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Corellia 01 - Der Hinterhalt

Corellia 01 - Der Hinterhalt

Titel: Corellia 01 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger McBride Allen
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einem Peilsender präpariert oder gefoltert oder unter Drogen gesetzt werden. Heutzutage gab es keinen Grund mehr für derartige Vorsichtsmaßnahmen, aber ehemalige Schmuggler, die nicht jung starben, legten nur selten liebgewonnene Angewohnheiten ab. Und es war durchaus möglich, daß Lando noch immer ein paar alte Feinde hatte, denen er lieber nicht begegnete. Vielleicht war es doch nicht so unvernünftig, einen Umweg zu nehmen.
    Unterwegs redete Lando die ganze Zeit. Unbekümmert schwatzte er vor sich hin, erzählte von den Gewinnchancen in den diversen kleinen - legalen und illegalen - Spielsalons in Coruscants Untergrund oder von den riesigen Profiten, die jeder machen konnte, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, wenn sich der corellianische Handelsgipfel als erfolgreich erwies. In dieser Hinsicht war Lando der alte geblieben, sagte sich Luke. Er interessierte sich für eine Fünf-Kredits-Wette genauso wie für ein Fünfzig-Millionen-Kredits-Geschäft. Und wenn man bedachte, wieviel Glück er gewöhnlich bei seinen Multimillionen-Geschäften hatte, war es wahrscheinlich sehr klug von ihm, daß er diese fünf Kredits nicht verschmähte.
    Lando Calrissian war berühmt dafür, gewaltige Projekte zu entwickeln und von den Einnahmen auf großem Fuß zu leben - bis das ganze Geschäft, wenn auch nicht durch sein Verschulden, wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel. Er hatte als Baronadministrator von Cloud City auf Bespin hervorragende Arbeit geleistet - aber am Ende war ihm nur die Kleidung geblieben, die er am Leib trug. Bei seiner Minenmaulwurf-Operation auf Nkllon war es in etwa ähnlich gewesen. Und danach bei diesem Bergbauunternehmen auf Kessel... Ohne sein Talent am Spieltisch hätte sich Lando nie von diesen Katastrophen erholen können.
    Und jetzt, so schien es, konnte er es kaum erwarten, noch einmal von vorn anzufangen. Aber wenn er weder Lukes Geld noch Lukes Namen wollte, was in aller Galaxis wollte er dann von Luke?
    Sie gingen weiter durch die zunehmend verwahrloster und schmutziger wirkenden Tunnel. Immer häufiger stießen sie auf Pfützen mit fauligem Wasser. In der Luft hingen viele unangenehme Gerüche; einige konnte Luke einordnen, andere nicht, und er war froh darüber.
    Schließlich bestiegen sie einen Rollweg, der sie zu einem massiven Sicherheitsschott brachte. Lando tippte einen Kode in einen Nummernblock neben dem Eingang, und das Schott glitt rumpelnd zur Seite.
    Sie traten auf eine Terrasse, von der aus sie eine gewaltige unterirdische Höhle überblicken konnten, einen kuppelförmigen Hohlraum mit einem Durchmesser von mindestens einem Kilometer. Verblüfft beugte sich Luke über die Brüstung der Plattform und sah unter sich eine komplette Kleinstadt mit niedrigen Steingebäuden und kühlen grünen Parks. Die Kuppel war in helles Licht getaucht, die Luft süß und rein, und die Gehwege und Straßen waren sauber und ordentlich. Zwischen den Gebäuden gab es reichlich Platz, und ihre Steinfassaden waren bunt gestrichen. Wege schlängelten sich durch die gepflegten Rasenflächen, und die Kuppeldecke leuchtete königsblau.
    »Willkommen in Kuppelstadt«, sagte Lando.
    »Sehr hübsch, Lando«, meinte Luke, während er sich an die Brüstung lehnte und die Aussicht bewunderte. »Wirklich sehr hübsch. Ganz und gar nicht das, was ich erwartet habe.«
    »Nun, unsere Entwickler sind sehr diskret«, erklärte Lando. »Schließlich muß nicht jeder davon wissen. Wir haben diesen unterirdischen Hohlraum nur durch Zufall entdeckt. Der Weltraum allein weiß, warum man ihn angelegt hat und wie alt er ist. Als wir ihn fanden, war er voller verrosteter Maschinen und altem Schrott und einem ganzen Schwarm von mutierten Bienenratten und praktisch allen anderen Dingen, auf die man gut verzichten kann. Wir haben den ganzen Müll weggeschafft, die Luft- und Wasserversorgung und die Sicherheitssysteme repariert und ein paar anständige Häuser errichtet. Es ist nicht gerade die feinste Gegend, aber was soll's? Du kannst hier ein nettes großes Anwesen zu einem Zehntel dessen mieten, was du für einen Besenschrank in den vornehmen Vierteln an der Oberfläche hinblättern mußt.«
    »Ich nehme an, du gehörst zu den Investoren dieses kleinen Projekts?« vermutete Luke.
    Lando lachte, klopfte ihm auf die Schulter und führte ihn eine sanft geneigte, breite Rampe hinunter zum Boden der Kuppel. »Deine Annahme ist richtig«, bestätigte er. »Ich wollte zum ersten Mal mein Geld in etwas Kleines,

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