Untergrund der Stadt vordrangen.
    Als sie die Ebene erreichten, die Landos Ziel war, schätzte Luke, daß sie sich hundert oder zweihundert Meter unter dem Boden befanden - sofern man bei Coruscant überhaupt von einem Boden sprechen konnte. Die planetenweite Stadt der Türme und monolithischen Komplexe war inzwischen so oft erbaut und umgebaut und überbaut und abgerissen und planiert worden, daß niemand mehr wußte, wie die ursprüngliche Oberfläche ausgesehen hatte. Buchstäblich jeder Quadratmeter Land war bebaut worden. Hier und dort gab es ein paar Erdhügel, wo ein paar armselige Dornbüsche wuchsen. Aber in diesen Fällen konnte man schwerlich von einem »Erdboden« sprechen. Es handelte sich dabei lediglich um geschützte Flecken, wo Wind und Regen genug Staub und Erde und Geröll abgelagert hatten, um eine Art Humusdecke zu bilden, auf der zufällig herangewehte Samenkörner aus den üppigen Wintergärten der Türme aufgegangen waren.
    Jedenfalls stand für Luke fest, daß sie sich tief unter der Oberfläche befanden. Die Hälfte der Tunnel bestand aus nacktem, rohem Felsen, solidem Granit. An manchen Stellen waren die Tunnelwände knochentrocken, an anderen klamm und feucht, und das Tropfwasser von der Decke sammelte sich in Pfützen auf dem Boden.
    Wenn Lando jetzt tatsächlich hier wohnte, mußte er im Wortsinn ziemlich heruntergekommen sein. Eine unterirdische Adresse galt auf Coruscant als gesellschaftlicher Makel.
    Das beunruhigte Luke. Er wußte, daß Lando immer großen Wert auf Äußerlichkeiten gelegt hatte. Lando hatte zwar schon einige finanzielle Katastrophen erlebt - aber selbst in den schlimmsten Zeiten war er davon besessen gewesen, die Fassade des Wohlstands aufrechtzuerhalten, was ihm auch gelungen war. Zum Teil trieb ihn seine Eitelkeit und Ichbezogenheit dazu. Lando war ein hoffnungsloser Egomane. Aber es hatte auch praktische Gründe. Lando war unter anderem Geschäftsmann, und ein Geschäftsmann, der nicht wohlhabend wirkte, kam nicht sehr weit.
    Aber Lando wirkte wohlhabend - mehr als in den Jahren zuvor. Aber wenn es ihm so gut ging, warum lebte er dann unter der Erde?
    Und was das betraf, warum führte er Luke auf Umwegen zu seiner Unterkunft? Es muß einen viel kürzeren Weg zu ihrem Ziel geben. Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Gewohnheit. In der schlechten alten Zeit hatte Lando oft verheimlichen müssen, wo er lebte.
    Obwohl im Unterschied zu Han nie die Hälfte der galaktischen Kopfgeldjäger hinter ihm her gewesen war, hatte es Lando Calrissian geschafft, sich im Lauf der Jahre eine ganze Reihe von Feinden zu machen. Es hatte Zeiten gegeben, da hatten nicht einmal seine engsten Freunde gewußt, wo er lebte. Selbst die vertrauenswürdigste Person konnte verfolgt oder mit

Weitere Kostenlose Bücher